da ich ein absoluter Gegner bin, was das abschleifen damit die Schwächung des Gelcoat betrifft, werde ich dieses Thema mit der Beseitigung von Altbeschichungen behandeln.
Grundsätzlich gilt die Regel, das Abbeizen ist die schonenste Behandlung für den Gelcoat. Viele werden jetzt sagen, dass das eine riesen "Sauerei" ist. Das mag ja richtig sein, aber das schleifen mit der Beseitigung der Altbeschichtungen ist auch eine riesen "Sauerei", so dass der Unterschied nicht so groß ist. Normalerweise ist das beizen wenn es richtig gemacht wird, erheblich weniger belastend als schleifen. Wobei ich schon darauf hinweisen muss, würde dieses Thema etwas ernster von den Skippern genommen, dann wäre diese Sauerei nicht erforderlich.
Es gibt doch keinen besseren Kunden, der Antifoulings mit möglichst kurzer Bewuchsschutzdauer verwendet, weil er nicht zufrieden ist das Produkt ständig wechselt, natürlich immer wieder den Gelcoat anschleifen muss damit die Beschichtungen halten, nach Möglichkeit Hartantifouling`s vewendet damit sich die nutzlose Trägerkomponente anreichert und nach ein paar Jahren abfällt, oder Teflonantifoulings verwendet, die nur zweckgebunden eingesetzt werden sollen und einen Produktwechsel kaum noch zulassen wenn die Anforderungen nicht erfüllt werden. Da diese Behandlung auch der beste Gelcoat auf Dauer nicht aushält, wird dann ein Epoxyd als Vorsorge gegen Osmose beschichtet, natürlich muss dabei der Gelcoat kräftig angeschliffen werden damit es nicht abfällt. Diese Methode ist vergleichbar, wenn Ihr einen neuen Daimler der mit einem hochwertigsten Lacksystem versehen ist, kräftig abschleift und damit er nicht rostet mit einer Rostschutzfarbe aus dem Baumarkt streicht. Das Vinylesther eines Gelcoat`s besteht aus den hochwertigsten Harzen die technisch machbar sind. Die werden versiegelt damit die Eigenschaften erhalten bleiben und nicht durch ein minderwertigeres Harz ersetzt, damit das Boot keine Osmose bekommt.
Wenn dann der Gelcoat endlich genügend massakriert wurde, gibt es dann sehr gute Schwingschleifer von Rotex mit Absaugung, der alles ratz fatz runterholt, auch den Gelcoat, dann 2 Komp. Epoxydspachtel und darauf dann veschiedene Gelshields usw. die dann als Ersatz für den massakrierten Gelcoat herhalten müssen. Ist doch supper, solche Kunden wünscht sich jeder Händler...? Die zahlreichen Foren sind voll mit solchen hilfreichen Vorschlägen.
Kein Autobesitzer würde einen solchen Schwachsinn bei seinem PKW mitmachen. Bei einer Yacht, die oft mehrere 100 tausend Euro kostet, wo die hochwertigsten Harze und PU-Systeme verarbeitet werden, um das Unterwasserschiff zu schützen, wird dann mit einen minderwertigeren System überschichtet. Im Überwasserbereich wird dann jedes Salzkörnchen vom Seewasser sofort mit möglicht viel Weichmacher und Reinigern beseitigt, und dann noch kräftig poliert. Nach Möglichkeit mit Nano-Silikon oder Teflon, damit eine kleine Beschädigung im nachhinein auch nicht mehr repariert werden kann.
Keine Industrie würde einen solchen Unsinn mitmachen. Was glaubt Ihr was ein Vetreter bei einer Reederei zu hören bekommt, wenn er den Ing. empfiehlt, er soll den 300 m langen Containerfrachter vorher anschleifen, damit sein Antifouling darauf hält...?
Wenn ich mit meinen Aussagen manchmal etwas polemisch bin, dann bitte ich um Nachsicht.
Zurück zum Abbeizen:
Bei den Beizen werden auch Mittel in den Baumärkten angeboten. Dabei ist Vorsicht geboten, da nicht jede Beize geeignet ist. Es gibt in den Baumärkten sehr wirkungsvolle Beizen die auch preisgünstig sind. Viele dieser Beizen enthalten Dichlormethan so dass die Beizen in der Wirkung erheblich besser alte Farbschichten ablösen. Nur Dichlormethan macht auch einen Gelcoat unbrauchbar so dass dieser nicht mehr reparabel ist. Der Gelcoat darf in keinem Fall von der Beize angegriffen werden. Die Beizen, die im Bootszubehör angeboten werden sind alle geeignet, da die Duroplaste nicht angegriffen werden. Auch enthalten Beizen oft Parafine, was ein überschichten erschweren kann, daher ist eine Nachreinigung mit Aceton zwingend erforderlich. Wunder kann keiner beim Abbeizen erwarten, da einfach Grenzen vorgegeben sind. Meistens wird auch noch viel zu lange gewartet, so dass in 2 Durchgängen abgebeizt werden muss. Was die VC-Antifoulings betrifft, da besteht immer das Risiko von Aplikationsproblemen, da das Teflon nur schwer zu beseitigen ist. Ich kann nur jedem raten den Anwendungsfall vorher genau zu prüfen, ob eine Antihaftbeschichtung sinnvoll ist. Aufgetragen ist diese schnell, aber wehe es muss wieder alles runter, was ohne einer Beschädigung des Gelcoats kaum noch möglich ist.
