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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

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  • Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

    Hallo zusammen,

    Ich möchte gerne die Feuchte im Rumpf messen..
    Ein Messgerät möchte ich schon anschaffen ,wenn es preislich im Rahmen liegt.
    Hier benötige ich eine Empfehlung.

    Ebenso möchte ich vorab mal gerne informieren ,wie sind Werte die für die Rumpffeuchte
    die noch akzeptabel sind.

    Das Schiff ist ein Segelboot von der Schöchl Werft Baujahr 1981 .

    Das Revier ist der Bodensee.

    Besten Dank vorab ..

    Freundliche Grüsse

    Michael

  • #2
    AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

    Hallo,

    unter diesem Thema möchte ich mich mit weiteren Fragen anschließen.
    Ich möchte mir ein gebrauchtes Boot kaufen. Dafür habe ich mir das Feuchtigkeitsmessgerät GMK 210 gekauft.

    1.
    Dazu habe ich die grundsätzliche Frage, wie lange die Boote raus aus dem Wasser sein dürfen, um noch aussagefähige Messwerte zu bekommen bzw. wie ggf. die kritsche Feuchtigkeitsschwelle, die nach den hier zugänglichen Informationen bei 3% liegt, angepasst werden muss.

    2.
    Bei einer Jeanneau Sun 2000, Baujahr 2000, habe ich bereits Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse haben mich etwas überrascht. Dazu wäre ich für eine Interpretationshilfe sehr dankbar.

    Das Boot ist 5 Tage vor der Messung aus dem Wasser gekommen. Es war die gesamte Saison im Süßwasser. Bei der Messung betrug die Lufttemperatur 10-11 Grad, die Luftfeuchte ca. 85-90%. Die Tage davor war die Lauffeuchte überwiegend noch höher und die Lufttemperatur zwischen 8 und 12 Grad. Vereinzelt hat es etwas geregnet.

    Gemessen wurde mit der Einstellung 10 mm. Nullabgeleich wurde in der Luft vor Ort gemacht.

    Im Bereich deutlich über der Wasserlinie lagen die Messwerte wie erwartet bei 1,6-1,8%.

    An der Kante des Antifoulings stiegen die Werte sprunghaft auf 7-8%. Dieser Bereich liegt aber über der Wasserlinie. Da das Boot quasi gar nicht bewegt wurde, gab es hier kaum Wasserkontakt. Siehe auch angefügtes Foto.
    Sun2000_01.jpg

    Im Bereich der Wasserlinie sinken die Messwerte auf 3-5%. Weiter unten liegen die Werte tendinziell noch niedriger, vereinzelt aber auch bei 6%. An einer Stelle, an dem das Antifouling ganz abgeplatz ist (siehe Foto), ist der Messwert im Vergleich zur direkten Umgebung gleich bei 3,5 - 4,0%.
    Sun2000_02.jpg

    Nach allem was ich hier gelesen habe, hatte ich erwartet, dass die höchsten Messwerte direkt im Bereich der Wasserlinie sind und nicht bis zu 10 cm oberhalb. Für mich ist die Frage, ob ich das bisher falsch verstanden habe oder ob das Antifouling auch einen Einfluss hat. Angeblich soll VC 17m dieses Frühjahr neu gemacht sein.

    Da die Werte ja recht hoch sind, wollte ich den Rumpf von innen ansehen bzw. messen. Allerdings hat die Sun 2000 fast überall eine Innenschale. Nur im Heckbereich ist die Innenseite der äußeren Schale zugänglich in einem Bereich deutlch unter der Wasserlinie. Dort lagen die Messwerte jedoch von außen bei 1,7-3,0% und von innen bei 1,2-1,9%, so dass hier nichts auffälliges oder die Sache weitere aufklärendes festzustellen war.

    Wie bereits einleitend erwähnt, wäre ich für eine Hilfe bei der Interpretation dieser Messergebnisse sehr dankbar.

    Viele Grüße Uli

    Kommentar


    • #3
      AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

      Habe in NSW ein Problem mit dem Internet.

