Ankündigung

Einklappen

WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

Administration
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Osmose – Prophylaxen - JA / NEIN?

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Osmose – Prophylaxen - JA / NEIN?

    Ich greife nochmals das Thema Osmose – Osmoseschutz – Osmoseprophylaxe – osmotischer Schaden auf, auch wenn es den meisten zu Halse heraus hängt.

    Der Grund ist: Viele Skipper sind der Meinung, Sie müssen Ihre Yacht vor Osmose schützen, obwohl ein dauerhafter Osmoseschutz bei einer GFK-Yacht nicht möglich ist. Wir haben immer einen osmotischen Diffusionsprozess, bei dem die Feuchtemoleküle in das Laminat eindringen und je nach Laminat und Qualität der Harze einen osmotischen Schaden verursachen können. Durch entsprechende Anwendungen, wird das Risiko eines osmotischen Schaden reduziert. In den meisten Fällen, wird aber durch falsche Anwendungen, durch den bekannten Küstenklatsch und der Angst vor Osmose, das Risiko von osmotischen Schäden zunehmend erhöht. Daher sind in der Regel die Osmoseschäden weniger Herstellerbedingt sondern werden meist selbst verschuldet.

    Vergesst auch den Unsinn über "wasserdicht oder dampfdicht" der in den Foren von ein paar immer wieder vermittelt wird. Jedes Iso-Harz, Vinyl-Harz, Epoxyd, ob Laminat oder Gelcoat ist Wasser- und Dampfdicht. Daher brauche ich mit Ausnahme eines beschädigten Gelcoat, oder als Haftgrund bei VC-AF grundsätzlich z.B. kein Gelshield, VCTar2 usw., um die Wasser - u. Dampfdichte zu erhöhen. Wenn dem nicht so wäre, dann müssten die vielen 1000 Yachten die ständig im Wasser liegen alle unter gehen und voll- laufen. Wir reden hier von Feuchte-Molekülen bzw. Wassermoleküle die problemlos jedes Polymer durchdringen und sich im Gelcoat, oder Laminat ansammeln und das mit einer Feuchtemessung im Laminat bestimmt werden kann. Die Prozentwerte bei Feuchtemessungen wurden bestimmt über Kennlinien. Die Kennlinien wurden bereits in den sechziger Jahren festgelegt durch Materialproben deren Gewicht sich im Wassser - je nach Polymerart - Temperatur - und Zeitdauer verändert.

    Der Osmotische Prozess erfolgt bei einer GFK-Yacht im Wasser ohne wenn und aber. Ist das Wasser warm, oder wir haben Süßwasser, dann wird der Prozess beschleunigt. Die höchste Aggressivität z.B. hat Regenwasser, daher sind osmotische Schäden auch im Überwasserbereich nicht unüblich. Zu erkennen, wenn sich kleine Lunker (keine Blasen) unter dem Gelcoat bilden. Besonders bei älteren Booten, da bricht der Gelcoat und darunter ist dann ein bis zu 5 mm großes und mehrere Millimeter tiefes Loch.

    Damit haben wir folgende Vorgaben:
    Ein dauerhafter Osmoseschutz bei einer Polyester -GFK-Yacht ist weder technisch noch physikalisch möglich. Daher reden wir bei der Osmoseprophylaxe über einen mechanischen Schutz des Gelcoats, die Reparatur eines beschädigten Gelcoats bei osmotischen Schäden, oder ein Gelcoatersatz. Der Hauptschaden der durch den osmotischen Prozess verursacht wird, ist die Trennung des Laminates vom Harz. Dabei wird das Kontaktmittel vom Laminat – ein Poxyd in ein Diol umgewandelt. Dabei bildet sich eine Flüssigkeit hoher Dichte die sich mit Flüssigkeit geringer Dichte auszugleichen versucht. Nicht die Bläschen im Gelcoat sind das Osmoseproblem, sondern die Trennung vom Laminat und Harz. Die bekannten Bläschen sind auch keine Osmose, sondern können durch den osmotischen Prozess verursacht werden. Es ist zu Unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung, so wie ein Grippevirus noch lange nicht eine Grippeerkrankung ist.

