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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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ABBEIZEN - TESTVERSUCHE

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  • ABBEIZEN - TESTVERSUCHE

    Seit sich bei vielen Skipern doch herum gesprochen hat, dass der Schwingschleifer oder Farbkratzer den wichtigsten osmotischen Schutz, den Gelcoat erheblich beschädigt, gewinnt das abbeizen immer mehr an Bedeutung. Da inzwischen Methylenchlorid oder Dichlormethan vermutlich wegen unseren Bin Ladin verboten wurden, sind einige neue sehr wirkungsvolle Abbeizen entwickelt worden, die sich aber leider auch im Preis erheblich weiter entwickelt haben. Zum Leidwesen werden solche Beizen aber immer noch in den Baumärkten angeboten, - dauert ein paar Jahre bis die Lagerbestände aufgebraucht wurden, und sorgen dass der Gelcoat aufgeweicht und zerstört wird. Da erreicht einer mit geringen Kosten den besten Wirkungsgrad für eine spätere Dauerbaustelle.

    Das Problem beim abbeizen sind die Antifoulings mit unterschiedlichen Trägerkomponenten wie Acryl, Alkyd, Vinyl. Was bei VC funktioniert, funktioniert nicht bei Trilux. Da auch die AF-Hersteller immer wieder die Trägerkomponenten ändern, wird es auch entsprechend schwer die richtige Abbeize zu verwenden.

    Inzwischen haben wir die Standard-Abbeizen von Hempel - International - Dilunett Owatrol ausprobiert. Die Gemeinsamkeit dieser Beizen ist, die sind alle gleich schlecht und zur Wirkungsweise weit überteuert. Da verspricht Owatrol mit Dilunett dass sich mit einem Durchgang bis zu 8 Farbschichten abtragen lassen. Bei unseren Versuchen war in der Praxis bei 300 Gramm/qm die Sache bei 1 - 2 Schichten ausgereizt. Wenn also einer 8 Lagen abbeizen möchte, dann muss einer mit ca. 1,2 Kg/ca.1,2 ltr. Abbeize je qm und 4 Durchgängen kalkulieren. Bei 36,90 € für 2,5 Ltr. Dilunett haben wir einen qm-Preis von ca. 18,20 € bei einem - unsicheren Ergebnis, da sich einige Antifoulings nicht damit beseitigen lassen. Dabei ist dann noch eine Einwirkzeit von 24 Stunden erforderlich was bei mehreren Durchgängen zu einer Wochenarbeit ausartet. Bei zahlreichen Antifoulings erzielt Dilunett mit Abdeckung ein sehr gutes Ergebnis, oder bei manchen Produkten eine vergebliche Liebesmühe. Daher macht es zuerst Sinn, mit 1 Liter Dilunett das Ergebnis zuerst zu testen und dann erst zu entscheiden ob die Anforderungen erfüllt werden. Bei Edelhölzern ist Dilunett optimal, da es bei weitem nicht so aggressiv wie andere Abbeizen reagiert. Erschwerend ist, Dilunett muss nach dem abbeizen mit Oxalsäure oder Net-Trol neutralisiert werden, was die Sache nicht nur verteuert sondern mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist. Daher sollte der Anwendungsfall immer vorher beurteilt werden, bzw. es muss getestet werden.

    Die Lösungsmittelabbeizen von Hempel wie den Farb- Entferner, oder Interstrip von International lasse ich hier bei der Beschreibung weg. Das ist in unseren Augen ein Spielzeug für Leute mit einen größeren Boot, was unserer Meinung auch wirklich nicht mehr zeitgerecht ist und mehr von der Werbeabteilung getragen wird. Ein Bootsnachbar in Kroatien hatte für das Unterwasserschiff einer Motor-Yacht ca. 20 qm mit Interstrip eine Woche gebraucht bei jeden Tag 8 Stunden Arbeit bei einem mehr als dürftigen Ergebnis. Da wird eine Fläche DIN a5 oder 4 eingestrichen, 10-15 Minuten je nach Temperatur gewartet, dann 10 Minuten mit der Stahlspachtel abgeschabt. Wird zu lange gewartet, dann trocknet die Abbeize ein und hat keine Wirkung. Wer da mal eine Oceanic 43 schnell mal abbeizen möchte, der sollte dann gleich so an die 4-5 Wochen Abbeiz-Urlaub ohne Familie einplanen. Viele lassen sich vom günstigen Preis täuschen, aber die Angaben der Werbebeschreibung wie bei Dilunett mit 8 Lagen sind ein Wunschdenken von Owatrol, wie wir beim Versuch festgestellt haben. Bei den Abbeizen sollte daher immer der Einzelfall beurteilt werden, was bei 2 Lagen Micron Extra ohne großen Aufwand funktioniert, funktioniert noch lange nicht bei Trilux und manch anderen geheimen Mixturen wie z.B. bei der Longlive-Serie die unter zahlreichen verschiedenen Namen angeboten wird.