      Das Greisinger 210 ist ein sehr preiswertes Gerät das für GFK kalibriert wurde. Aber vom Peis-Leistungsverhältnis sehr gut.
      Gute Feuchtemessgerätte beginnen ab 800,-€ wie z.B. das Doser.


      Grundsatz bei der Anwendung,

      - Boot muss trocken sein,
      - Einstellung 10 mm
      - es kann auch von innen nach aussen gemessen werden
      - jeden Messpunkt 5 mal und Durchschnitt berechnen
      - Überwasser unter der Dckskannte müsste sich ein Wert um die 1,7 - 1,8 % einstellen
      - Unterwasserbereich sollten nicht mehr als 2,5% sein, das wäre otimal.

      Grundsätzlich gehen wir aber von der Differenzfeuchte aus, die nicht mehr als 1 % betragen sollte.

      Im Runder mit Holzkern sind bei einen Boot nach 10 - 15 Jahren Feuchtewerte von 15 - 30 % normal, also keine Sorge

      Im Unterwasserbereich fangen Boote über 3% zu riechen an, wegen der Schimmelbildung. Wobei im Kielbereich die Feuchte doch schnell auf 5-6% ansteigen kann, nur da haben wir erheblich größere Wandstärken.

      Vorsicht ist immer geboten wenn wir osmotische Schäden reparieren, den Reinepoxide haben eine hohe Feuchtedichte, damit würden wir die Feuchte einschließen. Dabei entstehen Drücke im Laminat bis zu 20 Bar, die Folge ist, entweder es bricht die Feuchte wieder durch und es entstehen neue Blasen, oder es trennt sich das Laminat vom ISO-Harz. Es macht also Sinn zu warten wenn wir zu hohe Feuchtewerte haben.
      Grüße Fritz

      Kommentar


      • #4
        AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

        Zitat von ADMIN Beitrag anzeigen
        Habe in NSW ein Problem mit dem Internet.

        Das Greisinger 210 ist ein sehr preiswertes Gerät das für GFK kalibriert wurde. Aber vom Peis-Leistungsverhältnis sehr gut.
        Gute Feuchtemessgerätte beginnen ab 800,-€ wie z.B. das Doser.


        Grundsatz bei der Anwendung,

        - Boot muss trocken sein,
        - Einstellung 10 mm
        - es kann auch von innen nach aussen gemessen werden
        - jeden Messpunkt 5 mal und Durchschnitt berechnen
        - Überwasser unter der Dckskannte müsste sich ein Wert um die 1,7 - 1,8 % einstellen
        - Unterwasserbereich sollten nicht mehr als 2,5% sein, das wäre otimal.

        Grundsätzlich gehen wir aber von der Differenzfeuchte aus, die nicht mehr als 1 % betragen sollte.

        Im Runder mit Holzkern sind bei einen Boot nach 10 - 15 Jahren Feuchtewerte von 15 - 30 % normal, also keine Sorge

        Im Unterwasserbereich fangen Boote über 3% zu riechen an, wegen der Schimmelbildung. Wobei im Kielbereich die Feuchte doch schnell auf 5-6% ansteigen kann, nur da haben wir erheblich größere Wandstärken.

        Vorsicht ist immer geboten wenn wir osmotische Schäden reparieren, den Reinepoxide haben eine hohe Feuchtedichte, damit würden wir die Feuchte einschließen. Dabei entstehen Drücke im Laminat bis zu 20 Bar, die Folge ist, entweder es bricht die Feuchte wieder durch und es entstehen neue Blasen, oder es trennt sich das Laminat vom ISO-Harz. Es macht also Sinn zu warten wenn wir zu hohe Feuchtewerte haben.
        Grüße Fritz
        Hallo Fritz,
        ganz herzlichen Dank für die schnelle und präzisen Informationen.
        Das Messgerät wird gekauft ......und dann gemessen.
        Ich hoffe dann sehr das ich bei meinem Schiff dann im grünen Bereich liege.
        Viel gelesen habe ich hier im Forum schon, doch nur die Messung bringt
        Gewissheit.
        Ich könnte mir jedoch vorstellen das Osmose bei Schiffen aus renommierten
        Werften nicht vorkommt. Es sei denn man hat sie falsch oder unzureichend
        beschichtet.

