Die Korrosion von Aluminium und seiner Legierungen läuft normalerweise nur an bestimmten örtlich begrenzten Bereichen ab: Sie beginnt an Fehlern in der Oxidschicht, Kratzern oder intermetallischen Verbindungen. Aluminium korrodiert nur gleichmäßig in stark säurehaltigen oder stark alkalischen Umgebungen, d.h. wenn die Oxidschicht in der Umgebung löslich ist.
Fadenförmige Korrosion:
Kontaktkorrosion:
Kontaktkorrosion ist eine Art örtlicher Korrosion die geschieht, wann immer zwei Metalle oder Legierungen mit einem Potentialunterschied von mindestens 50 mV im direkten Kontakt miteinander in einem korrosiven Elektrolyt gebracht werden. Das wenige edle der zwei Metalle oder Legierungen wird die Anode der Korrosionsreaktion. Der Mechanismus der Kontaktkorrosion wird hier veranschaulicht. Das wenige edle der zwei Metalle, in diesem Beispiel Aluminium, wird die Anode der Korrosionsreaktion.
Korngrenzenkorrosion:
Interkristalline Korrosion beschreibt den bevorzugten Angriff an Korngrenzen oder angrenzenden Bereichen ohne dass jedoch ein wesentlicher Angriff der Körner selbst stattfindet. Diese Art des Angriffs wird durch den Unterschied beim Korrosionspotential zwischen den Korngrenzbereich und den angrenzenden Körner verursacht. Diese Art der Korrosion kommt häufig in Legierungen der 2xxx-, 5xxx- und 7xxx-Reihen vor, jedoch seltener in Legierungen der 6xxx-Reihe. Interkristalline Korrosion kann durch die an den Korngrenzen bevorzugte Ausscheidungen von feinen Partikeln intermetallischer Verbindungen verursacht werden. Wenn solche Ausscheidungen nah aneinander liegen und ein halbkontinuierliches Netz entlang den Korngrenzen bilden, führen sie zu interkristalline Korrosion.
Lochfraß:
Lochfraß ist eine sehr aggressive Form von örtlicher Korrosion. Eine Besonderheit des Lochfraßes ist, dass Korrosion nur an kleinen Stellen auf der Metalloberfläche stattfindet; da aber die anodische Fläche verhältnismäßig sehr klein ist im Vergleich zu der kathodischen Fläche, können die Pits sehr schnell wachsen bis sie schließlich zur Perforierung des metallischen Teils führen. Die Zahl der Pits ist legierungsabhängig: z.B. bei einer Legierung des Typs 1199 bilden sich 100 Pits pro cm2, während bei einer Legierung mit einem Kupferanteil von 4 % liegt die Zahl der Pits bei ungefähr 1000 pro cm2. Folglich neigen Legierungen der 2xxx- Reihe (d.h. Legierungen in denen Cu das Hauptlegierungselement ist) besonders stark zum Lochfraß.
Pitbildung:
Lochfraßbildung wird häufig in Verbindung gebracht mit vorhandenen örtlichen Fehlern an der Metalloberfläche, wie Fehlerstellen im Oxid, Seigerungen der Legierungselemente oder das Vorhandensein von aggressiven Anionen wie Chloridionen aus der Umgebung. Experten glauben, dass die Chloride zur örtlichen Beschädigung der Oxidschicht führen, vorzugsweise an bestehenden Schwachpunkten, und daraus resultieren Mikrorisse von einigen Nanometer Durchmesser.
Pitausbreitung - leicht verständlich dargestellt:
Von den vielen gebildeten Pits werden nur einige wenige weiter wachsen. Der hier gezeigte vorgeschlagene Mechanismus stützt auf neue Studien, die darauf hindeuten, dass Lochfraß bei Aluminium ein diskontinuierlicher Prozess ist.
Die Gleichung für die gesamte Reaktion kann wie folgt beschrieben werden: 2Al + 3H2O + 3/2·O2 → 2Al(OH)3
Der Pitausbreitungsprozess besteht aus verschiedenen Zwischenstufen:
- Im gebildeten Pit wird Aluminium aufgelöst: 2Al + 2Al3+ + 3e− und die Al3+-Kationen reagieren mit den Cl−-Anionen, um ein komplexes Zwischenprodukt AlCl4− zu bilden. Die Hydrolyse dieses Produkts ergibt Säurebildung unten an der Lochfraßstelle und eine Senkung des pH-Wertes auf < 3 (wegen der Bildung von H+-Ionen). Diese sehr aggressive Umgebung führt dazu, dass die Korrosion in den Pits selbst abläuft.
- Die Al3+-Kationen die sich unten in der Lochfraßstelle angesammelt haben, diffundieren aus dem Pit heraus und kommen im Kontakt mit einer Umgebung die mehr alkalisch ist wegen der Wasserstoffgasentwicklung im kathodischen Prozess: 6H+ + 6e− → 3H2, oder der Bildung von OH−-Ionen: 2/3·O2 + 3H2O + 6e → 6OH− Infolgedessen bildet sich Aluminiumhydroxid, und dies scheidet am Rande des Pits aus. Die Ablagerung dieser weißen Korrosionsprodukte wächst bis sie schließlich den Eingang zum Pit blockieren und deshalb eine Fortsetzung des Ionenaustauschprozesses verhindern.
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