    Ein sicherlich sehr gutes Spitzen-Produkt war das PeelAway mit dem Abdeckfließ. Damit lassen sich auch bis zu 10 Lagen Antifouling mit einem Durchgang beseitigen. Für 1 qm sind ca. 1 kg PeelAway erforderlich, meist werden es schnell mal 1,5 kg. Bei einem Preis von mehr als 80,- € für 4 kg haben wir einen qm-Preis von mehr als 20 - 25,- €. Im Gegensatz zu Dilunett mit einem weit besseren Ergebnis. Aber auch da ist bis zu 24 Stunden zu warten, was aber zu verschmerzen ist da in einen Durchgang alle Farbschichten beseitigt werden können. Bei PeelAway ist Vorsicht geboten da bei zu langer Einwirkzeit der Gelcoat beschädigt (quellen) werden kann. Vor ein paar Jahren wurde PeelAway für dem maritimen Bereich konzipiert und ist identisch mit Yachtstrip das für den maritimen Bereich die Wirkungsvollste Beize ist.

    Ein neues Produkt gibt es auch unter dem Namen Yacht-Strip, 4 Kg ca. 64,- € das absolut überzeugte. Auch da ist wie bei PeelAway 1 - 1,5 Kg Abbeize für einen qm erforderlich, was einen qm-Preis von 16 - 20,- Euro ergiebt. Damit lassen sich in einem Durchgang auch dickes Schichten - mit mehr als 10 Lagen beseitigen. Es ist auch nicht ätzend wie Dilunett und bei hohen Schichtstärken optimal. Bei geringeren Farbschichten kann entsprechend auch die Schichtstärke der Beize reduziert werden, so dass sich der wie bei den Brilluxbeizen auf 7,- bis 8,- € reduziert. Da muss der Anwendungsfall beurteilt werden.

    Wir haben auch mit verschiedenen Baumarktbeizen verhältnismäßig gute Ergebnisse erzielt, nur da ergaben sich bei 2 Komp. System doch erhebliche chemische Einwirkungen, was bei einer GFK-Yacht oder bei einer Stahl-Yacht sehr - sehr teuer werden kann. Ähnlich verhielt sich die Abbeize von Timeout eines unbekannten Hersteller, die sehr wirkungsvoll ist, aber auch da wird der Gelcoat bei zu langer Einwirkzeit sehr stark angegriffen und daher erfordert diese Anwendung Erfahrungen und der Privatanwender sollte daher eine solche Abbeize nur nach genauen Vorgaben und ANweisungen von Timeout verwenden.

    Zuletzt haben wir die Abbeizen von Brillux TOP 155 und Abbeiz-Gel 170 ausprobiert. Dabei wird von uns das Gel 170 vorrangig befürwortet. Der Grund ist, es wird nicht mit der Spachtelkelle sondern mit der Fellrolle aufgetragen. Das TOP 155 ist in der Wirkungsweise nur gering schwächer als Gel 170, aber angeblich umweltverträglicher. Wir konnten aber keinen Unterschied feststellten. Auch die hohe Schichtstärke wie bei PeelAway oder Yachtstrip ist nicht erforderlich. Bei ca. 300 Gramm je qm und mit Abdeckung einer Frischhaltefolie wie bei Yachtstrip lässt sich ca. die 3 - fache Fläche im Vergleich von PeelAway oder Yachtstrip bearbeiten. Auch das Ablöseverhalten ist nach einer Einwirkzeit von ca. 24 Stunden gleich. Bei einem Preis von 64,90 € für 3 Liter - ca. 3 Kg lassen sich 8-9 qm bearbeiten was einen qm-Preis von ca. 7,- bis 8,- € ergibt. Besonders bei Motor-Yachten wo wir mal schnell an die 50-60 qm abzubeizen haben, rechnet sich das natürlich. Auch das Gel 170 kann bei zu langer Einwirkzeit den Gelcoat schädigen, daher ist es immer erforderlich ein oder zwei Versuche zu machen um sich an das optimale Ergebnis heran zu tasten. Da wie bei allen Abbeizen auch größere Gebinde angeboten werden, macht es Sinn entsprechende Mengen zu kalkulieren, es wird dann auch preiswerter. Wir haben auch die Wirkung bei verschiedenen 2 Komp. Anstriche durchgeführt, ohne erkennbare Auflösung.