        In diesem Sinne bedanke ich mich ganz herzlich und werde die Ergebnisse
        auch hier zur Kenntnis geben. Sicher ist das auch für andere Leser hier
        von Interesse.

        Mit besten Grüssen

        Michael

        Kommentar


        • #5
          AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

          Hallo Michael,
          was die Osmose betrifft, die kommt bei allen Polyester-Schiffen vor, mögen die noch so renomiert sein. Die Osmose ist die Feuchte, die in ein Polymer eindringt und das ist nun mal ein natürlicher Prozess der nicht zu verhindern ist. Der Grund ist, die H2O Feuchtemolküle sind viel kleiner als die Riesenkettenmoleküle von Polymeren. Also zuerst einmal ein natürlicher physikalischer Prozess. Die Feuchtedichte wird also bestimmt durch die Materialdichte, je höher die Dichte, um so länger dauert es bis die H2O Moleküle z.B. den Gelcoat durchdringen. Auf Grund dieses physikalischen Vorgang können osmotische Schäden entstehen wie z.B. Bläschen zwischen Gelcoat und der Barriere, oder was schlimmer ist wenn durch den osmotischen Prozess das Laminat sich vom Harz trennt. Die Blasen sind keine Osmose, sondern werden durch osmotische Prozesse verursacht. Also muss zuerst einmal unterscheuden zwischen Ursache und Wirkung. Es ist wie so vieles besonders im Bootsbereich ein gewaltiger Unsinn, der da quer durch Deutschland, sogar von renomierten Firmen verittelt wird. Wir sagen immer dazu, ein Geschäft mit der Angst. Es kann also ein natürlicher physikalischer Prozess nicht verhindert werden, damit können auch daraus resultierende Schäden nicht verhindert werden. Erst wenn die Schäden dann entstehen, dann wird der Schaden repariert. Wir können also nichts reparieren was noch nicht erfolgt ist. Nur das ist in Deutschland nicht vermittelbar. Ich bin zur Zeit in Australien, so ein Unsinn wäre keinen Australier, Engländer, Amerikaner, Franzosen, Italiener vermittelbar. Das geht nur in Deutschland und Österreich.

          Ein großes Problem sind viele kleine Anstreicherfirmen die sich Werften nennen. Nicht zum Beispiel eine Firma Peter Wrede, Rambeck, König usw., sondern im Grunde gescheiterte Existenzen. Wir kennen die Leute die dann immer als Werft auftreten und großzügige Bestellungen in Auftrag geben. Nur bei solchen Leuten überprüft ein Inkasso-Büro immer die Liquidität.

          Egal, zuerst mal keine Sorge, Osmose haben wir bei allen Polymeren ohne wenn und aber. Daraus können osmotische Schäden entstehen, es müssen aber keine osmotische Schäden entstehenen. So wie ein Auto das in die Jahre kommt rostet-korrodiert, so wird ein Boot bzw. das Laminat das ständig im Wasser liegt durchfeuchtet. In der Regel haben wir es mit der Blasenpest zu tun, meist selbst verschuldet, die aber infach zu reparieren ist. Ein solches Boot kann z.B. noch lange gesegelt werde und geht noch lange nicht kaputt. Wenn es in den Wintermonaten trocknen kann, dann ist das die halbe Miete. Nur die Blasenpest wenn die in der Regel nach 20 - 25 Jhren auftritt, die können wir dann mit einfachen Reinepoxiden die dann den Gelcoat ersetzen reparieren. es wird abe niemals wieder ein neues Boot, oder wie dann mancher meint besser wie neu, das ist wieder der bekannte Unsinn.

          Wie gesagt, gibt es mal Schwierigkeiten, dann müssen wir auch die Verhältnismäßigkeit sehen.

