Warum, auf welcher Grundlage kontrolliert tagtäglich die griechische Polizei auf dem Gelände der Marina Messolonghi an der Nordseite des Golfs von Patras? Warum werden Arbeiten an den Schiffen untersagt und unter Strafe gestellt, die noch vor einem Jahr völlig normal waren. Eigner werden in die Polizei-Station bestellt und müssen in den meisten Fällen 100 EUR entrichten. Für „Vergehen“, die schwer nachvollziehbar sind und in dieser „Marina“ zu den normalen Tätigkeiten zählten, die Eigner verrichten, wenn sie ihr Schiff für die neue Saison vorbereiten wollen.
Was genau passiert, berichten gleich mehrere Mitglieder der Kreuzer-Abteilung in einer E-Mail:
„Folgende Probleme erleben wir tagtäglich: Entfernen des alten Antifouling ist uns Ausländern verboten – Griechen führen diese Arbeiten durch. Antifouling verstreichen am eigene Boot durch die Eigner ist verboten, Polieren des Bootes ist verboten. Mechanische Arbeiten am eigenen Boot, wie beispielsweise Austausch der Anoden, sind verboten. Gleiches gilt für Motorwartung, Wellenarbeiten und andere anfallende Wartungsarbeiten.
Mitseglern wurden Strafen von 100 bis zu 3000 EUR angedroht, weil Werkzeuge zur Nutzung am Boot bereit standen, ohne dass damit aktiv gearbeitet worden wäre. Einem deutschen Weltumsegler wurde eine Strafe von 100 EUR angedroht, wenn er die Opferanoden an seinem Stahlschiff austauscht. Tatsächlich wurden von einigen Seglern Strafen von 100 EUR bezahlt.
Der Eigner eines französischen Katamarans an Land erhielt eine Handwerkerempfehlung von einem Yachtausrüster außerhalb der Marina. Der Handwerker sollte ein Angebot für eine Wartungsarbeit abgeben. Während des Gesprächs am Boot zwischen Handwerker und Eigner kam die Polizei, vertrieb den Handwerker und begründete eine Strafe von 100 EUR für das „unerlaubte“ Einholen einer Offerte. Der Eigner bezahlte die Strafe. Da wir keine Verweise auf Gesetzesgrundlagen erhalten, sind wir verständlicherweise sehr verunsichert.“
Mittlerweile fand ein Treffen der Marina-Bewohner statt, in der besprochen werden sollte, was getan werden kann. Der Inhaber der Marina in den Niederlanden, Jo Mennen, wurde unter anderem von der Kreuzer-Abteilung angeschrieben, da es vor Ort keine kompetenten Ansprechpartner gibt, der den Bootseigner und Marinakunden helfen könnte und würde. Die Antwort an die KA steht aus, in einer E-Mail an einen Bootseigner heißt es:
„Currently the Marina is applying for the last needed license. We expect this to be arranged within the next month. After receiving the marina is fully licensed. For your information, only a few marinas in Greece are fully licensed.
We have good contacts with the port police, but sometimes they are called by someone and they have to check. I cannot inform you on internal company affairs, but there are always a lot of rumours. You can be sure that there will be no problem to put your boat in the water in May. For the winter season the marina will be completely licensed.“
Offenbar liegt der Grund für den täglichen Polizei-Einsatz also darin begründet, dass der Betreiber aus den Niederlanden aktuell keine Lizenz für den Hafen besit