Tipps für den Gebrauchtbootkauf.
Wer ein neues Boot verkaufen will, der ist meist froh, wenn er sein altes Boot nicht mehr mit über den Winter schleppen muss. Denn die Kosten fürs einwintern und den Winterliegeplatz entfallen. Für die Neubestellung wird auch häufig eine Anzahlung fällig, die bei einen Gebrauchtboot meist nicht erforderlich ist. Wer kein Gebrauchtboot in Zahlung gibt, sollte sich immer eine Bankbürgschaft geben lassen, denn wenn der Verkäufer oder Händler pleite geht oder ist, was ja seit einigen Jahren nicht so unwahrscheinlich ist, der sollte sich immer wie auch beim Hausbau eine Bankbürgschaft geben lassen. Damit ist auch die Anzahlung sicher, denn wir reden beim Yacht-Kauf in der Regel nicht von "Pinats". Ein begründetes - gesundes Misstrauen ist besonders bei Gebrauchtbooten wo immer wieder optisch aufbereiteter Sondermüll angeboten wird mehr als angebracht. Es ist auch zwingend erforderlich, ein Rücktrittsrecht vom Kauf oder eine Rückgabe zu vereinbaren.
Ansonsten....
Der Preis ist einer der wichtigsten Gründe ein Gebrauchtboot dem Neuboot vorzuziehen.
Weitere Vorteile: Es gibt keine produktionsbedingten Wartezeiten. Das heißt, man kann sein frisch gekauftes Boot gleich "mit nehmen". Gebrauchte Boote werden zum Teil mit Zubehör verkauft, was die teurere Neuanschaffung erspart. Was aber zunehmend ein Problem wird, das sind die weit überteuerten Gebrauchtboot-Preise, wo sich mancher Skipper seine 20 Jahre Pflegearbeit gleich mit bezahlen lässt.
Es ist also nicht ungewöhnlich, dass die Verkäufer 20-35 Jahre alte optisch aufbereitete Boote anbieten, die inzwischen mehr kosten als der Neupreis vor 20-35 Jahren. Wir haben auch zunehmend immer mehr optisch aufbereiteten Sondermüll (bis zu 50% Anteile bei älteren Booten) die weniger wert sind als die Entsorgungskosten. Da wird das Vertrauen vieler Kunden die sich einen Wunschtraum aus der Kindheit erfüllen wollen auf eine sehr unseriöse - arglistige Weise ausgenützt. Reverenzen von angeblichen Bootsbaumeistern, Verkäufer die zu Sachverständigen mutieren, Osmosegeschützt usw. sind nichts wert. Versucht also immer herauszufinden, was hat das Boot einmal gekostet hat ohne Mwst., denn die meisten Käufer haben bei älteren Booten auch keine Mwst. bezahlt, da es noch keinen Mwst.-Abgleich gegeben hat. Keiner wäre bereit für einen 25 Jahre alten Golf, der auch wie jede Yacht seine Probleme hat, mehr zu bezahlen was er gekostet hat. Ich weiß dass ich mit solchen Hinweisen wieder mal offene Türen einrenne, nur viele Interessenten von Gebraucht-Yachten werden was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft gewaltig über den Tisch gezogen. Preise die um 3-5 fachen Wert überhöht sind, sind nicht ungewöhnlich in der Branche. Besonders manche Moderatoren (meist Händler) in den verschiedenen Foren reagieren auf unsere Hinweise sehr Aggressiv, weil es natürlich um das Geschäft geht und die Seriosität gegenüber den Gebrauchtbootkäufer bleibt auf der Strecke. Das beste Beispiel war die Empfehlung eines Feuchtemessgerät, womit meist erhöhte Feuchtewerte im Laminat, versifftes Laminat und mancher Sondermüll erkannt werden, wurde sofort in den Foren verbannt. Viele solcher Boote wären unverkäuflich was natürlich in gewerblichen Foren ob Yacht - Boote - usw. für die die Werbung solcher Yachten eine wichtige Einnahmequelle ist und daher im Eigeninteresse solche Informationen unterbinden. Die meisten Foren sind nun mal nicht die Caritas, und wollen natürlich keine Werbung (ohne Bezahlung). Das Boote-Forum ist da ein Musterbeispiel mit vielen Händlern, - zum Teil schon jenseits von gut und böse die sich mit Ihren Beiträgen zu Restaurationen profilieren. Mancher ist einer, wo der Chef noch selbst arbeitet, aber nur weil er bereit vor Jahren die e.V. abgegeben hat und meist die Staatsanwaltschaft ermittelt. Denen Bleiben nur noch die Foren und der persönliche Kontakt über PN als Geschäft, also Vorsicht! Wir bekommen dann immer die verzweifelten Anfragen, wo dann einer wieder mit einen Boot"besser wie neu" das dort präsentiert wurde nicht besonders glücklich ist.