          Güße Fritz oder Friedrich

          Kommentar


          • #6
            AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

            Hallo Uwe,
            diese Feuchtewerte sind bei diesen Boot nicht ungewöhnlich, wobei bei 7-8 % bereits eine Trennung zwischen Laminat und ISO-Harz vermuten lassen. Es kommt also auf den Preis und auf die weitere Auslastung an, sich ein solches Boot zu kaufen. Grundsätzlich sind solche Boote weit überteuert. Jeanneau bietet solche Boote auf den Messsen wenn die im vorraus bezahlt werden bis zu 50% unter dem Neupreis an, dabei wird auch meist die Mwst. nicht ausgewiesen. Viele verkaufen solche Boote die 20 Jahre alt sind zu einen höheren Preis als diese auf der Messe gekostet haben.

            Das VC17m ist ein Kupfer- Teflon Antifouling und kein Kupferoxid-Antifouling. Kupferoxid wäre nicht elektrisch leitend, Kupfer ist elektrisch leitend daher werden solche Werte verfälscht. Es muss also das Antifouling an den Messpunkten beseitigt werden. Das lässt sich zum Beispiel mit Interstrip von Internatonal erledigen. Das mag zuerst ein wenig umständlich erscheinen, es geht aber um eine Menge Geld.

            Grundsatz, die Feuchtewerte so wie es im Augenblick aussieht sind weit überhöht nach 14 Jahren. Süsswasser ist aber auch erheblich aggressiver als Salzwasser. Ein weiterer Minuspunkt ist das VC17m, das auf einer Segel-Yacht nichts verloren hat. Das AF ist für Trailerboote mit kurzen Wasserliegezeiten und kann z.B. im Seewasser nicht vor tierischen Bewuchs schützen. Da VC17m nicht auf einen Gelcoat haftet oder nur schlecht haftet, wurde vorher sehr wahrscheinlich ein bis zwei Lagen VCTar2 gestrichen. Damit das VCTar2 haftet, wurde der Gelcoat angeschliffen. Durch das anschleifen vergrößert sich die Oberfläche um ca. den dreifachen Wert, damit erhöht sich dann auch die Feuchteaufnahme um diesen Wert. Um das aber zu vermarkten, wird dann den Skipper das VCTar2 als Osmoseschutz vermittelt. Nur ein Osmoseschutz wurde immer noch nicht erfunden. Im Grunde ist das ein Wahnsinn, was hier den Skippern da vermittelt wird. Die großen Motoryachten von den Edelschmieden haben das gleiche Laminat, das gleiche ISO-Harz, den gleichen Gelcoat in gleicher Schichtstärke. Diese Boote werden von Anfang an entsprechend behandelt und osmotische Schäden sind auch nach 30 Jahren eine Seltenheit.

            Unterm Strich, bereits durch den VC17m Anstrich hat das Boot gewaltig an Wert verloren. Es kann in Seegewässern nicht mehr eingesetzt werden, entsprechend ändert sich auch der Verkaufspreis. Soll das alles beseitigt werden, dann ist der Gelcoat hinüber und jetzt wird es richtig teuer.

            Ich persönlich würde so ein Boot nicht mehr kaufen, mit Ausnahme es muss sehr preiswert sein, denn da sind bereits die Aplikationsschäden vorprogrammiert.

            Das Boot ist aber sehr klein, so dass einer selbst mit handwerklichen Geschick preiswert viele Arbeiten selbst erledigen kann. Erkundige dich was das Boot neu gekostet hat Listenpreis, dann nimm die Hälfte was der wirkliche Preis einmal war und gut erhaltene Boote können also nach 7-8 Jahren noch 50% des damaligen tatsächlichen Neupreis erzielen. Bei dem Boot, 15 Jahre alt, entsprechend weniger, also da sind es wirklich mit Trailer wenn alles Top ist 5-6 Mille, aber da muss auch einiges an Zubehör dabei sein. Also nicht von Boote 24 täuschen lassen, diese Preise kann einer mit ruhigen Gewissen halbieren. Z.B. eine Bavaria 30, 2o Jahre alt mit Naviplotter, Autopilot, Weltempfänger, UKW-Funk, Schlauchboot, Aussenboarder, Kühlschrank, Backofen, 2 Flammen Gasherd, Badeplattform, Dusche, Toilette, Waschbecken, Ersatzanker, 60 m Kette, und noch viel Zubehör kostet in der Adria zwischen 20-25 Mille, nur eine solche Yacht ist eine andere Liga als das Boot und im Grunde immer noch überteuert.

