Damit es zu Osmoseerscheinungen unter einer dichten Beschichtung kommt, müssen immer drei Faktoren vorliegen:
• Wasser in flüssiger Form
• Wasserlösliche Stoffe
• (z.B. Salze oder organische Verbindungen)
• Semipermeable (halbdurchlässige) Membrane
Diese Voraussetzungen müssen immer gesamthaft vorhanden sein, um die Osmose überhaupt zu starten. Eine Gesetzmässigkeit der Natur ist deren Bestreben, stets einen Gleichgewichtszustand zu erreichen. Dieser Gleichgewichtszustand wird durch Diffusionsvorgänge angestrebt. Stoffe verschiedener Zusammensetzung und Zustände durchdringen einander, solange bis eine homogene Mischung mit gleichartigen Eigenschaften
vorliegt. Die Stoffe können dabei fest, flüssig oder gasförmig sein.
Bereits vor über 20 Jahren habe ich darauf hingewiesen, als die Teerepoxyde aus Steinkohleteer verboten wurden, dass die Epoxyde pigmentiert mit Kalk – Kreide bei weitem nicht die technischen Anforderungen erfüllen. Dieses Bild wird einigen nicht besonders gefallen, so wie die Bilder als ich das erste mal ein VCTar das 8 Jahre alt war präsentierte, das versprödet auf Grund der Ionisierung und sich vom Untergrund löste. Wer die Arbeit und die Kosten kennt, diesen Quatsch wieder zu beseitigen, der alles andere ist als ein dauerhafter Schutz vor osmotischen Schäden um einen neuen Beschichtungsaufbau anzubringen, ist auf Dauer kuriert.
Diese Dehler-Yacht wurde anschließend leicht angeschliffen und mit 2 Lagen Micron Extra für den Gebrauchtverkauf beschichtet. Natürlich mit den extra Hinweis eines 6 Fachen Osmoseschutz, was natürlich Quatsch ist. Es gibt keinen Osmoseschutz, sondern nur die Möglichkeit den osmotischen Diffusionsprozess zu verlangsamen. Die Epoxydträgerkomponente des Gelshield ist längst ionisiert, das was noch übrig ist, sind die beigemischten Pigmente aus Kalk, die nur noch mit schleifen oder abkratzen zu beseitigen sind. Jede Wandfarbe für das Wohnzimmer aus den Baumarkt ist besser als das was da noch übrig ist. Der Gelcoat wurde bereits angeschliffen damit das Gelshield haftet. Wird jetzt dieser Kalk beseitigt und der Gelcoat nochmals abgeschliffen, dann ist der Gelcoat der 0,6 - 0,8mm dick ist endgültig massakriert. Ich persönlich würde ein solches System nicht als Osmoseschutz oder Osmosepropylaxe beschreiben, wie die Händler und Vertreter es bezeichnen. Ausnahme, es wurde Fachgerecht den Herstellerangaben verarbeitet. Also Temperatur, Luftfeuchte, nicht mehr als 2 Lagen oder bei mehr Lagen entsprechend getempert. Osmose kann keiner reparieren, das ist ein nicht vermeidbarer Diffisionsprozess, die Schäden können repariert werden, die durch den Prozess verursacht werden. Ein Osmoseschutz wird von den meisten mit einen mechanischen Gelcoatschutz verwechselt. Wird der Gelcoat vor mechanischen Schäden geschützt dann haben wir auch einen zusätzlichen Osmoseschutz? Z.B. beim trockenfallen in der Nordsee, aber da gibt es seit 2001-2002 erheblich bessere Schutzsysteme wie ein mit Kalk pigmentiertes Epoxyd.
Übrigens, diese Erkentnisse sind nicht auf meinen Mist gewachsen, sondern sind Bestandteil der Lehrbücher sowie Versuchsergebnisse der 60-ziger Jahre von der Firma BASF und Bayer auf Grund von Schäden an den Conger-Schiffen die mit unterschiedlichen Harzen gefertigt wurden. Natürlich geht ein osmotisch geschädigtes Schiff nicht gleich unter. Auch ein durchfeuchtetes - verschimmeltes Haus stürzt nicht gleich ein und ein rostiges Auto lässt sich auch fahren. Nur, nicht jeder will so etwas.
Glaubt nicht, dass Eure Boote nach 10 - 12 Jahren die so behandelt wurden anders aussehen und besonders vor osmotischen Schäden geschützt sind. Nehmt mal eine Lupe und mancher wird sich wundern über seinen Osmoseschutz wenn das Unterwasserschiff gründlich gereinigt wurde. Da wird dann kurz nochmals darüber geschliffen, der Staub füllte die Poren, so dass alles schön glatt aussieht, darauf Antifouling möglichst preiswert, noch besser mit Teflon, das war`s. Jedes Epoxyd ionisiert ohne ausreichenden Schutz und wenn noch Kalk als Pigment verwendet wird, dann bleibt nicht viel Schutz mehr übrig. Dabei ist es egal ob Ihr 6 oder 10 Lagen Gelshield beschichtet, das Ergebnis bleibt gleich. Die Werften geben in der Regel für eine solche Prophylaxe eine Gewährleistung von drei Jahren, nur nach drei Jahren passiert nicht viel, weder mit oder ohne die so genannte Osmosepropylaxe.
Weitere Hinweise zur "OSMOSE" mit Polymeren unter BLASENENTSTEHUNG damit wird auch nachvollziehbar warum und wieso dieses System wie oben im Bild dargestellt nicht funktionieren kann.
Schaut Euch die Video-Dokumendationen der Firma Peter Wrede an, denn mit ein bisschen Gelschield wie es zahlreiche Anstreicherfirmen, besonders in Kroatien, Griechenland oder Italien machen ist es nicht getan.
Informationen siehe Literaturhinweise in Begrüßung http://www.antifouling-shop.com/showthread.php?159-BEGRÜSSUNG-FRAGE-amp-ANTWORT