Lasst Euch auch nicht von klangvollen Namen wie Hallberg Rassy, usw. täuschen. Z.B. Halberg Rassy baute seine ersten GFK-Boote 1972, die Stückzahlen waren da mehr als bescheiden. Es dauerte Jahrzehnte, um die neuen Fertigungstechniken bei GFK nur halbwegs in den Griff zu bekommen. Wer also meint, er kauft sich z.B. eine alte Rasmus Baujahr 1976 von Hallberg, der kauft eine Dauerbaustelle mit vergoldeten Namen und im Grunde genommen Schrott. Auch die Edelschmieden verwenden nun mal kein anderes Polymer und auch keinen anderen Gelcoat wie Hanse, Bavaria, Schöchel usw. Der Grund warum die diese Yachten bei weitem nicht diese Häufigkeit an osmotischen Schäden haben, ist eine Käuferschicht die diese Yachten in den Werften warten lässt und nicht wie bei uns, wo mancher Skipper sich bemüht, mit seinen neuen Rotex- Schwingschleifer den Gelcoat der angeblich nichts taugt endgültig zu massakrieren um dann für ein Gelshield oder VCTar2 platz zu machen.
Natürlich möchte ich jetzt nicht eine neue z.B. 49 Hallberg Rassy mit einer 49 Fuß Bavaria vergleichen, denn diese Boote werden genau den Bedürfnissen des Kunden angepasst und da werden auch Wünsche erfüllt die der Durchschnittskäufer auch nicht bezahlen würde oder könnte. Auch die geringen Stückzahlen z.B. Rassy ca. 150 Yachten/Jahr gegenüber Bavaria mehr als 3000 Jachten/Jahr verteuern erheblich die Produktion. Dann die noch sehr aufwendige Handarbeit bei locker 3 x so hohen Stundenlöhnen kosten Unsummen, ohne dabei die Qualität zu erhöhen. Nur sollten auch solche Edel-Yachten die auch mal einen 7- Stelligen Bereich kosten, nicht mit den Standartbooten von 30 - 36 Fuß verglichen werden. Eine Oceanis 43 Fuß ohne Segel und Zubehör bekommt einer bei Vorrauszahlung und Lieferzeit nach 6 Monaten für 120-140 Mille ohne Mwst. Eine Baltic oder auch eine Rassy je nach Ausstattung kostet das 5-8-fache.
