Es handelt sich um eine Holz-Yacht, die mit Grundierung und Antifouling beschichtet wurde. Seepockenn können mit herkömmlichen Bioziden nicht abgetötet werden. Bewuchsschutzmittel - Antifouling`s schaffen eine unangenehme Umgebung, die unter anderem von Seepockenlarven gemieden wird. Bei direkten Kontakt wie beim Trockenfallen ist ein andocken der Pockenlarven nicht zu verhindern. Wird das Boot für ca. 2-3 Tage nicht bewegt (keine Spülung), dann werden die Larven nicht abgespült und beginnen sich auf den Untergrund zu verfestigen. Dabei ist es egal welches Schwermetall z.B. Blei oder Kupfer vorhanden ist, daher bleibt nur noch der Standortwechsel, wenn einer z.B. im Schlammgrund trocken fällt. Der Schutz von Antifoulings ist immer ein andocken und eine Verfestigung der Larfen zu vermeiden.
In diesen Fall können wir nur spekulieren. Da das Boot vor dem Anstrich noch nicht im Wasser war, müssen die Larveneier über die Verunreinigung des Hallenboden auf das Schiff gekommen sein. Da diese nur wenige 1/100 mm groß sind, dringen diese in die Holzrisse und Spalten ein und setzen sich fest. Auch monatelanges trocknen übersteht diese Eilarven - Krebse ohne Probleme. Wird wie in diesen Fall die Holz-Yacht grundiert und mit einen Antifouling gestrichen, dann beginnen diese Larven bei Feuchteeinwirkung unter dem Antifouling zu wachsen bis diese dann durchbrechen, wie auf den beiden Bildern zu erkennen ist. Diese Larven sind gegen Pestizide resistent wie die Bohrwürmer und können nur noch mit höchster Toxität (die nicht erlaubt ist) beseitigt werden. Auf dem oberen Bild sind neben der Pocke die vielen kleinen Larven zu hunderten zu erkennen.
Es ist kaum zu erkennen, dass man bei den Seepockenlarven kleine Krebse vor sich hat. Den nur die Seepocken Larven besitzen die noch typische Krebseigenschaften.
Die Gruppe der Rankfüsser, so wie auch die Entenmuscheln oder der Rankenfußkrebse haben ihre Lebensweise komplett auf eine festsitzende Lebensweise umgestellt. Eine einmal getroffene Entscheidung für einen Lebensraum kann dabei nicht wieder korrigiert werden. Sie besiedeln vorzugsweise Umgebungen mit ausreichend Strömung. Die besiedelten Grundlagen können sowohl tote Objekte (Boote, Pontons oder Steine), als auch lebende Objekte wie z.B. Strandkrappen, Muscheln, sogar Wale wie der Buckelwal sein.
Dockt der Rankenfuskrebs einmal am Boot an "egal welches Antifouling" oder welcher Untergrund, dann wird das Ding keiner mehr los.
Fortpflanzung
Alle Seepocken sind wie bei den Schnecken Zwitter, können sich aber nicht selber befruchten. Ein Geschlechtspartner muss also in „Reichweite“ sein. Ihr Penis besitzt daher ca. die doppelte Körperlänge, was kaum ein anderes Tier erreicht. Durch ihr Zwitterdasein können sich Seepocken gegenseitig befruchten und damit die Bestände sichern. Die Eier verbleiben im Kalkpanzer der Seepocken. Die Larven sind später auch umgeben vom einem kleinen Panzer und heften sich im Frühjahr, nach verlassen des Gehäuses als Naupliuslarve (1. Larvenstadium) und Umwandlung in die Cyprislarve nach einigen Wochen im Wasser kopfüber am Substrat fest und zementieren sich ein. Nach der Anheftung dreht sich die Seepocke quasi um, so dass der Rücken dem Grund zugewandt ist (dies ist vergleichbar mit den Kelchwürmern). Bevorzugt heften sich die Larven an Muscheln an, um von dem spülenden Wasser zu profitieren. Über mehrere Häutungen innerhalb der Kalkmauern wachsen dann die Seepocken heran. Die Wachstumsgeschwindigkeit wird stark von der Wassertemperatur, dem Überspülungsgrad und natürlich dem Nahrungsangebot bestimmt. Die Entscheidung der jungen Larve für einen bestimmten Platz ist für das spätere Überleben entscheidend, verständlich dass dann bereits vorhandene Seepocken als starker Anreiz zur Besiedelung wirken. Sie signalisieren der Seepocke eine feindarme und nährstoffreiche Umgebung. Zudem müssen ja Geschlechtspartner in dichter Nähe vorhanden sein.
Damit wird verständlich, warum Skiper mit Ihren Yachten unterschiedlich befallen werden. Bereits wenige Meter versetzt können ausreichend sein, dass sich keine Seepocken auf dem Unterwasserschiff ansiedeln. Da aber Seepocken besonders gerne in Stömungsbereichen (wegen der Ernährung) siedeln, sorgt auch die Strömung für eine entsprechende Verbreitung. Das erklärt auch z.B. wie in der Ostsee, da gibt es ca. 40000 qkm wo es kaum Bewuchsdrücke für eine Yacht gibt. Da genügt jedes Antifouling oder Melkfett. Dann gibt es wieder Bereiche, wie oben in Schweden mit sehr nährstoffreichen Wasser und da explodieren diese Kolonien, entsprechend sehen dann die Yachten aus.
Admin

Kommentar