            Grüße Friedrich

            Kommentar


            • #7
              AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

              Zitat von ADMIN Beitrag anzeigen
              Hallo Michael,
              was die Osmose betrifft, die kommt bei allen Polyester-Schiffen vor, mögen die noch so renomiert sein. Die Osmose ist die Feuchte, die in ein Polymer eindringt und das ist nun mal ein natürlicher Prozess der nicht zu verhindern ist. Der Grund ist, die H2O Feuchtemolküle sind viel kleiner als die Riesenkettenmoleküle von Polymeren. Also zuerst einmal ein natürlicher physikalischer Prozess. Die Feuchtedichte wird also bestimmt durch die Materialdichte, je höher die Dichte, um so länger dauert es bis die H2O Moleküle z.B. den Gelcoat durchdringen. Auf Grund dieses physikalischen Vorgang können osmotische Schäden entstehen wie z.B. Bläschen zwischen Gelcoat und der Barriere, oder was schlimmer ist wenn durch den osmotischen Prozess das Laminat sich vom Harz trennt. Die Blasen sind keine Osmose, sondern werden durch osmotische Prozesse verursacht. Also muss zuerst einmal unterscheuden zwischen Ursache und Wirkung. Es ist wie so vieles besonders im Bootsbereich ein gewaltiger Unsinn, der da quer durch Deutschland, sogar von renomierten Firmen verittelt wird. Wir sagen immer dazu, ein Geschäft mit der Angst. Es kann also ein natürlicher physikalischer Prozess nicht verhindert werden, damit können auch daraus resultierende Schäden nicht verhindert werden. Erst wenn die Schäden dann entstehen, dann wird der Schaden repariert. Wir können also nichts reparieren was noch nicht erfolgt ist. Nur das ist in Deutschland nicht vermittelbar. Ich bin zur Zeit in Australien, so ein Unsinn wäre keinen Australier, Engländer, Amerikaner, Franzosen, Italiener vermittelbar. Das geht nur in Deutschland und Österreich.

              Ein großes Problem sind viele kleine Anstreicherfirmen die sich Werften nennen. Nicht zum Beispiel eine Firma Peter Wrede, Rambeck, König usw., sondern im Grunde gescheiterte Existenzen. Wir kennen die Leute die dann immer als Werft auftreten und großzügige Bestellungen in Auftrag geben. Nur bei solchen Leuten überprüft ein Inkasso-Büro immer die Liquidität.

              Egal, zuerst mal keine Sorge, Osmose haben wir bei allen Polymeren ohne wenn und aber. Daraus können osmotische Schäden entstehen, es müssen aber keine osmotische Schäden entstehenen. So wie ein Auto das in die Jahre kommt rostet-korrodiert, so wird ein Boot bzw. das Laminat das ständig im Wasser liegt durchfeuchtet. In der Regel haben wir es mit der Blasenpest zu tun, meist selbst verschuldet, die aber infach zu reparieren ist. Ein solches Boot kann z.B. noch lange gesegelt werde und geht noch lange nicht kaputt. Wenn es in den Wintermonaten trocknen kann, dann ist das die halbe Miete. Nur die Blasenpest wenn die in der Regel nach 20 - 25 Jhren auftritt, die können wir dann mit einfachen Reinepoxiden die dann den Gelcoat ersetzen reparieren. es wird abe niemals wieder ein neues Boot, oder wie dann mancher meint besser wie neu, das ist wieder der bekannte Unsinn.

              Wie gesagt, gibt es mal Schwierigkeiten, dann müssen wir auch die Verhältnismäßigkeit sehen.

              Güße Fritz oder Friedrich

              Hallo Friederich,

              nun es ist soweit ,ich hab die Messergebnisse. Das empfohlene Messgerät habe ich angeschafft und auch angewendet.
              Hier nun mal die Ergebnisse.