Bevor man sich jedoch auf den Weg zum Bootskauf macht, müssen einige Dinge klar sein. Das wichtigste ist der Bootstyp: Offene Sportboote (Gleiter) sind für Ausflüge, Bade-, Angeltouren und Wasserskilaufen auf Binnenrevieren und in Küstennähe gut geeignet. Auf ihren geschlossenen Kollegen, den so genannten Daycruiser mit Schlupfkabine, können 2 Personen übernachten. Der Wohnkomfort ist aber eher bescheiden. Auf kleinen Kajütbooten findet man dagegen schon Mini-Pantry und eine Toilette. Stehhöhe unter Deck bietet dieser Bootstyp aber meist noch nicht. Die bekommt man ab etwa 7m Bootslänge. Ab dieser Länge stehen aber nicht nur überwiegend Gleitboote zur Auswahl, sondern auch Halbgleiter und Verdränger. Um hier die richtige Wahl zu treffen, spielt das Fahrgebiet eine Rolle. Wer überwiegend auf Kanälen und Seen unterwegs ist, kann gemütlich mit einem Verdränger reisen und braucht kein Gleitboot. Denn höhere Geschwindigkeiten sind auf diesen Revieren meist nicht erlaubt und Gleiter fahren häufig bei langsamen Geschwindigkeiten nicht so kursstabil wie Verdränger. Auf Revieren wie dem Rhein haben kleine Verdränger durch die starke Strömung und ihre geringen Rumpfgeschwindigkeit Probleme, gegenan zu kommen. Deshalb empfiehlt sich hier der Halbgleiter oder Gleiter. Auf See findet man alle drei Bootstypen. Halbgleiter und Gleiter haben gegenüber den Verdrängern im Rauwasser den Vorteil, dass sie durch die höhere Motorleistung leichter gegen die See ankommen. Außerdem laufen Verdränger bei achterlichen Wellen leicht aus dem Ruder, weil die Wellen schneller sind als das Boot. Hat man sich auf einen Bootstyp geeinigt, entscheidet der Geldbeutel meist die Bootsgröße. Die Suche kann beginnen. Dabei muss man sich aber darauf einstellen, zu reisen, denn die interessanten Boote liegen häufig nicht in unmittelbarer Nähe und auch in der Regel nicht in der Ostsee.
TIPP: Vor dem Besichtigungstermin möglichst viel am Telefon fragen, damit man nicht umsonst reist.
Erzählt dann einer etwas von einen 7-fachen Osmoseschutz bei einer 20 Jahre alten Yacht, dann vergesst das Boot. Die Yachthersteller bieten im Eigeninteresse den besten Osmoseschutz an der nicht mit ein paar Lagen Epoxid verbessert werden kann. Das Gegenteil ist in Wirklichkeit der Fall. Es ist auch keiner so doo....of und kauft einen 3 Jahre alten Daimler, wo der Verkäufer den Lack angeschliffen hat um 5 Lagen Rostschutzfarbe darüber zu streichen damit er nicht rostet. Hat das Boot als Verdränger oder als Segel-Yacht z.B. in der Ost-Nordsee ein Teflon - VC-Antifouling bekommen, dann wurde der Gelcoat meist sehr stark angeschliffen was eine Feuchteaufnahme um den 3 -fachen Wert erhöht. Ansonsten gehören solche Antifoulings nicht auf ein langsam fahrendes Boot unter 15 Knoten und auch für die schnelleren Yachten ist dies Technik mit den PTFE-Antifoulings (Teflon) aus den 80-zigern von International längst überholt. Wenn solche unsinnige Anstriche beseitigt und erneuert werden müssen, da sollte einer je nach Bootstyp 800,-1200,- € je laufenden Bootsmeter als Wertminderung kalkulieren und entsprechend den Kaufpreis minimieren.
Wo findet man Gebrauchtboote?
Die einfachste Möglichkeit: Man liest beispielsweise im aktuellen BOOTE - Yacht Heft den Kleinanzeigenteil. Dort werden kleine und große Boote angeboten. Das gilt auch für Anzeigenblätter. In Tageszeitungen ist die Bootssuche meist weniger ergiebig. Wer Bootshändler in seiner Nähe hat, kann sich dort über das mehr oder weniger große Angebot schlau machen. Diese Boote gehören häufig nicht dem Händler, sondern werden im Auftrag verkauft. Profis in Sachen Gebrauchtboote sind auch so genannte Yachtbroker. Wer einBootsucht, bekommt dort kostenlosen Service. Auch auf Bootsmessen findet man nicht nur Neuboote, sondern auch gebrauchte. Viele Händler und Makler stellen dort ihre "Schwarzen Bretter" auf, an denen eine Vielzahl Angebote hängen. Reine Gebrauchtboot-Messen sind in Deutschland selten. Eine der größten ist der jährliche "Gebrauchtboot- und Zubehörmarkt" in Friedrichshafen im Frühjahr. Zur gleichen Jahreszeit findet in Berlin die "Köpenicker Gebrauchtbootmesse" statt. Gebrauchtboot-Messen liegen in Händler-Hand. Sie veranstalten zu Saisonbeginn so genannte Hausmessen, auf denen man Neu- und Gebrauchtboote besichtigen und kaufen kann. Dass dabei Preisabsprachen erfolgen kann nur vermutet werden.
