Nach DIN EN 923 wird ein Klebstoff als „nichtmetallischer Werkstoff, der Fügeteile durch Flächenhaftung Adhäsion und innere Festigkeit Kohäsion verbinden kann“ definiert.
Adhäsion umfasst die Haftkräfte an den Kontaktflächen zweier unterschiedlicher oder gleicher Stoffe durch Molekularkräfte. Die Stoffe können sich in festem oder in flüssigen Zustand befinden. Im Bereich der Klebstoffe versteht man unter Adhäsion die Haftung von Klebschichten an den Fügeteiloberflächen.
Die Kohäsion wird durch folgende Wechselwirkungen einer mechanische Verschlaufung fadenförmiger Makromoleküle oder Verfilzung faserförmiger Stoffe, die chemischen Bindungen innerhalb von Molekülen, die Anziehung benachbarter Atome oder Moleküle durch Ionenbindung, Metallbindung, Komplexbindung und zwischenmolekularen Kräften bezeichnet.
Somit ist die Schwierigkeit bei Verbindungen unterschiedlicher Materialien verständlich.
Besonders im Bootsbau wirken Unterschiedliche Materialien, UV-Strahlung und das agressivste Medium Wasser. Je weicher das Wasser ist, durch Zuführung von Reinigungsmittel, Fettlöser usw. um so agressiver wirkt Wasser auf diese Klebeverbindungen. Wenn also einer glaubt, dass er sofort das Salzwasser auf dem Deck mit Schrubber, Putzlappen und Lauge beseitigen muss, damit der Gelcoat oder das Teakdeck keinen Schaden nimmt, der irrt sich gewaltig. Jeder noch so einfache Reiniger ist schädlicher als Salzwasser.
Es werden im Bootsbau zahlreiche Klebstoffe angeboten. Viele wundern sich warum sich die Klebeverbindungen immer wieder lösen besonders bei unterschiedlichen Materialien.
Beispiel: Die Klebeverbindung Gummi auf GFK am Saildrive, ein Dauerproblem.
Eine Molekulare Vernetzung ist auf Grund unterschiedlicher Materialien nicht möglich. Somit bleibt nur ein Klebstoff der durch Adhäsion seine Haftung erzielt. Das Problem ist, dass die meisten Adhäsionsklebstoffe auf Dauer nicht Wasserbeständig sind und eine physikalische Härtung haben. Die physikalische Härtung erfolgt meist durch die Luft. GFK und Gummi lassen kaum Luftmoleküle durch so dass eine Aushärtung auch nach Wochen nicht erfolgen kann. Auch die Klebstoffe wie Pattex, die an der Luft zuerst angetrocknet werden funktionieren nicht, denn diese Klebeverbindung ist nicht Wasser oder Seewasserfest.
Was bleibt bei diesen Beispiel, sind die 1 oder 2 Komp. PU – Klebstoffe, die sind UV- und Seewasserbeständig.
Die folgende Auswahl von Klebstoffeigenschaften zeigt, welche Klebstoffe für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet oder nicht geeignet sind.
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