es wird immer wieder in den Foren auf die Empfindlichkeit einer Korrosion bei Aluminium hingewiesen. Aluminium-Yachten oder Aluminium würden im Seewasser, auch bei der Verwendung von Schwermetallantifouling, oder z.B. eine Stahlyacht als Liegeplatznachbar in kürze zerstört bzw. durch eine Muldenkorrosion erheblich beschädigt. Wenn dem so wäre, dann hätte ein großer Teil der Segelyachten z.B. im Mittelmeer die zu 96% Schwermetallantifoulings verwenden schon längst ihren Saildrive verloren, die Aussenbordmotoren würden aussehen wie schweizer Käse und die Zahlreichen Motor- und Segelyachten aus Aluminium wären längst gesunken, sogar die Flugzeuge würden vom Himmel fallen.
Hätten wir es mit reinen Aluminium zu tun, dann würde das zutreffen. Nur reines Aluminium mit diesen Eigenschaften gibt es kaum und wird auch nicht verarbeitet oder angewendet. Somit haben wir es immer mit Aluminium-Legierungen zu tun.
Im Bootsbau wird EN AW-AlMg4,5Mn0,7 oder AW-AlMg3 verarbeitet. Bei dieser Legierung handelt es sich um eine Aluminiumlegierung mit einer sehr hohe Korrosionsbeständigkeit. Weder Seewasser mit den gelösten Säuren, noch ein Antifouling würden eine Korrosion verursachen. Eine Korrosion wäre im Einzelfall nur an Schnittkanten z.B. an den Kanten einer Aluminium-Schraube möglich, nicht aber auf den Flächen. Erhält jetzt eine solche Aluminium-Legierung noch einen Zusätzlichen neutralen Oxydationsschutz so wie er auch bei jeder Stahlyacht aufgetragen werden muss, dann ist eine Aluyacht im Seewasser für Jahre ausreichend geschützt. Es wird auch aus Kostengründen besonders in der Sportbootschifffahrt EN AW-AlMg4,5F27 verwendet. Kommt vorwiegend aus dem Ostblock, keine Angaben zur Legierung oder Korrosionsbeständigkeit, wird gerne auf Grund seines Fließveralten zu Stangenprovile gezogen, zu Blechen gewalzt und auch für einfache Gußformen verwendet. Bei diesen Aluminium ist ein Schutz zu empfehlen da es auf äussere Einflüsse entsprechen reagiert.
Natürlich muss auch die ges. Elektrik darauf abgestimmt sein und beim Landanschluss sollte immer ein Trenntravo verwendet werden. Das gilt aber Grundsätzlich, auch wenn keine Schwermetall- Antifoulings verwendet werden. Bei den Oxydationsschutz ist es wichtig, dass die Epoxydharze keine Kohlenwasserstoffharze enthalten. In einen solchen Fall ist eine Aluminium-Yacht auch vor Kupferoxyd – Dikupfer – oder auch Kupfer-Zink ausreichend geschützt. Bei den meisten Boote der Wasserschutz-Polizei, auch der Seerettung wird nicht einmal ein Sperrgrund aufgetragen sondern nur eine PVC-Vinyl Grundierung und darauf immer ein selbstabschleifendes Kupfer-Zink.
Natürlich gibt es auch zahlreiche Selbstbauer, die deren Wichtigkeit bei der Auswahl bei der Aluminiumlegierung unterschätzen. Wer reines Duralu oder Alu verwendet, das ist sehr korrosionsempfindlich im Seewasser, der bekommt Probleme im Seewasser auch ohne Antifouling. Ich gehe somit von Industriestandart aus. Oder Glaubt einer im Ernst, dass zum Beispiel die Katamaran-Schnellfähren die aus Aluminium gefertigt werden, ein homeophatische Antifouling ohne Kupfer beschichten und daher Ihren Bewuchsschutz alle 3-6 Monate erneuern...?
Mit einem weit verbreiteten Küstenklatsch, mit der Angst einer Korrosion bei Alu werden Antifoulingbeschichtungen verkauft, die normalerweise keiner verwenden würde.
Grüße Admin

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