    Immer wieder hören wir von Skippern den Spruch: ………. Mein Boot ist 25 Jahre, keine Osmose, keine Bläschen…..

    Wenn dem so ist, dann ist das Boot 25 Jahre auf dem Lagerbock gestanden und kam niemals mit Wasser oder Feuchte in Berührung.
    Nur wenn einer meint, weil das Boot keine Blasen im Gelcoat hat, dann ist das noch lange nicht ein Nachweis über Osmosefreiheit. Die osmotische Schädigung eines Laminates ist eher im Boot zu riechen als zu sehen. In den meisten Fällen besonders bei älteren Yachten ist der Gelcoat bereits durchlässig, hat kleine Risse mit nur wenigen hunderstel Millimetern (nicht zu sehen), damit erfolgt ein Druckausgleich und es gibt auch keine Blasen im Gelcoat. In den meisten Fällen riecht da auch nichts nach Essig, es kann auch nach Mandeln riechen oder es riecht nichts. Überwiegend haben wir keine Flüssigkeiten, da meist der Druckausgleich erfolgt so dass die Lunkerbildung mit dem Auge kaum sichtbar ist und die Blase austrocknet.

    Die einfachste Überprüfung ist das Feuchtemessgerät. Dabei wird unterhalb der Deckskante kalibriert, der Feuchtewert liegt da zwischen 1,65 und max. 1,75%. Wir haben hunderte von Yachten gemessen, im Wasser oder auf dem Lagerbock. Der Wert ist immer bei einer GFK-Yacht in etwa in diesen Bereich. Im Unterwasserbereich sollte der Feuchtewert dann nicht mehr als 2,5 % haben. Auch diese Werte wurden uns bestätigt in der Adria, wo die Yachten einen Dauerwasserliegeplatz haben. Besonders die großen Yachten haben da am wenigsten Probleme. Da wurde einmal der Gelcoat versiegelt und dann erfolgt nur noch alle 3-4 Jahre der Antifoulinganstrich. Es ist also durchaus Normal, dass eine Bavaria, Schöchl, Elan, Oceanic auch nach 20-25 Jahren trotz Dauerwasserliegeplatz unter diesen Wert von 2,5% liegt. Das bedeutet, dass noch keine osmotische Schädigung vorhanden ist, aber die Osmose ist natürlich vorhanden, denn sonst wäre auch keine Feuchte vorhanden. Die 2,5% Feuchte ist nicht viel und ein optimaler Wert. Nur rechnet mal bei einen Materialvolumen von ca. 1 Kubikmeter wie viel 2,5% Feuchte sind! Dann rechnet mal bei einen entsprechenden mit Osmose geschädigten Boot aus, wieviel 20-30 % Feuchte sind und dann wird auch jeden klar warum so eine Kiste auch nach Monaten nicht mehr trocken wird.

    Je kleiner die Yachten, um so mehr Arbeit wenden die Skipper für Ihre Boote auf, da wird geschliffen und gepinselt in Heimarbeit was das Zeug hält. Weltmeister sind was diese „Pflege“ betrifft die Skipper in der Ostsee. Von dort erhalten wir auch 80% der Meldungen über osmotische Schäden. Den nächsten Anteil haben die Yachten am Bodensee, verursacht durch Süßwasser und besonders im Bereich von Überlingen wo doch hohe Wassertemperaturen im Flachwasser entstehen. Der Rest verteilt sich auf die Nordsee und das Miitelmeere. Normalerweise müssten wegen der Temperaturen, UV-Belastung, Dauerwasserliegeplätze auch die meisten osmotischen Schäden im Mittelmeer entstehen, die kommen aber mit größten Abstand aus der Ostsee. Was den EP, - VCTar2 oder Gelschield Verbrauch betrifft, da sind die Ostseeaner mit großen Abstand Weltmeister, was unserer Meinung oft mehr schadet als es nützt. In der Adria käme niemals ein Skipper auf die Idee, 8-10 Lagen z.B. Interprotect, Gelshield oder VCTar2 zu streichen.