TIPP: Auch in Häfen findet man Schilder "Zu verkaufen".
Der erste Eindruck ist wichtig, aber lasst Euch nicht täuschen, denn jeder Verkäufer versucht vorwiegend den optischen Eindruck aufzuwerten und versteckt und verschweigt die wahren Aplikationsprobleme, die auch im Sanierungsfall am teuersten sind. Eine Blasenpest am Unterwasserschiff reduziert den Verkaufspreis min. um 1000,- bis 1200,-€ je Bootsmeter zzgl. Mwst. 19%, denn das sind auch die Sanierungskosten bei einer fachgerechten Ausführung. Also eine Preisminderung für eine 10 m Yacht die schnell mal an die 12-15.000,- Euro kostet. Dagegen lässt sich mit ein paar Hundert Euro für die Optik sehr viel machen und die Blasenpest die immer als Osmose beschrieben wird für 2-3 Jahre so lange verstecken, so dass es keine Gewährleistung oder Garantie mehr gibt.
Ob Kunststoff, Stahl oder Holz, hier gibt es Gemeinsamkeiten bei der generellen Beurteilung. Dazu zählen Motor, Getriebe, Technik, Probefahrt und der erste Eindruck. Ein Bootsollte man nicht allein begutachten, sondern mindestens zu zweit. Eine generelle Frage sollte niemals fehlen: Warum wird dasBoot verkauft? Kommen hier nur ausweichende Antworten, ist Skepsis angesagt. Auch dunkle Ecken sind zu meiden, denn für eine Besichtigung ist Licht erforderlich. Zerrissene oder durchhängende Persenning, rostige Metallteile, verdrecktes und unaufgeräumtes Boot sind meistens Anzeichen für einen schlechten allgemeinen Pflegezustand. Schlägt einem unter Deck auch noch muffiger Geruch entgegen oder lassen vollgestopfte Kabinen keine richtige Besichtigung zu, ist die Sache schon gelaufen. Spricht man den Verkäufer auf gefundene Kritikpunkte an, soll man die Ausrede "nur Kleinigkeiten", die man schnell beheben kann, nicht akzeptieren. Denn wenn diese Kleinigkeiten schnell zu reparieren wären, hätte er das ja auch schon selber machen können.
TIPP: Wenn schon nach kurzer Besichtigungszeit Kritikpunkte überwiegen, geht man keine Kompromisse ein und lässt die Finger vom Boot.
Die Probefahrt beim Bootskauf gehört wie beim Autokauf zu den wichtigsten Beurteilungs-Möglichkeiten. Liegt das Boot im Wasser, entstehen keine zusätzlichen Kran- oder Slipkosten. Steht das Bootbereits im Winterlager auf einem zugestellten Platz, bleibt nichts anderes übrig, als die Probefahrt aufs Frühjahr zu verschieben. Auf welche Punkte man während der Probefahrt beim Motor achten muss, steht unter dem Stichwort "Motor". Um Fahreindrücke zu sammeln, müssen Kraftstoff-, Wassertank voll sein, um ein praxisnahes Bootsgewicht zu haben. Man fängt am besten langsam an. Soll heißen, Kursstabilität in Verdrängerfahrt und die Manövrierfähigkeit ausprobieren. Bis auf Rauwasserfahrt ist für Verdränger das Fahrpensum schon beendet. Bei Halbgleiter und Gleiter muss der Hebel noch auf den Tisch, um die schnellen Fahreindrücke zu sammeln. In schneller Fahrt kann bei Halbgleitern das Boot besonders bei schrägen Wellen aus dem Ruder laufen. Das ist für diesen Bootstyp, bedingt durch seine Rumpfform, nicht ungewöhnlich. Der Gleiter muss leicht in Gleitfahrt übergehen. Tut er das nicht, deutet es auf eine (zu) schwache Motorisierung hin. Der Motor/die Motoren wird/werden ständig gequält, bei Urlaubsbeladung kommt man unter Umständen überhaupt nicht mehr in Gleitfahrt.
