Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

20er Jollenkreuzer nach UW Reparatur

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • 20er Jollenkreuzer nach UW Reparatur

    Hallo Friedrich,

    mit großer Begeisterung habe ich in dem Forum gelesen. Ich bin mir bezüglich den Neubeschichtung trotzdem nicht ganz sicher und bitte um Deinen Rat.
    Mein 20'er ist 30 Jahre alt war viele Jahre Bootshauslieger und seit ca. 6 Jahren Saisonwasserlieger, im Winter in der Halle. Das Gelcot hatte nur ein ganz dünne Grundierung und wohl VC17m drauf (Angabe Vorbesitzer). Das UW Schiff hatte Risse im Bereich des Mastfußes und hinter der Kajüte parallel zu den Spanten. Alles erst beim Schleifen entdeckt. Die Risse wurden nun vom Bootsbauer repariert durch Austausch des GFK. Diese Problem haben mehrere baugleiche Boote in der Region, ich nehme an konstruktions- und alters bedingt. Sind hier sehr beliebte Bote da Familientauglich und schnell.

    Das Gelcot habe ich geschliffen mit ca. 120er und Excenter. Irgendein Vorbesitzer war mal mir grobem Schleifpapier dabei und hatte ordentliche Kratzer hinterlassen. Deswegen wäre Abbeizen vergebene Liebesmühe gewesen. Einige wenige Luker und kleine 1-2mm Löcher wurden gespachtelt. Ich stelle mal einige Bilder ein mit den nicht so schönen Stellen. Geschliffen sieht es jetzt wieder recht homogen ans.

    Ich bin mir nicht sicher ob ich EP beschichten sollte oder nur PVC Vinyl und dann AF. Die Laminatfeuchte kann nicht beurteilen, der Bootsbauer hatte auch kein Messgerät. Das Boot liegt jetzt 7 Monate in der Halle. Ich bin mir auch mit den Mengen nicht sicher. Das Schiff ist 7,75 x 2,60 x ca. 0,2. Ich gehe davon aus, das ca. 1 1/2 Liter Primer pro Schicht benötigt werden.

    Noch eine Frage zum PVC. Wir hatten für Stahlbeschichtungen Intertuf 203 verwendet, ebenfalls ein PVC mit Aluminiumpigmentierung. Kann das alternativ zu Eurem PVC Sealer 470 verwendet werden?

    Dank & Gruß
    Oliver
    Angehängte Dateien

  • #2
    AW: 20er Jollenkreuzer nach UW Reparatur

    Hallo Oliver,
    wie auf dem Bild zu sehen ist, hat das Boot bereits großflächig die Blasenpest, was meist von den Laien als Osmose bezeichnet wird. Sollte das vollständig saniert werden, dann müssen wir bei dem Boot auch die Verhältnismäßigkeit sehen. Fachgerecht wäre, abschälen oder strahlen, 2-3 Lagen laminieren, spachteln, 2-3 Lagen Multicoat,1 Lage PVC-Vinyl dann Antifouling. Bei einer solchen Sanierung sind ca. 1000,-€ je laufenden Meter zu kalkulieren. Dazu Kielsanierung, mehrmaliges umsetzen und die Mwst.19%. Da kommen schnell mal 10-15 Mille zusammen. Gehen wir einfach mit einer Ep-Beschichtung darüber, dann schließen wir die Blasen ein, der osmotische Prozess wird beschleunigt und es kann passieren dass sich das Laminat vom Harz trennt, das Boot wird weich.
    Daher mein Vorschlag wenn nicht reatauriert wird, einen Anstrich mit Marine 470 PVC-Vinyl und einen Anstrich Antifouling Marine 522 LF, mehr ist im Augenblick nicht zu tun. Brechen die Blasen durch, dann wird einfach überschichtet. Wenn die Feuchte vollständig aus dem Laminat entfernt werden soll, dann muss einige Tage das Boot bei 60°C in eine Trockenkammer z.B. einer Lackiererei und das ist sehr - sehr teuer. Ein feuchtes Boot geht auch noch lange nicht unter.
    Grüße Friedrich

    Kommentar


    • #3
      AW: 20er Jollenkreuzer nach UW Reparatur

      Hallo Friedrich,

      vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich sehe das auch so und werde Deinem Vorschlag folgen.

      Ich habe die nächsten Tage die Möglichkeit mit einem professionellen Feuchtemessgerät zu messen. Das Laminat ist nicht sehr dick, ist ja nur ein 20er und die Bläschen waren längst nicht überall, nur am Vorschiff an BB. Ich habe nur die ganz furchtbaren Bilder rein gestellt ;-) Ich mache mir nicht all zu viel Hoffnung aber vielleicht ist das Ergebnis besser als erwartet.

      Ahoi
      Oliver

      Kommentar


      • #4
        AW: 20er Jollenkreuzer nach UW Reparatur

        Hallo Oliver,
        Bei den Messgeräten funktionieren nur ein kapazitives Feuchtemessgerät, mit einer möglichst geringen Eindringtiefe. Wenn die Eindringtiefe eingestellt werden kann, dann auf 10 mm oder weniger einstellen. Es muss auch kalibrierbar für GFK sein. Messgeräte mit Farbbalkenmit rot gelb grün sind nicht zu gebrauchen. Bei der Messung wird zuerst unterhalb der Deckskante gemessen, dabei müsste sich dann ein Wert von ca. 1.65 - 1,75% einstellen. Am Unterwasserschiff wi dann jede Messung 5 mal durchgeführt und der Durchschnitt berechnet, denn das reduziert die Fehrlerquote. Die Differenzfeuchte sollte dann nicht mehr als 0,8 % betragen. Beim Ruder haben wir in der Regel hohe Feuchtewerte, da meist das Ruder einen Holz - oder Schaumkern hat. Da können dann Werte bis zu 30% auftreten. Die Sichtbaren Blasenränder entstehen, wenn der Gelcoat in die Jahre kommt uind seine Dichte und Elastizität verloren hat. Zuerst entsteht ein Überdruck, dann ein kleiner Haarriss am Blasenrand und es kommt dann zum Druckausgleich. Die weitere Entwicklung ist dann, dass darunter kleine Lunker entstehen, das Isoharz löst sich dabei auf. Unter http://www.antifouling-shop.com/show...SCHER-PROZESSE habe ich den Vorgang beschrieben.

        Eine einfache Notlösung wäre z.B. wenn der Gelcoat weitgehend runter geschliffen wird, das Unterwasserschiff mit Marine 340 EP-Guard (Stetecol) HB 2-3 mal zu beschichten. Da haben wir im Augenblick Erfahruingswerte von 4 - > 10 Jahre. Das ist eine zähe - schlagfeste Reinepoxid- Beschichtung für den Schiffbau, die auch bei GFK für Ketten- Ankerkästen auch verwendet werden kann. Da muss aber das Unterwasserschiff weitgehend trocken sein, sonst schließen wir damit die Feuchte ein und das schadet dann mehr als es nützt.

        In diesen Sinne, Grüße
        Friedrich

        Kommentar

        Lädt...
        X