    Überlegungen bei einer GFK-Yacht
    Unterschied Osmoseschutz – Osmoseprophylaxe?
    • Osmose ist das Eindringen von Feuchtemolekülen in die Beschichtungen und in das Laminat einer GFK-Yacht. Daher ein unvermeidbarer Diffusionsprozess.
    • Je nach Laminat, Beschichtungssystem wird dieses Eindringen reduziert (verlangsamt) oder beschleunigt.
    • Um diesen Prozess zu verlangsamen, werden in den Werften die hochwertigsten Harzsysteme verwendet, was sicher kaum einer in Frage stellt.
    • Beim Laminat werden ISO-Harze verwendet, das Laminat wird mit Pulver getränkt – Pulvergetränktes Laminat.
    • Damit haben wir keinen Osmoseschutz sondern eine Osmoseprophylaxe um eine osmotische Schädigung – Trennung Laminat vom Harz – zu vermeiden.
    • Auf dieses Laminat erfolgt meist eine Barrierebeschichtung, die eine erheblich höhere Feuchtedichte – Härte hat als das ISO-Harz. Diese Barriere reduziert das Eindringen der Feuchtemoleküle und ist eine mechanisch belastbare Trägerkomponente für den Gelcoat der das Eindringen von Feuchte verlangsamt oder reduziert. Damit haben wir wieder einen Osmoseprophylaxe und keinen Osmoseschutz.
    • Darauf wird dann ein 0,6-0,8 mm dicker Gelcoat – Vinylestherharz mit Neophenthyl (Epoxyd) aufgetragen der bis Heute das technisch machbare - hochwertigste Harz ist, mit der höchsten Feuchtedichte. Auch der Gelcoat ist eine Osmoseprophylaxe und kein Osmose Schutz.


    Soweit ist nun mal das System optimal abgestimmt wenn nicht ………

    die Werbeabteilung den Osmoseschutz erfunden hätte...........?
    • Dieses System wollen nun manche Skipper vor Osmose schützen, obwohl bereits die hochwertigsten Harze verarbeitet wurden und ein Osmoseschutz physikalisch nicht möglich ist.
    • Als Osmoseschutz werden dann besonders Epoxyde wie ein Gelshield oder ein VCTar2 angeboten, das dann in 8-10 Lagen aufgetragen wird.
    • Frage: Welches Epoxyd ist höherwertig, - Gelcoat – VCTar2 – Gelshield?
    • Wenn also ein Gelshield oder VCTar2 höherwertiger wäre als ein Gelcoat, warum wird es nicht gleich bei der Herstellung in die Form eingespritzt. Damit hätten wir eine optimale Verbindung zum Gelcoat und einen zusätzlichen Osmoseschutz?, vom Preis und der einfacheren Anwendung garnicht zu reden.
    • Wenn dem so wäre, würde jeder Yachthersteller dieses zusätzliche Schutzsystem anwenden, bzw. anstelle gleich das EP, z.B. Gelshield oder VCTar2 verwenden, wenn es besser wäre?
    • Es wird also keiner bezweifeln, dass der Gelcoat als Harz und als Osmoseschutz höherwertiger ist als die von Verkäufern angebotenen Grundierungen die dann vor Osmose schützen sollen.
    • Frage: Kann ein höherwertiges Epoxydharz von einen minderwertigeren Epoxydharz geschützt werden?, wird dabei die Feuchtedichte erhöht? – zweifelsfrei, wohl kaum…..
    • Um also ein minderwertigeres Harz auf dem Gelcoat aufzutragen, muss dieser angeschliffen werden um die Haftung zu erhöhen.
    • Da die Rauhigkeit entsprechend erhöht wird, wird auch die Oberfläche ca. um den Faktor 3 erhöht, damit auch die Feuchteaufnahme um den gleichen Faktor.
    • Darauf wird dann ein Epoxyd beschichtet, das eine erheblich geringere Feuchtedichte hat als der Gelcoat und das soll jetzt vor Osmose schützen.
    • Warum verweigern die Hersteller in den Edelschmieden wie Baltic oder Swan die Garantie und auch die Gewährleistung auf eine osmotische Schädigung bei solchen Anwendungen, wenn diese angeblich eine Yacht vor solchen Schäden bewahren soll?


