Halberg R. sammelte seine ersten Erfahrungen in der FGK-Bauweise 1972/73 so dass auch auf Grund es Alter der Gelcoat ein Vinylesther-Harz nicht mehr viel wert ist. Wenn also der Gelcoat weitgehend mit abgeschliffen wird, dürfte das kein Problem sein. Wir müssen auch bei einen 40 Jahre alten Boot die Verhältnismäßigkeit sehen, wo wir mit Sicherheit auch noch andere Versteckte nicht sichtbare osmotische Schäden haben. Osmose ist nun mal nicht sichtbar wie da mancher meint, und wenn es im Boot muffig riecht dann ist das der Schimmel der sich auf Grund der Jahrzehntelangen osmotischen Feuchtediffusion gebildet hat.
Zuerst zur EP-Spachtel mit Talkum:
Wenn kleinere Talkum-Partikel in großer Anzahl vorhanden sind, gibt es in der Regel mehr Wechselwirkungen zwischen den Partikeln und demzufolge einen höheren Fließwiderstand. Dieser Effekt ist bei einer zunehmender Schergeschwindigkeit weniger ausgeprägt. Das weist darauf hin, dass die interpartikulären Wechselwirkungen bei höheren Schergeschwindigkeiten recht schwach sind und die Partikelstruktur zusammenbricht. Einfach ausgedrückt, Talkum vermindert den Schwund während der Aushärtung und führt bei den Spachtelmassen u. a. zu einer besseren Schleifbarkeit, vermindert jedoch die Hydrolysebeständigkeit. Talkum ist quarzfrei und lässt sich einfach bearbeiten und schleifen! Besser als Füllmaterial sind geschnittene E-Glasfaser als Glasfaserschnitzel (Glasseidenschnitzel) und sind gut zu integrieren. Die laden sich auch nicht elektrostatisch auf, was das Verklumpen verhindert und eine gleichmäßige Verteilung beim Mischen gewährleistet.
Als Gelcoat- Ersatz empfehle ich 2 Lagen Stetecol Relest Marine 340 EP-Guard, mehr ist nicht erforderlich, da wir bereits bei einer Lage die max. Feuchtedichte erreichen und alles was mehr als 2 Lagen ist geht zu Lasten der Elastizität.
Siehe http://wp1079960.wp114.webpack.hoste...s/de/d110.html Produktdaten. Das Produkt wird im Schiffbau für als Schutzbeschichtung von Zink und Eisenglimmerbeschichtungen verwendet und ist natürlich für GFK oder als Gelcoatersatz bestens geeignet. Darauf erfolgt dann 1 Lage PVC-Vinyl - Relest Marine 470 PVC-Sealer siehe Produktdaten http://wp1079960.wp114.webpack.hoste...ts/de/d63.html
Zuletzt 2 Lagen Antifouling Relest Marine 522 Ecoship, das müsste dann für einen Dauerwasserlieger die nächsten 3 Jahre reichen.
Identische Systeme gibt es auch bei Jotun - Nippon - Hempel/Hempadur, die aber für die Bootsgröße zu große Gebindegrößen anbieten. Dabei ist aber auch genau zu achten dass die Systeme genau aufeinander abgestimmt sind.
Was das AWN-Antifouling betrifft, kann ich nicht nachvollziehen. Es muss doch wirklich keiner mehr ein Antifouling aus den 50-ziger Jahren trotz guter Bewuchsschutzeigenschaften streichen das jedes Jahr erneuert werden muss und eine Unterbrechung der Wasserliegezeiten nicht zulässt. Bei uns im Süden, auch Mittelmeer würde keiner ein solche Antifouling noch streichen, denn da sind die Krangebühren viel zu hoch um sich das noch anzutun. Des weiteren kommt es bei den Weichantifoulings auch zu den Schichtstärkenanreicherungen, da diese vor einen Neuanstrich nicht vollständig beseitigt werden. Daher kommt es auch nach einigen Schichten immer zu Aplikationsproblemen, da sich auf Grund der kurzen Bewuchsschutzdauer zu viele nutzlose Schichten angereichert werden. Bei den SPC-AF haben wir auch ein selbstabschleifen, aber da werden die Schichten dünner und durch die lange Bewuchsschutzdauer z.B. bei 2 Lagen 3 Jahre, bei Halbjahreswasserlieger mehr als 4 Jahre, kommt es auch nicht bzu den Schichtstärkenanreicherungen.
Alternativen sind für Standzeiten 36 Monate Seajet Platinium 039 von Nippon, Standzeiten bis 60 Monate Oceanic 8590K von Hempel, oder Takatta Classic, Saquantum Ultra von Jotun.
Was den Hempel-Primer betrifft der von der Voss-Chemie kommt ist ein Produkt für die Sportbootschifffahrt. Hempel/Hempadur hat aber die gleichen Industrie-Beschichtungen auch Systeme wie wir, nur nicht in den kleinen Gebindegrößen. Wenn Hempel, dann rate ich auch zu auch Hempel und nicht Voss. Nicht weil das Produkt schlecht ist, sondern weil ein System immer aufeinander abgestimmt wird.
Grüße Fritz
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