    Favorit von 12 Abbeizen die wir ausprobiert haben ist eindeutig Yacht-Strip und Top 155 Gel 170 von Brillux auf Grund des Preises und der Leistung wirklich 10 Lagen in einen Durchgang zu beseitigen. Der Hauptgrund warum wir uns für Brillux und Yacht-Strip entschieden haben ist auch die Möglichkeit sehr dosiert zu arbeiten obwohl das Yacht-Strip gegenüber GEL 170 angeblich umweltverträglicher, aber es ist mit Gel 170 oder Top 155 leichter sich an ein optimales Ergebnis heranzutasten. Wobei die Unterschiede kaum noch von Bedeutung sind.
    Grundsätzlich sind alle Abbeizen nicht umweltfreundlich, denn da wird viel Unsinn erzählt. Da wir es auch mit Stoffen zu tun haben die vereinzelt noch nicht in der BIUZID erfasst wurden, ist immer entsprechende Vorsicht und Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen geboten und ein Haut-Kontakt mit Abbeizen ist immer zu vermeiden. In geschlossenen Räumen sollte daher immer ein Atemschutz mit entsprechenden Filter getragen werden. Auch sollten immer ein paar Versuche gemacht werden um das Ergebnis zu bestimmen. Bei entsprechend fachgerechter Anwendung sind aber diese Beizen allen mechanischen Bearbeitungsmethoden, ob schleifen - schaben - kratzen - strahlen oder Trockeneisstrahlen vorzuziehen.

    Yacht-Strip, PeelAwy, Gel 170, TOP 155 sind weitgehend PH-Neutral mit 8,2 - 9,0 und werden mit Wasser dann gründlich ausgewaschen. Die Praxis hat aber gezeigt, dass es beim Überschichten mit Epoxyden Haftungsprobleme entstehen können. Es ist wichtig, nach dem abbeizen das Unterwasserschiff mit verdünnter Oxalsäure zu neutralisieren, dann abzukärchern. Abbeizen die mit der Fellrolle aufgetragen werden lösen diese Fellrollen nach ca. 10 Minuten auf. Daher müssen entweder lösungsmittelfeste Rollen sehr teuer verwendet werden, die sich aber auch nach einiger Zeit auflösen, oder besser billige Rollen und wenn die schwammig wird einfach austauschen.

    ADMIN

    Nachtrag:
    Inzwischen liegen uns die Ergebnisse von Top 155 - Gel 170 - Radikal Abbeizer Ultra Plus vor und wir sind überzeugt mit diesen 3 Abbeizen den Skipper ein optimales Produkt das den Stand der Technik entspricht und auch das beste Preis- Leistungsverhältnis hat anzubieten. Beim Radikal Abbeizer Ultra Plus immer vorher ausprobieren und nicht länger als 4 Stunden einweichen lassen.



    Grundsatz:
    Vorsicht, auch wenn die Abbeizer kein Dichlormethan mehr enthalten was nicht mehr zulässig ist, gibt es keinen Abbeizer der bei zu langer Einwirkzeit einen Gelcoat oder eine 2 Komp. Beschichtung nicht beschädigen oder aufweichen kann. Daher immer vorher ausprobieren, in der Regel sollte nach 3-4 Stunden die volle Wirkung erzielt werden.