    Spätestens jetzt müsste jeder Skipper erkennen, welcher Quatsch da über den Küstenklatsch vermittelt wird. Jeder meint, dass er mit ein paar Lagen Gelshield seine Yacht vor Osmose schützen kann. Dabei wird zuerst die Molekulare – geschlossene Oberfläche eines Gelcoats beschädigt um darauf ein minderwertigeres Harz auf dem Gelcoat zu streichen. In der Industrie werden schon lange Harz-Systeme verwendet, bei denen ein Epoxyd nicht vorher angeschliffen werden muss um eine Haftung zu erzielen.


    Osmoseprophylaxe:
    • Ist ein Pulver beschichtetes Laminat um eine Trennung von Harz und Laminat zu vermeiden.
    • Ein zusätzlicher Schutz bei Trailerbooten, oder Transportschutz damit der Gelcoat nicht beschädigt wird, wenn Yachten mit den Tieflader wie bei der Firma Meltl nach Slowenien überführt werden.
    • Ein mechanischer Schutz bei Yachten die trocken fallen, damit der Gelcoat nicht mechanisch beschädigt wird.
    • Ein Gelcoatersatz, wenn der Gelcoat nach Jahren zu kreiden beginnt und seine Eigenschaften verliert.
    • Ein zusätzlicher Schutz, wenn der Gelcoat Haarrisse bildet, wie es oft bei Gleitern auf Grund der hohen Belastungen nach einigen Jahren passiert um das Eindringen von Feuchte zu reduzieren.


    Damit wird jeden klar, dass eine Osmoseprophylaxe etwas anderes ist als ein Osmoseschutz. Die Aufgabe der Osmoseprophylaxe ist nicht vor Osmose zu schützen was physikalisch kaum möglich ist, sondern osmotische Schäden weitgehend zu vermeiden, die durch den osmotische Diffusionsprozess oder mechanische Einflüsse verursacht werden.


    Natürlich muss eine Yacht die trocken fällt zusätzlich geschützt werden. Oder eine Yacht, die bereits in die Jahre kommt und der Gelcoat beschädigt wurde oder seine Eigenschaften nicht mehr hat. Nur eine neue Yacht, die bereits mit dem optimalen System versehen wurde muss nicht geschützt werden. Da reden wir nicht von einen Schutzsystem, sondern von einer Versiegelung um die optimalen Eigenschaften des Gelcoat zu erhalten.

    Überlegungen:

    Wird der Gelcoat mit entsprechenden Epoxyden verstärkt, dann erhöht sich die Schichtstärke. Da der Gelcoat – auch die Epoxyde eine Elastizität von ca. 4,3-4,5% haben, wird das Risiko der Rissbildung durch Erhöhung der Schichtstärken erhöht. Wenn dem nicht so wäre, würde der Gelcoat bereits in einer höheren Schichtstärke in der Form aufgetragen. Auch wenn mit einer zusätzlichen Beschichtung die Feuchteaufnahme reduziert würde, wird das Risiko einer Rissbildung erhöht, somit das Eindringen der Feuchte in das Laminat erhöht. Um das zu vermeiden, werden bei einer Osmoseprophylaxe zum Schutz vor mechanischen Schäden nur 0,05-0,1mm beschichtet, da jede zusätzliche Erhöhung der Schichtstärke die Elastizität reduziert, die Gefahr der Rissbildung erhöht, damit die osmotische Schädigung erhöht.

    Wird bei älteren Booten ein Gelcoatersatz aufgetragen, dann ist eine Trockenschichtstärke von ca. 0,6 mm erforderlich. Dabei ist es wichtig, den Gelcoat möglichst zu reduzieren, da sonst die Schichtstärke zu groß wird um eine Rissbildung zu vermeiden. Für diese Anwendung werden unterschiedliche Epoxyd- Beschichtungen angeboten die besondere Eigenschaften haben müssen. Da es mit Ausnahme kein Epoxyd gibt das die gleichen Eigenschaften eines Vinylestherharzes mit Nep. vorweisen kann, werden Systeme verwendet die sich durch mehrer Beschichtungen dann ergänzen. Wenn die Yachten getempert werden können, dann ist natürlich ein original Gelcoat der versiegelt wird immer noch das beste. Zu steigern wäre das System nur noch, den Gelcoat ohne Pigmentierung (transparent) und dann mit mehreren Lagen Polyurethan Acryl zu beschichten. Da werden sogar die Durchdringungswerte von mehr als 5000 Stunden der Feuchtemolekülen bei 1 mm Schichtstärke bei 60°C überschritten. Das ist im Augenblick das max. was bei den Systemen erzielt werden kann.

