Diese Farben werden in zwei Hauptgruppen unterteilt:
Konventionelle Farben oder 'free association paints', in denen keine chemische Verbindung zwischen der Farbmatrix und den zugesetzten Bioziden vorhanden ist.
Selbstpolierende Farben (SPCs), in denen zumindest ein Anteil des Hauptbiozids chemisch an die Farbmatrix gebunden ist.
Free association paints - konventionelle Antifouling, ablative Antifouling, Polymere mit kontrollierter Freisetzungsrate (CDPs)
Das Biozid ist bei diesem Farbtyp in der Matrix homogen verteilt. Nachdem die Farbe mit dem Seewasser in Verbindung gekommen ist, beginnt sich die Farbmatrix aufzulösen, so dass das Wasser eindringen und das Biozid heraus diffundieren kann.
Die Farbmatrix besteht hier aus einer Mischung aus Kolophonium, Weichmachern und/oder synthetischen Polymeren, denen die Farbpigmente und Biozide zugesetzt sind. Kolophonium ist leicht löslich in Salzwasser und aus diesem Grund ist es für den Gebrauch in Antifoulingfarben geeignet. Trotzdem ist es notwendig, filmbildende Stoffe zuzusetzen, um die mechanische Härte und eine Filmbildung zu erzielen. Eine sorgfältige Balance zwischen dem Kolophoniumgehalt und den filmbildenden Komponenten ist nötig, um eine haltbare Farbe mit einer geeigneten Freisetzungsrate zu bekommen. Das Kolophonium beginnt sich bei Kontakt mit dem Meerwasser aufzulösen, so dass das Biozid, welches in der Farbmatrix frei vorhanden ist, durch Diffusion an die Oberfläche gelangt und dort gegen den Bewuchs wirken kann.
Das Problem bei diesem Farbtyp besteht darin, dass bei zu langsamer Auflösung der Matrix zu wenig oder evtl. kein Biozid an die Oberfläche treten kann. Bei zu schneller Auflösung wird eine zu große Menge Biozid an die Oberfläche gebracht, so dass das Biozid in zu kurzer Zeit freigesetzt wird. Der verbleibende Anstrich ist somit unwirksam. Um dieses zu verhindern, wurden in den neueren Farben zusätzlich zu dem Naturharz (Kolophonium) phenolhaltige Harze, Chlorkautschuk oder säurefreies Kolophonium zugesetzt. Mit diesen Komponenten erreicht man eine Lebensdauer der Farben von ca. 12 - 18 Monate.
In den so genannten erodierenden/ablativen, CDP (controlled depletion polymer) Farben, welche die gebräuchlichsten der konventionellen Farben sind, wird das Biozid in der seewasserlöslichen Farbmatrix in die polymeren Inhaltstoffen so inkorporiert, dass eine physikalisch kontrollierte Freisetzungsrate erzielt werden soll. Bei Kontakt mit Seewasser wird die Matrix und gleichzeitig das daran gekoppelte Biozid freigesetzt. Die Leachingrate ist dennoch nicht konstant, da das Biozid nicht gleichmäßig in der Matrix verteilt ist. Zweitens ist die Löslichkeit der Matrix nicht mit derjenigen der daran gekoppelten Biozide identisch. Die Lebensdauer dieser Farben beträgt ca. 36 Monate.
Der Marktanteil dieser Farben ist eng verknüpft mit der begrenzten Lebensdauer von 18 bzw. 36 Monaten. In der Handelsschifffahrt wird es für Schiffe mit Dockungsintervallen von 18 oder 36 Monaten genutzt. Diese Farben werden auch auf Küstenschiffen, kleinen Containerschiffen und Tankern verwandt. Diese Farben sind preisgünstiger als Kupfer-SPCs und werden hauptsächlich von Reedereien genutzt, wenn eine 60-monatige Lebensdauer nicht nötig ist und der Bewuchsdruck nur schwach bis mittelstark ist.
Diese Beschichtungen sind für warme Gewässer oder bei starken Belastungen durch sessile Organismen wenig geeignet. Bei Speedbooten, hohen Geschwindigkeiten "JA", anschl. trocken auf dem Lagerbock uneingeschnränkt "NEIN" , bei Dauerwasserliegeplätzen, langeren Standzeiten, geringer Auslastung, niedrige Geschwindigkeit, hohe sessile Belastungen durch Schnecken, Miesmuscheln, usw. "NEIN"
Dabei gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede. Die Standartantifoulings aus der Sportbootschifffahrt mit einem Bewuchsschutz von 3 bis max. 12 Monaten, die Antifoulings mit Dikupferzink aus der Berufsschifffahrt 30-32 Monaten. Der Nachteil dass die Trägerkomponente nicht abgetragen wird ist bei beiden Antifoulingtypen gleich. Technisch sind diese Antifoulings trotz Modifizierung aus den sechziger Jahren längst überholt. Werden aber vorwiegend in der Sportbootschifffahrt benutzt oder angeboten, da der Preis bei der Herstellung und im Einkauf für die Händler entsprechend gering (ca. 10-20%) gegenüber den selbstglättenden Antifoulings ist.
Es handelt sich um eine Weiterentwicklung von Hartantifoulings aus den fünfziger Jahren. Das Verfahren unf die Technik ist seit ca. 10 Jahren technisch überholt. Da die Herstellung sehr preiswert ist, werden diese Antifoulings immer noch den Markt angeboten. Ansonsten ist bei der Anwendung bei Hart - Hart (Teflon) - Hart (Silizium) - Hart (Silikon) nach ein paar Jahren mit erheblichen Aplikationsproblemen zu rechnen, die es erforderlich machen den ges. Beschichtungsaufbau zu erneuern.
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