  • #2
    AW: ABBEIZEN - TESTVERSUCHE

    Sehr geehrter Herr Friedrich!
    Ein paar Anmerkungen zu diesem informativen Beitrag zum Thema Abbeizen.
    Unsere Segelyacht (Bavaria 36 BJ. 2004) wurde ursprünglich mit einem Antifouling von Hempel und zuletzt 2007 mit NAUTIX A 3 Caribic gestrichen!
    Liegeplatz: Kroatien, Marina Kremik und seit 2008 in der Olive Island Marina in Sutomiscica - Insel Ugljan.
    Ihrem Rat aus dem Jahr 2010 folgend, habe ich mit Dilunett (von Owatrol) mein Schiff in 2 Tagen abgebeizt. Nur beim Wasserpass waren drei Arbeitsgänge notwendig, sonst überall genügten zwei. Ich habe dabei bei jedem Arbeitsgang das ganze Unterwasserschiff auf einmal eingebeizt und ab und zu mit Wasser leicht besprüht. Nach frühestens 8 Stunden (besser 12 - über Nacht) haben sich dann die Farbschichten mit dem Kärcher leicht lösen lassen. Ihrem Rat folgend habe ich die hartnäckigsten Farbrückstände mit einem Edelstahl-Pannenreiniger aus dem Haushalt ebenfalls leicht entfernen können. Insgesamt sind für das Abbeizen der 6 Antifoulingschichten 13,5 Liter Dilunett aufgegangen (Ich habe 15 Liter um € 159) gekauft.
    Danach habe ich das ganze Unterwasserschiff mit Net-Trol neutralisiert und mit Aceton gesäubert. Es sah aus wie neu! Der Rest mit dem Primer und dem Antifouling war eine Kleinigkeit.
    Zum Arbeiten mit einer Beize werde ich in Zukunft jedoch wirklich alle Schutzvorschriften beachten! Ich habe das Hantieren mit diesem Zeug völlig unterschätzt! Während des Auftragens der Beize wehte ein starker Wind, der immer wieder Spritzer vom Pinsel weggeblasen hat. Meine "Schutzkleidung waren Gummihandschuhe und ein Overall zum Schutz gegen Farbspritzer - völlig ungeeignet für Spritzer und Kleckse einer Beize, was ich total unterschätzt habe. Zum Glück trug ich eine Schutzbrille und eine Maske. Das Heimtückische an dieser Beize ist, dass mir der Hautkontakt keine Schmerzen verursachte und ich erst nach 1 Stunde beim Ablegen meiner "Schutzkleidung" meine verätzten Hautstellen, vor allem an der rechten Hand, wo die Beize durch die Kleidungsschichten durchgesickert ist, bemerkt habe. Der konsultierte Arzt stellte fest, dass sich diese Verätzungen wie Brandwunden verhalten. Mittlerweile heilen diese Wunden bereits aus.
    In Anbetracht meiner Verätzungen haben sich die Marinaangestellten in ihrer Meinung bestätigt gesehen, nämlich Antifouling lediglich durch Abschleifen zu entfernen, was sie natürlich ohne Gesichtsmaske machen.....
    Mein Fazit: mit geeigneter Schutzkleidung und entsprechendem Kopf-/Gesichtsschutz ist das Abbeizen sicher nicht so kraftaufwendig, wie das Schleifen. Es dauert zwar durch die Einwirkzeit der Beize länger, doch das Abkärchern ist gegen das Schleifen eine Kleinigkeit und auf jeden Fall "gesünder"!

    Mit den besten Wünschen für ihr Paddelvorhaben verbleibt mit lieben Grüßen Christian
    (LAPISLAZULI)

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    • #3
      AW: ABBEIZEN - TESTVERSUCHE