    Beispiel:
    Eine Yacht fällt trocken, da genügen 1-2 Lagen pigmentiertes Epoxyd wie z.B. ein Gelshield oder VCTar2. Diese Epoxyde werden mit Kalk oder Quarzmehl pigmentiert, was die mechanische Belastbarkeit erhöht, da die Elastizität erhöht wird. Durch die Pigmentierung wird aber die Feuchtedichte entsprechend reduziert. Wird die Schichtstärke entsprechend erhöht weil mancher meint: „Viel hilft Viel“, der erzielt damit das Gegenteil.

    Ein weiteres Problem sind die Antihafteigenschaften Ausgehärteter Epoxyde. Schnelltrocknende Epoxyd- Beschichtungen sind immer Dünnbeschichtungen. Bei der Reaktion – Härtung von Epoxyden entsteht immer Wärme die zu Spannungen im Epoxyd führt, die auch den Härtungsprozess beschleunigt und damit auch die Schichtstärke bestimmt.
    Der Privatanwender beschichtet bei unterschiedlichen Temperaturen und auch unterschiedlicher Luftfeuchte. Damit reagiert das Epoxyd bei der Aushärtung auch unterschiedlich, so dass jede Lage eine andere Spannung im Epoxyd hat. Die Folge ist, dass solche Beschichtungen trotz anschleifen des Untergrundes immer wieder abplatzen.

    Um dieses Risiko zu reduzieren, bedarf es einer gleich bleibenden konstanten Temperatur und Luftfeuchte. Aber auch da ist das System bei 2 Lagen, ca. 0,1 mm ausgereizt. Werden die Schichtstärken erhöht, was z.B. für einen Gelcoatersatz erforderlich ist, dann muss die Beschichtung Wärmebehandelt werden. Dabei wird das Boot in einer Trockenkammer auf ca. 50°C für 15 Stunden getempert und langsam abgekühlt. Da das in den meisten Anwendungsfällen mit Ausnahme mancher Werften kaum möglich ist, bedarf es Epoxyde die Spannungsfrei aushärten.

    Zusätzlich müssen die Überarbeitungs – Intervalle bei Epoxyden eingestellt werden. Wie bereits beschrieben, haben Epoxyde bei Temperatur- Luftfeuchte- Veränderungen unterschiedliche Reaktionszeiten. Sind die Epoxyde ausgehärtet, dann haben diese Antihafteigenschaften. Um das zu verhindern werden Epoxyde den Verarbeitungszeiten angepasst.

    Beispiel:

    Es beschichtet Heute Vormittag ein Skipper sein Boot im freien mit einem Epoxyd. Die min. Überarbeitungszeit ist bei 20°C 5 Stunden, die max. Überarbeitungszeit beträgt 24 Stunden. Am Nachmittag fängt es an zu regnen und es regnet die nächsten 5 Tage. Damit härtet die Oberfläche des Epoxydes aus und es kommt beim Überschichten zu den bekannten Haftungsproblemen wegen den Antihafteigenschaften. Daher ist es das Ziel der Hersteller, dass Epoxyde nicht schnellhärtend sind, sondern langsam härtend. Je schneller Epoxyde härten, um so größer ist die Spannung im Epoxyd, um so größer das Risiko der Ablösung und sind daher niemals als ein Gelcoatersatz ohne Temperung tauglich.

