Hallo Robert,
die Temperaturen und dazu noch Süßwasser sind ein gewaltiges Problem, da kein Polymer das über einen längeren Zeitraum übersteht. Die Lösung wie beim Rainer ist wirklich nur eine Notlösung die nicht lange funktioniert und immer wieder, wiederholt werden muss. Der verwendete Primer ist ein Sealer, ein Vinyl - also PVC und ist auf Ecoship oder RELEST Marine abgestimmt.
Die Antifoulings die in Ungarn angeboten werden kommen aus den Töpfen von 9 Herstellern die weltweit den Markt bestimmen. Diese Hersteller sind auch entsprechenden Kontrollen ausgesetzt und Toxide gibt es schon lange nicht mehr. Oft wird der Einwand gebracht dass zum Beispiel die Antifoulings der Berufsschifffahrt viel giftiger sind. Das trifft aber schon lange nicht mehr zu. Da Bewuchsschutz bei der Berufsschifffahrt ein gewaltiger Kostenfaktor ist, werden Antifoulings verwendet die sich weitgehend den Anforderungen anpassen. Biozide werden also weitgehend nur freigesetzt, wenn das Boot bewegt wird und dabei wird vorwiegend die Selbstreinigung genutz. Da auch höhere Biozidanteile in den Antifoulings sind, wird nicht der Bewuchsschutz verstärkt sondern die Bewuchsschutzdauer. Anstelle 1 Saison - 6 Monate, können wir mit diesen Antifouling eine Bewuchsschutzdauer bis zu 5 Jahren bestimmen. Die Menge der Biozidfreisetzung wird kontrolliert abgegeben und ist seit Jahren vom Gesetzgeber geregelt und wird auch überprüft. Da diese Antifouling vom Anfang bis zum Verbrauch eine gleichbleibende Wirkung haben, wird der Bewuchsschutz auch nicht jedes Jahr erneuert, in der Regel nach 3 - 4 Jahren. Die Herstellungskosten dieser Antifoulings gegenüber den Standardantifoulings sind um ein mehrfaches höher, daher gibt es da auch keine Sonderpreise
Bei den Standard-AF der Sportbootschiffahrt ist die Belastung der Gewässer erheblich höher. Es werden die gleichen Biozide verwendet, da die Bioziode wie bei den polierenden Antifoulings nicht durch abschleifen abgegeben werden sondern durch auslaugen, ist die Biozidfreisetzung unkontrolliert und auch erheblich höher. Dazu kommt noch dass die Trägerkomponenten ausgelaugt werden und dann wird jedes Jahr neu gestrichen. Für die SPC-Antifoulöings gelten bei weitem höhere Normen als bei den Sportbootantifoulings.
Der Grund für fehlendes Interesse bei den AF der Sportbootschifffahrt ist der im Vergleich geringe Verbrauch von Antifoulings. Ein Containerfrachter braucht in 3 Jahren ca. 6000 Liter SPC-Antifoulings, damit lassen sich 1000 Bavaria 30 für die Adria, Dauerwasserliegr für 4 Jahre streichen. Bei den ca. 56 000 Booten der Hochseflotte ist die Sportbotschiffahrt in Bezug an Antifouling ich sage es - bayerisch - ein Mückenschiss. Die Sorge was den Plattensee betrifft ist sicherlich begründet, aber nicht bei der Antifoulingauswahl, denn es gibt nun mal keinen Umweltfreundlichen Bewuchsschutz.
Grüße Friedrich
Kommentar