      Hallo Christian,
      bei einer kompletten Neubeschichtung passiert es des öfteren (auch mir), das die Skipper nicht lange genug beim trocknen warten und es durch die Krangurte zu einer Beschädigung kommt. Wir haben es mit Dickbeschichtungen zu tun die einen mehrjährigen Bewuchsschutz ermöglichen und die brauchen natürlich etwas länger zum durchhärten. Eine feste Regel der Trocknungszeiten ist nicht möglich, denn die werden bestimmt durch die Temperatur und auch Luftfeuchte.
      Meine eigene Erfahrung war dabei immer die Fingernagelprobe und das passende Gefühl wann es reicht. Bei einem Gewicht von 8 Tonnen habe ich nach dem letzten Anstrich immer in Kroatien min. 36-42 Stunden gewartet. Hatte ich nicht die Zeit, dann legte ich ein Kuchenbackpapier zwischen den Krangurten und der Beschichtung, so dass der Krangurt auf Grund der Antihafteigenschaften auf dem Papier sich ausdehnen kann. Ist die Beschichtung noch nicht fest genug, dann wird die Beschichtung durch die Dehnung der Krangurte von der Oberfläche regelrecht abgeschert.

      Es bleibt als nur die Nachbesserung. Den Bereich mit Aceton reinigen, die Übergänge etwas schleifen, Primer und dann Antifouling darüber. Dafür gibt es ein Reparatur-Set, das sind 200 qcm Primer und 200 qcm Antifouling, das Dir die Frau Decker schicken wird. Versuche dann im Herbst wenn mal das Boot aus dem Wasser kommt, diesen Bereich nachzubessern. Beim Kranen dann die Gurte soweit versetzen, dass der Bereich der noch nicht ausgehärtet ist, nicht beschädigt wird.

      Grüße Friedrich

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      • #4
        AW: ABBEIZEN - TESTVERSUCHE

        Hinweise von Yachtstrip


        Die Einwirkzeit beträgt je nach Art und Anzahl der Antifouling Schichten zwischen 4 und 60 Stunden. Der Grundsatz “Je länger, desto besser” sollte bei der Verwendung von YachtStrip nicht angewendet werden. Oberhalb der weißen Linie können die Anstriche entfernt werden. Wartet man zu lange, trocknet der Anstrich wieder an und es kann der Anschein entstehen, dass der Anstrich nicht gelöst wurde. Faktoren wie Temperatur, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit sowie Art und Anzahl der Antifouling Schichten beeinflußen die Wirkung des Produktes. Die Ergebnisse der Testfläche sollten angewendet werden. Bei wesentlicher Überschreitung der Einwirkzeit werden 1-und 2- Komponenten Anstriche (auch Epoxid-Beschichtungen, siehe folgende Grafik) unter Umständen angelöst. Desweiteren kann es bei Holzbooten zu oberflächigen Verfärbungen kommen (Diese können in der Regel mit einem Aufheller wieder beseitigt werden).


        Epoxybeschichtungen werden bei richtiger Anwendung von YachtStrip nicht angegriffen. Antifoulingschichten werden je nach Anzahl, Art und Stärke der Schichten innerhalb von 4 Stunden bis 60 Stunden gelöst.

        Epoxy-Beschichtungen benötigen in der Regel wesentlich länger (ca. 72 Std. bis 6 Tage). Das Antifouling bildet eine Trennschicht und verzögert dadurch den Kontakt von YachtStrip und den darunterliegenden Anstrichen. Zusätzlich nimmt der Wirkstoffanteil mit zunehmender Eindringtiefe ab. Dem zur Folge können Antifoulinganstriche entfernt werden, ohne Epoxy-Beschichtungen anzugreifen. Entfernen Sie die Antifouling-Anstriche, sobald diese gut gelöst sind und reinigen Sie die Oberfläche anschließend mit Wasser. Beachten Sie die Ergebnisse der Testflächen. Bedenken Sie ausserdem, daß die Antifoulinganstriche an verschidenen Stellen unterschiedliche Schichtstärken haben können und die resultierende Einwirkzeit dadurch variieren kann.

        Admin

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        • #5
          AW: ABBEIZEN - TESTVERSUCHE

          Lieber Friedrich!
          Danke für die sehr informative Nachricht über die Testversuche mit Abbeizmitteln, die ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann.
          Ich habe im Herbst mein Schiff nochmals gekrant und mit dem Reparaturset die schadhaften Stellen ausgebessert - diesbezüglich nochmals Dank für die großzügige und kulante Unterstützung!
          Meine Verätzungen sind mittlerweile alle schon fast unsichtbar und der Anblick des Unterwasserschiffes lässt sie auch vergessen... - nicht aber die Schutzvorschriften!
          Liebe Grüße Christian :-)

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