    Anwendungen in den Werften mit diesen Epoxyden sind in der Praxis auf dem Privatanwender der im freien arbeitet nicht übertragbar. Wer also der Meinung ist, er muss sein Boot mit 8 Lagen VCTar - Primokon – Gelshield usw. schützen, erzielt das Gegenteil wenn die Herstellerangaben nicht beachtet oder eingehalten werden können. In der Industrie, in den Werften wird in der Praxis im freien beschichtet. Dabei haben wir Temperaturen von Minusgraden bis zu 30 Grad Plus. Dazu regnet es des öfteren und die Luftfeuchte ändert sich. Da auch Temperatur- Veränderungen sind, entstehen auch Probleme mit dem Taupunkt, so dass die Oberfläche feucht ist. Diese Epoxyde werden daher in den Werften genau den Anforderungen angepasst. Besonders die Überarbeitungszeiten werden bis zu 3 Monaten angepasst, da es nicht möglich ist innerhalb von vorgegeben Zeiten meistens zu überschichten. Da für den Laien eine genaue Anpassung nicht möglich ist, ergeben sich optimale Beschichtungs- Temperaturen von 16 – 23°C. Auch die Luftfeuchte ist tolerant, sollte aber nicht mehr als 85% betragen.

    Da diese Beschichtungen nicht pigmentiert werden, haben diese eine höhere Feuchtedichte. Aufgrund einer verzögerten Aushärtung, kann auch nach Tagen noch überschichtet werden, dazu entsteht weniger Wärme bei der Reaktion, es bauen sich keine Spannungen auf, es können daher Schichtstärken bis zu 0,6 mm aufgebaut werden, ohne dass der Untergrund angeschliffen werden muss. Entfetten der Paraffine genügt um die erforderliche Haftung zu erzielen.

    Nachteil: Diese Beschichtungssysteme sind in der Herstellung erheblich teuerer als die Standartbeschichtungssysteme der Sportbootschiffahrt.

    Zum Abschluss: Die Yachthersteller verwenden die hochwertigsten Materialien - Harze um eine Yacht so weit wie technisch möglich vor osmotischen Schäden zu schützen. Da diese Epoxyd-Systeme alle ohne Ausnahme kreiden, verspöden, ionisieren, bedarf es also einen Schutz der nicht diese Eigenschaften hat um die Eigenschaften des Gelcoats zu erhalten. Wir brauchen also eine Seewasser- Säure- Lösungsmittelfeste- Feuchtedichte- UV-beständige- Beschichtung um den Gelcoat zu versiegeln damit die Eigenschaften bewahrt werden. Die Eigenschaften haben PVC-Vinyle oder Polyurethan Acryl für Jahre, aber kein Epoxyd. Daher ist ein Osmotischer Schutz immer ein System verschiedener Beschichtungen die sich ergänzen und nicht eine Erhöhung der Schichtstärke eines Epoxydes mit einen minderwertigeren Epoxyd.

    So geht es natürlich auch wie bei dieser Dehler/Kroatien die vor 12 Jahren mit 6 Lagen Gelshield einen Osmoseschutz erhalten hat, der nicht getempert wurde. Das Antifouling war immer Micron Extra. Die Yacht wurde mit Micron Extra Antifouling überschichtet und mit dem Hinweis einer 6 Fachen Osmoseprophylaxe inzwischen verkauft. Zum Glück sind die Yachten viel zu gut, so dass jede Anstreicherfirma auf eine solche Hichtech-Anwendung 3 Jahre Gewährleistung geben kann ohne dass Folgeschäden zu erwarten sind. Mancher würde sich schon sehr wundern, wenn er mal sein altes AF beseitigt, den Schleiftaub entfernt, und mit einer Lupe seinen Osmoseschutz etwas genauer ansieht. Die Frage, ob ein solches System den Gelcot mehr schützt oder mehr schadet bedarf keiner Erklärung.



    osmosep_1.JPG
    Osmoseschutz Gelschield nach 12 Jahren in der Adria
    30-fache Vergrößerung

    Schaut Euch die Video-Dokumendationen der Firma Peter Wrede an, denn mit ein bisschen Gelschield wie es zahlreiche Anstreicherfirmen, besonders in Kroatien, Griechenland oder Italien machen ist es nicht getan.









    Informationen siehe Literaturhinweise in Begrüßung http://www.antifouling-shop.com/showthread.php?159-BEGRÜSSUNG-FRAGE-amp-ANTWORT


    Admin
Lädt...
X