Alle Makrolon® Platten, mit Ausnahme von Makrolon® AR, sind mit einem Mindestradius von 150-mal die Plattendicke kalt einzubiegen.
Mindestradius ≥ 150 x Plattendicke, z.B. Schutzscheibe 4 mm, damit ein min. Radius von 600 mm.
Bei kleineren Biegeradien ist ein Warmverformen erforderlich was in der Praxis für den Laien kaum durchführbar ist. Dazu bedarf es einen Umluftofen der das Material auf 175 bis 205°C gleichmäßig erwärmt. Bei einer Temperatur von <135°C wird Macrolon wieder fest und die Verformung wird beibehalten. Da Macrolon sehr schnell abkühlt, muss die Verformung entsprechend schnell durchgeführt werden, da sonst bei unter 135°C das Macrolon bricht wenn die Radien unterschritten werden.
Warmabkanten:
Warmabkanten ist ein relativ leichtes Umformverfahren, um einachsig geformte Teile herzustellen. Es genügt die Makrolon® Platte lokal auf 150 - 160 °C zu erwärmen, so dass meist auf eine Vortrocknung verzichtet werden kann.
Macrolon lässt sich schlecht bohren und sollte nicht mit einer Handbohrmaschine gebohrt werden, da die Gefahr von Rissen besteht. Bohren nur mit der vorgebenen Drehzahl zum Bohrerdurchmesser und Schnittgeschwindigkeit wie bei Acrylstoffen. Das funktioniert nur mit einer Ständerbohrmaschine wo der Druck entsprechend genau dosiert werden kann, damit die Spangröße nicht zu groß wird. Wichtig ist dabei auch die Drehzahl die aus den Tabellen entnommen werden soll.
Bei der maschinellen Bearbeitung thermoplastischer Kunststoffe wie Macrolon sind hohe Arbeitsgeschwindigkeiten und geringer Vorschub einzuhalten. Mit Hilfe einer scharfen Werkzeugeschneide ist eine gute Wärmeabfuhr über den Span möglich. Zudem kann bei Thermoplasten und Duroplasten durch Wasser (Bohrwasser) bzw. durch Pressluft für zusätzliche Kühlung gesorgt werden, um ein reissen zu vermeiden. Bei langen Bohrungen muss ein häufiges herausziehen des Bohrers erfolgen um eine ausreichende Kühlung und Spanentfernung zu ermöglichen. Große Bohrdurchmesser sollten vorgebohrt und mit einem Kreisschneider fertiggestellt werden. Bohrungen müssen nach Fertigstellung immer mit einer Fase beidseitig angesenkt werden. Dabei sollte die Fase nicht zu klein dimensioniert werden.
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