Bei Bavaria wird bei Überführungen nach Slowenien immer ein Osmoseschutz empfohlen. Damit wird also zuerst einmal nicht die Yacht vor Osmose geschützt, was auch im Grunde weder technisch noch physikalisch dauerhaft möglich ist. Mit ein oder 2 dünnen Lagen Gelshield die unter genauen Temperaturvorgaben und Luftfeuchte aufgetragen werden, wird der Gelcoat beim Transport vor mechanischen Schäden geschützt. Wer würde schon eine Yacht abnehmen, wenn der Gelcoat bei der Übernahme bereits verkratzt wurde, was sich in der Praxis kaum zu vermeiden ist. Da muss sich nur mal einer die Krangurte genauer ansehen, wenn die dann irgendwo in der Marina abgelegt werden. Da ein Transportschutz den Kunden kaum zu verkaufen wäre, muss also der Osmoseschutz herhalten.
Bei der Hanse gab es vor Jahren für einige Zeit Osmoseprobleme die osmotische Schäden verursacht haben. Ursache ist unbekannt! Dabei waren das in der Regel Yachten, die in Polen laminiert wurden. Eine weitere Ursache war bei einigen der Kiel der aus einen minderwertigen Stahlguß gefertigt und einlaminiert wurde der entsprechend korrodierte. Auch die Innenraumbeschichtung und Verarbeitung die vor der Aufnahme von Kondenswasser schützen sollte und eine osmotische Schädigung des Laminat verursachen kann ist ein wenig zu bescheiden. Ob das die Hauptursache zahlreicher osmotischer Schäden ist, wage ich nicht zu sagen, - möglich wäre es!
Da haben natürlich zahlreiche Händler und Vertreter (besonders bei Hanse) entsprechend reagiert und Ihr Gelshield und Ihr VCTar2 angeboten. Da es kaum Wirkung zeigte, wurden die Schichten immer dicker. Das aber ist doch längst vorbei und auch schon lange nicht mehr notwendig. Da wurden die Händler und Verkäufer so richig Erfindungsreich und die Empfehlungen und Erklärungen wurden immer abenteuerlicher. Denn bei 8 Lagen Gelshield für ein 42 Fuss Segelyacht da kommt für den Verkäufer richtig Freude auf. Das sind 20 Dosen Gelshield zu 2,5 Liter, schnell mal so 1.550,- Euro im Grunde für nichts, was nach 10-15 Jahren wieder beseitigt wird, weil der darunter liegende Gelcoat dann mit der Schichtstärkenerhöhung oft zu reissen beginnt. Dann wird es richtig teuer, denn da gibt es dann das Westsystem, diverse 2 Komp. Spachteln und darauf wird dann wieder in gewohnter Weise möglichst viel Gelshield gestrichen.
Warum sich diese Eigenart besonders im Norden - Richtung Ostsee immer noch verbreitet ist, ist für uns aus dem Süden oder den Mittelmeerraum unbegreiflich. Die Schweden, Holländer, Franzosen machen doch das auch nicht. Wehe es wagt da einer Kritik zu üben, da bekommt einer höchstens die Antwort, das haben wir vor 30 Jahren so gemacht also machen wir das weiter so. Wir in Süden sind für einen solchen Küstenklatsch weniger empfänglich und sind auch der Meinung das wir das Jahr 2009 schreiben. Das was da zum großen Teil der Sportbootschifffahrt als Hightech angeboten wird, erfüllt meist bei weitem nicht die Anforderungen der Industrie.
Grundsatz: Der beste Osmoseschutz - Gelcoat ist bereit am Schiff vorhanden. Nachteil aber ist das Kreiden was die Eigenschaften des Gelcoat verändert. Damit der seine Eigenschaften behältund nicht kreidet, genügt eine einfache Versiegelung die einmal mit einer Lage ausgeführt wird. Diese Versiegelung dient auch als Haftgrund für ein Antifouling, da ein Anschleifen des Untergrundes nicht erforderlich ist. Eine Solche Yacht, mit entsprechender Versiegelung und besonders wichtig das passende Bewuchsschutzsytem muss auch nicht in den nächsten 20-25 Jahren auch bei Dauerwasserliegeplatz osmotische Schäden befürchten.
Für manchen Skipper wäre es besser, er würde einen Farbtopf und eine Fellrolle niemals anrühren. Für die jährliche Reinigung bekommt er ein einfaches Spüli, für die Konservierung ein einfaches Autowachs mit möglichst viel Paraffin und 2/3 der Bootszubehörläden würde es wie den Opelianern gehen. Wer denn sonst sollte die hunderte von Pflegemitteln, Polituren, Gelshield`s, Holzschutz bis zum Ship-Clean mit Carnuba-Wachs kaufen, doch nicht der, der sein Boot auch schwimmen läßt. Jeder von uns kennt die Lagerbockskipper die jede Minute mit der Bootsflege beschäftigt sind. Jedes Jahr haben die ein paar neue Mittel die noch mehr Sauberkeit und Glanz produzieren. Die sind auch mit Ihren AF Nonsens sehr zufrieden, haben nie Bewuchs, Seepocken kennen Sie nur vom hörensagen. Besonders da, wo die Skipper nicht weit zum Boot hatt, sich jedes Wochenende bechäftigen kann und auch ab Herbst wenn die Kiste im Winterlager ist keine Ruhe haben, da wird das Thema der Osmose mit entsprechenden Folgen zu einen wirklichen Problem.
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