TIPP: Wasser nach der Probefahrt in der vorher trockenen Bilge deutet auf Leckagen im Rumpf, Welle, Saildrive usw. hin.
Ob Außenborder oder Innenborder, ohne intakten Motor ist einBoot nur die Hälfte wert. Der Laie kann einen Motor nur probefahren und einer Sichtprüfung unterziehen. Die Probefahrt ist ein Muss.
Wichtig: Vor dem ersten Teststart sollte der Motor kalt sein.Denn ein warmer Motor springt meist besser an als ein kalter. Will man wissen, ob der Motor bereits gelaufen hat, reicht Handauflegen. Beim Kaltstart muss der Motor ohne Fehlzündungen anspringen. Läuft der Motor, muss man auf starke Qualmentwicklung am Motor achten. Faustregeln: Weißer Qualm bedeutet Wasser in den Zylindern, dunkler Qualm ist ein Zeichen für eine nicht intakte Kraftstoffanlage, bei blauem Qualm wird Öl verbrannt. Letzteres ist nur für Zweitakt-Motoren mit Gemisch-Schmierung normal. Warnlampen für Lichtmaschine und Öldruck müssen nach dem Start sofort ausgehen. Bei Booten mit Zeigerinstrumenten muss die Spannung bei erhöhter Drehzahl (1500/min) bei etwa 14 Volt und der Öldruck bei warmen Motor etwa zwischen 2 und 3 bar liegen. Wichtig ist auch, dass die Temperaturanzeige immer im "grünen Bereich" bleibt. Bei Vollgas muss die Drehzahl in dem vom Hersteller empfohlenen Bereich liegen.
Findet man an Bord keinen Hinweis (Handbuch, Aufkleber), kann er beim Motorenhersteller erfragt werden. Ist die Volllastdrehzahl zu gering, ist das ein Zeichen für fehlende Motorleistung oder falschen Propeller. Letzteres gilt auch bei einer zu hohen Volllastdrehzahl. Die Sichtprüfung genügt nicht: In den Motor kann man nicht ohne weiteres reinschauen.
Aufschluss über das Innenleben gibt ein Kompressionsdruckdiagramm. Weisen alle Zylinder etwa die gleichem Messwerte auf, ist das ein gutes Zeichen. Deutliche Unterschiede sind ein Hinweis auf defekte Kolbenringe oder Ventile. Das heißt: Der Motor hat nicht mehr seine volle Leistung. Rein äußerlich achtet man auf Korrosion, Wasser- und Ölleckagen. Innere Undichtigkeiten, Beispielweise eine defekte Kopfdichtung, erkennt man bei Viertaktern am Ölpeilstab. Ist das Öl am Stab milchig oder der Stab über der Ölmarke rostig, ist das ein erster Hinweis auf Wasser im Öl. Öllecks stellt man am einfachsten nach einem Probelauf fest. Gibt es eine ölige Bilge, die vorher sauber war? Hinweise auf den allgemeinen Pflege- und Wartungszustand liefern die Inspektionrechnungen.
TIPP: Der Motor ist das absolute Herzstück eines Bootes. Deshalb ist die Beratung durch Fachleute/ Sachverständige für den Motor-Laien ein Muss.
Kontrolliert den Motorstundenzähler ob der angeschlossen ist oder still gelegt wurde. Die Anzahl der Motorstunden ergibt mal 1000 vergleichsweise die Km-Anzahl bei einen Gebrauchtfahrzeug. Haben wir z.B. 3200 Motorstunden, dann entspricht das dem Verschleiß bei einen Diesel-Pkw von ca. 320 000 km. In der Regel müssen diese Motoren je nach Hersteller bei 3200-3800 Motorstunden vollständig überholt werden. Je nach Bootsgröße werden da mit Ein- und Ausbau schnell mal mehr als 10 000,-€ fällig. Ach die Wellenanlage sollte einer sehr genau beobachten. Oft sind die Lagerschalen eingepresst, so dass eine Erneuerung ein gewaltiger Aufwand ist, da neue Lager meist Sonderanfertigungen sind. Sind die Wellendichtungen marode, dann läuft das Wasser in den Motorraum und es wundert sich mancher wenn er im Frühjahr sein Boot aufsucht, dass dann am Steg nur noch der Mast aus dem Wasser ragt.
