Baumstammbugsierboote wurden hier bis in die 70er Jahre eingesetzt um Flösse zusammenzustellen, zu schleppen und Baumstämme zu manövrieren. Diese offenen oder nur mit einem Blechdach auf 4 Pfosten überdachten Boote sind meist robuste einfache lokal hergestellte Stahlkonstruktionen (5mm) mit einem 1 Zylinder Inbord Diesel.
Ein solches Boot aus den 50er Jahren hergestellt hier in Mittelschweden ist der Grund Sie um Ihre Beratung zu bitten.
Nach dem kompletten Sandstrahlen des 4 x 2m Rumpfes sieht der Unterwasserbereich aus wie nach einem Schrotbeschuss (Sieb). Nachträglich im Abstand von 15-20cm als Verstärkungen längs über die gesamte Bootslänge angeschweisste Flacheisen könnten die Ursache dieser, für diesen Bootstyp eigentlich ungewöhnlich starken Korrosion sein. Heute halten diese aussen liegenden "Längsflachspanten" das ganze zusammen.
Eigentlich ist das der Punkt das Projekt zu beenden, ein paar cbm Erde einzufüllen und Blumen zu pflanzen....
Wir könnten den Stahl im Unterwasserbereich komplett austauschen, aber da diese Boote nun nicht unglaublich selten sind und es auch nicht um musealen Zustand geht, haben wir beschlossen davon Abstand zu nehmen und den, bei hochwertigeren Projekten wohl mit Recht verpönten Weg der Faserverbundwerkstoffsanierung zu gehen.
Ziel ist mit vertrebarem Aufwand einen Aufbau zu finden der dem Boot eine verlängerte Restlebensdauer von 20 Jahren im Süßwasser ermöglicht. Rost / Farbreste / lose Teile sind komplett entfernt.
Fragen / geplante Vorgehensweise
1. Wir würden nun mit Druckluft das zwischen den Stahlverstärkungen/Blechen verbliebene Strahlgut entfernen und den zu laminierenden Bereich mit Aceton entfetten. Womit dann weiterbehandeln (Grundierung) ?
2. Nach der Grundierung würden wir die Flächen zwischen den Verstärkungen mit GFK Laminat und Epoxy beschichten und dann am Ende (aussen) flächendeckend eine GFK Schale ausbilden die an einer umlaufenden (im Bereich der Wasserlinie liegenden) Scheuerleiste endet. Die (angeschweisste)Scheuerleiste steht etwas ab, so daß das Laminat "untergearbeitet werden kann.
3. Von innen würden wir Hohlräume die sich gebildet haben mit Epoxy füllen.
4. Welcher Beschichtungsaufbau wäre nun weiter fachgerecht um GFK Fläche und restliche rohe Stahlflächen von aussen und innen zu vollenden?
5. Womit würde man verbliebene Spalte zwischen Scheuerleiste und GFK füllen? Gibt es etwas überstreichfähiges? Oder besser komplett mit Fasern/Epoxy füllen?
6. Würde das zusätzliche Anlegen einer inneren GFK Schale in der Bilge die Restnutzungdauer erhöhen oder verringern? Das Boot kommt im Herbst aus dem Wasser und könnte kopfüber gelagert werden. Aber dann kommt der Frost....
Vielen Dank für Ihren kompetenten Service, selbstverständlich werden wir, soweit in Schweden verfügbar, Ihre Produkte anwenden.
Gruß
Jens
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