              Oberhalb der Wasserlinie habe ich an etlichen Stellen immer zwischen 1,1 max. 1,5 gemessen.
              Im Unterwasserbereich habe ich max. von 1,9 bis zu 2,5 gemessen.
              Einige Stellen jedoch am Skeg da war es doch etwas mehr ,hier ging es bis 9,5 aufwärts.
              Wenn ich dich richtig verstanden habe ,sollte das doch ok sein ???

              Ich möchte hier für niemand Werbung machen , aber das spricht doch für die Schöchl Werft.

              Das Schiff ist eben schon Baujahr 1981.

              Nun bin ich aber auf Deien Beurteilung gespannt.


              Beste Grüsse und frohe Weihnachten aus der Schweiz

              Michael

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              • #8
                AW: Feuchte Messwerte im Unterwasserbereich

                Hallo Michael,
                sicherlich gehört Schöchl zu den renomierten Yachtherstellern, nur die Feuchteaufnahme im Unterwasserbereich von bis zu 0,8% ist kein ungewöhnlicher Wert und so solte er auch nach 20 - 25 Jahren sein. Wir haben in Kroatien zahlreiche Bavaria`s überprüft bis zum Baujahr 85 und die hatten alle solche Werte, bis auf das Ruder das einen Holzkern hat und natürlich Werte bis zu 30% annehmen kann. Wir hatten aber auch Boote - Yachten, die bereits nach 15 Jahren Feuchtewerte bis zu 25% hatten. So weit mir bekannt ist, lässt Schöchel das Unterwasserschiff bei den meisten Yachten bei Bavaria laminieren und Bavaria hat nach unseren Erfahrungen in der Adria auch bei älteren Yachten im Vergleich zu Jeanneau selten Probleme. In Venezuela betreuten wir eine Swan mit 49 Fuss die hatte Feuchtewerte von mehr als 20% und der Gelcoat bekam Blasen bis zu 5 cm Durchmesser. Die Yacht war gerade 4 Jahre alt, Gewährleistungen wurden vom Hersteller abgelehnt. Der Grund war, der Eigner hat das Unterwasserschiff mit 200 Körnung sauber geschliffen und darauf mit Epoxid grundiert in Erwartung eines Osmoseschutz um das Epoxid-Antifouling Coppershield aufzutragen.

                Die meisten Osmose-Probleme haben wir im Grunde in Gewässern mit Winterlager meist im Ostseebereich. Es gibt im Mittelmeer nur wenige Skipper, die wie die Ostseeaner mit solcher Begesiterung jedes Jahr schleifen, das Antifouling jedes Jahr erneuern und alle paar Jahre den Osmoseschutz erneuern. Je kleiner, um so mehr Osmoseschutz muss sein. Es ist denen kaum zu vermitteln, dass der Osmoseschutz noch nicht erfunden wurde, dass wir osmotische Schäden im Grunde nicht verhindern können und nur reparien können. Daher sagen auch alle Hersteller, dass bei den meisten Yachten mit osmotischen Schäden ein Selbstverschulden vorliegt. Im Grunde verwenden alle Yacht-Hersteller ob groß oder klein das gleiche ISO-Harz mit Laminat und den gleichen Gelcoat ein Vinylester das mit Neop. angereichert wird, so dass es kaum Unterschiede geben dürfte. Natürlich gibt es auch mal Herstellungsfehler, aber auf Grund der Serienfertigung und Computer gesteuerter Mischanlagen ist das sehr selten. Die meisten Yachten von renomierten Herstellern ob Halllberg Rassy, Baltic, König, Schöchel usw. werden von den Skippern auch entsprechend gewartet oder in Werften gewartet. Das ist eine andere Käuferschicht und die ist auch nicht so eperimentierfreudig. Einmal das Unterwasserschiff mit Vinyl versiegelt, alle 3-4 Jahre ein selbstabschleifendes Antifouling, was soll da nach 20 - 25 Jahren schon passieren?

                Grüße, guten Rutsch in`s neue Jahr
                Friedrich

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