Wir empfehlen die Beize DILUNETT, lösungsmittelfrei, keine toxischen Dämpfe, parafinfrei, ohne Verdunstung - daher nicht abzudecken, biologisch abbaubar, 100% wasserlöslich, mit Farbindikator zur Überwachung der Aktivitäten, und entfernt bis 8 Farbschichten in einen Arbeitsgang. Was die 8 Farbschhichten betrifft, das sind ca. 0,4 mm. Wenn einer auf seinen Boot die alten Trägerkomponenten von Hartantifoulings beseitigen muss, dann sind das Farbschichten mi 0,6-1,2 mm und da bedarf es mindest. 2 mal Beizen und entsprechende Mengen. Wer dann noch die 2 Komp. Grundierungen einzelner Hersteller beschichtet hat, bekommt diese auch mit der Beize nicht mehr ab, egal was einer nimmt.
Da sich mit der Abbeize zahlreiche Antifoulings nicht beseitigen lassen, sollte immer erst ein Versuch gemacht werden. Im Zweifelsfall bieten wir auch unseren Kunden von Brillux die Beize TOP 155 oder Gel 170 an. Beide Abbeizen sind erheblich Wirkungsvoller als Dilunett wie die zur Zeit laufenden Versuche zeigen. Die beiden Abbeizen sind eine Neuentwicklung, da Dichlormethan nicht mehr verwendet werden darf. Die Abbeizen haben auch nicht die Eigenschaften von Natronverbindungen wie das Dilunett die alle stark ätzend auf der Haut wirken. Durch das abdecken mit einer Folie wird die Austrocknung verhindert und die Einwirkung erheblich verbessert.
Die gelösten Anstriche können dann mit der Spachtel, oder mit dem Hochdruckreiniger Schmutzfräse (Rotationsdüse) entfernt werden. Alo leichter geht es nicht mehr. Als nächstes wird dann NET-ROL der Gelcoat gereinigt, wodurch alle Rückstände ausgewaschen werden. Nach dieser Reinigung wird das Unterwasserschiff nur noch mit einen modifizierten Acetonreiniger für Stahl (nicht GFK) mit den Lappen abgerieben, woduch die Pentrierfähigkeit erheblich erhöht wird und somit ein anschleifen des Gelcoat nicht erforderlich macht.
Diese Beizen haben nur eine berenzte Lagerfähigkeit, so dass bei Bestellung immer ca. 7 Tage Lieferzeit erforderlich sind.
Bei Booten die bereits Celcoatschäden haben, sowie für eine Osmosereparatur, erfolgen 5 Lagen Teerepoxyd im unter Wasserbereich und über Wasser 4 Lagen Reinepoxyd als Gelcoatersatz. Wenn der Gecoat nicht beschädigt ist, erfolgt eine Versiegelung mit PVC-Viny-Teer, das zu 100% Feuchtedicht ist, neutral, Säuerebeständig, somit ein zusätzlicher Osmoseschutz, und die Haftbarere für das Antifouling bildet. Diese Beschichtung wird dann bei Verwendung des gleichen oder kompatieblen Antifoulings nicht mehr erneuert. Auch nicht nach 15 Jahren, mit Ausnahme wenn die Versiegelung beschädigt wurde.
Dieses von mir vorgeschlagene System funktioniert natürlich auch auf Holz - Aluminium und Stahl.
Zum Schluss: Macht einen weiten Bogen um Produkte, die ein anschleifen des Gelcoat erfordern. Diese wichtigste Barereschicht ist nur 0,3-0,8 mm dick und zu wertvoll um diese Beschichtung zu schwächen. Wir raten auch jeden der sein Boot mit Beschichtungen oder Antifoulings versieht, sich vorher entsprechend zu informieren. Dabei sollte er die bekannten Foren die alles andere als Hilfe anbieten meiden, denn die Vorschläge mit Ausnahme einiger weniger sind eher Wertevernichtend als eine Hilfe. Fachleute gibt es in diesen Bereich für die Industrie aber nur wenige für die Sportbootschifffahrt.
Risiko - beim abschleifen von Epoxyden und besonders von Teflon unter http://www.antifouling-shop.com/showthread.php?t=532
Grüße Admin
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