Aus dieser Aufzählung kann man sich per Computer oder Hand eine Checkliste basteln.
Zubehörliste:
Feuerlöscher Anker
Lenzpumpen Ankerwinsch
Navigationsbeleuchtung Bootshaken
GPS Beiboot
Kompass Davits
Echolot Radio
Log Fernseher (Antenne)
Radar Stromgenerator
Kartenplotter Landanschluss
Autopilot Warmwasserboiler
Kartenplotter Hilfsmotor
Funkanlage Werkzeug
Bugstrahlruder Ersatzteile
Leinen Fender
TIPP: Überprüfung des Teakdeck wenn vorhanden
Ein Teakdeck lässt sich für den Verkauf mit einfachen Mitteln optisch aufbereiten. Die Verkäufer streichen das Teak mehrmals mit Borax, Borsäure, Borakol usw. ein, damit das Teak gebleicht wird und eine silbrige Oberfläche bildet. Ein gepflegtes Teak ist nicht silbrig oder grau, sondern hat weitgehend seine natürliche Farbe vom Teak behalten und die ist helles braun. Macht einen Test und spritzt Wasser auf das Teak, dabei darf sich durch die Nässe das Teak nicht in ein schwarzbraun oder dunkles schmutziges braun-grau verfärben. Ein gepflegtes Teak ist hydrophob und das Wasser perlt auf der Oberfläche ab. Haben wir bereits Nachbesserungen an den Teakfugen, oder die Klebefuge trennt sich, dann wurde das Teak nicht gepflegt oder falsch gewartet. Wenn die natürlichen Holzschutzstoffe ausgewaschen wurden, dann schrumpft und quillt das Teak, die Klebeverbindungen beginnen zu reißen. Überprüft das Teak durch klopfen auf losen Untergrund. Klingt es hohl, dann hat sich die Klebeverbindung gelöst. Wenn sich solche Verbindungen lösen, dann lässt das bereits eine Verrottung vermuten, denn bei einen gesunden Teak löst sich keine Klebeverbindung. Ein ungeschütztes Teak verrottet bei Bewitterung immer von innen nach außen. Löst sich das Teak oder bei schichtenverleimten Teak, dann ist eine nachträgliche Verfestigung kaum noch möglich. Das Teak hat in Seegewässern wie Mittelmeer Salz - Salzlauge aufgenommen, was ein nachträgliches kleben kaum noch ermöglicht. Bei einen beschädigten Teak-Deck sollte einer die Sanierungskosten von einigen tausendern einkalkulieren. Erschwerend ist noch, z.B. im Mittelmeerraum jemanden zu finden, der solche Arbeiten noch ausführen kann. In Italien sind z.B. solche Arbeiten wahnsinnig teuer.
Am Teakdeck und am Unterwasserschiff kann der Zustand der Yacht beurteilt werden, da kann aber der Zustand leicht vertuscht werden. Bei trockenen Zustand in den Sommermonaten kann mit einer Feuchtemessung sehr leicht eine Verrottung erkannt werden. Haben wir "Feuchtenester" dann haben wir Feuchtewerte die über 28% betragen, da sollte einer dann doch genau hinsehen. Macht Euch die Mühe, schließt alle Luken, das Boot sollte sich dann durch die Sonneneinstrahlung kräftig im Innenraum aufwärmen, dann öffnen und riechen. Riecht es muffig, modrig, dann haben wir es mit Schimmel zu tun, was besonders bei kleinen Räumlichkeiten nicht sehr angenehm ist und lässt immer eine erhöhte Feuchteaufnahme im Laminat, oder undichte Bereiche vermuten.
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