in Deinen Beitrag sind so viele Fragen enthalten, dass ich diese Thema nur Stückweise abarbeiten kann. Ich werde daher diesen Fragenkomplex in Einzelthemen aufteilen, damit die Antworten übersichtlicher werden. Ich beginne zuerst mit dem Stahl mit dem wir es zu tun haben.
Nach Deinen Vorgaben geht es um eine Stahlyacht mit normalen Standard Schiffsbaustahl S235JR+AR alte Bezeichnung S235 JR G2 (früher so ca. ST37-2, somit um einen Baustahl der Güteklasse 2. Diese Stähle sind eine Eisen- Kohlenstofflegierung mit weniger als 2,05 Kohlenstoff bezogen auf die Masse. Diese Stähle enthalten noch weitere Elemente wie z.B. Schwefel, Phosphor usw. die für den natürlichen Alterungsprozess verantwortlich sind. Um es nicht zu kompliziert zu machen, wir haben es mit einer Korrosion und einer Oxydation zu tun.
Der Begriff Korrosion bezeichnet allgemein die allmähliche Zerstörung eines Stoffes durch Einwirkungen anderer Stoffe aus seiner Umgebung. Im Detail werden in unterschiedlichen Wissensgebieten unter Korrosion jedoch unterschiedliche Vorgänge verstanden. Mit einfachen Worten, die Verunreinigungen im Stahl sowie verschiedene Lokalelemente verursachen einen natürlichen Alterungsprozess der von innen oder auch von außen erfolgen kann.
Bei der Sauerstoffkorrosion reagieren die in der Elektrolytlösung gelösten Sauerstoffmoleküle mit Wasser zu Hydroxid- Ionen, die dann mit dem Metall Oxide und Hydroxide bilden können. Das Rosten von Eisen ist beispielsweise eine Sauerstoff-Korrosion, die in der Regel auf der Oberfläche erfolgt. Die Oxydation ist eine chemische Reaktion. Bei diesem Vorgang gibt der zu oxidierende Stoff (Elektronendonator) Elektronen an das Oxydationsmittel (Elektronenakzeptor) ab. Dieses wird durch die Elektronenaufnahme reduziert (Reduktion). Mit der Oxydation ist also immer auch eine Reduktion verbunden. Beide Reaktionen zusammen werden als Teilreaktionen einer Redoxreaktion betrachtet.
Zusätzlich haben wir es auch noch mit einer Ionisierung - Korrosion auf Grund verschiedener Lokalelemente zu tun, dazu noch Seewasser in den gelöste Säuren und Laugen wie Schwefel, Phosphor, Phosphate, Nitrate usw. enthalten sind. Dazu kommt noch die Rissbildung , Risskorrosion und Muldenkorrosion.
Alleine die einfache aufgezeigte Kurzform zeigt bereits um welche Komplexität es beim Korrosionschutz und Oxydationschutz geht.
Mit einer neutralen oder alkalische Elektrolytlösung mit gelöstem Sauerstoff als Rostentferner bzw. Rostumwandler, sowie zur Passivierung von Eisen und Zink zum Schutz vor Korrosion (Phosphatsäure) ist es somit nicht getan. Das Beispiel mit dem Schlüssel funktioniert auch mit Coca-Cola oder z.B. bei Kupfer mit Wasserstoff. Diese Rostumwandler, - Entferner usw. sind kein Korrosionsschutz und auch kein Oxidatitionsschutz und haben auf einer Stahlyacht nichts verloren.
Mit einfachen Worten, ein Umwandlung von Oxyden bei einer exothermen Reaktion, oder eine Entfernung dieser Korrosion ist kein Korrosionschutz oder Oxydationschutz da der Prozess fortlaufen ist. Die sich bildende Eisenphosphatschicht befindet sich nur auf der Oberfläche des Stahls. Wenn diese dann überlackiert wird, dann wird der Sauerstoff sowie weitere Elemente ausgesperrt. Diese Art von Korrosionschutz ist bei einem Stahlboot das im Seewasser liegt bei weitem nicht ausreichend. Die erzielbaren Standzeiten betragen nur wenige Wochen. Die Korrosion von innen durch den Phosphor und Schwefel geht ungehindert weiter und zerstört die Eisenphosphatschicht. Die Eisenphosphatschicht hat nur eine geringe Haftung auf dem Stahl, so dass die Lackschicht die eine Trägerkomponente ist, sich vom Untergrund löst. Daher schadn solche Produkte bei Stahlyachtn auf Dauer mehr, als diese nützen.
Eine weitere Besonderheit des Stahls ist, dass er nicht unerhebliche Mengen an Feuchtigkeit aufnimmt. Damit ist immer eine Korrosion – Ionisierung – durch die Elemente des FE (Eisen) – Schwefel – Sauerstoff – Wasserstoff im Stahlgefüge gegeben.
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