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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

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  • Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

    Hallo,
    an unserer 15m GFK Yacht BJ 1984 haben wir zur Trocknung des GFks und Reparatur der Osmoseschäden die Beschichtungen bis zum GFK im Winter 2017/18 abgefräst.
    Im nächsten Frühjahr (19) wollen wir neu beschichten, mit einer möglichst wirksamen Feuchtigkeitsbarriere.
    Welche Beschichtungsreihenfolge ist empfehlenswert? Wir haben als Barriere RELEST Marine 340 EP- Guard im Auge... Sinnvoll?
    Was käme darunter, was drauf als Primer fürs Antifouling?
    Dank + Gruß, Merten

  • #2
    AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

    Hallo Merten,
    das Marine 340 EP-Guard ist ein schlagfeste - zähe 2 K. EP-Reinepoxid - Beschichtung. Da es ein Dichschichtbeschichtung ist, werden 2 - max. 3 Anstriche gemacht. Die optimalen Verarbeitungs-Temperaturen sind um die 20°C, denn die Beschichtung ist sehr Viskos und wenn es zu kühl ist verstärkt sich der Orangenhauteffekt. Wenn mit ein wenig EP-Verdünner verdünnt wird, lässt sich die Beschichtung leichter verarbeiten, dann sollten 3 Lagen für einen Gelcoatersatz gestrichen werden.

    Wenn abgefräst wurde, dann wird in der Regel mit 1 - 2 Lagen laminiert, mit 2 K. EP-Feinspachtel gespachtelt und darauf verwenden wir dann keinen 340 EP-Guard, sondern 3 Lagen Marine M46/47 Multicoat.

    Das 340 oder 346 wird mit Marine 470 Vinyl 1 x versiegelt, darauf dann für Dauerwasserlieger 2 Lagen, Wasserpass 3 Lagen Marine 522 Ecoship, das im Mittelmeer dann für 3-4 Jahre je nach Auslastung reicht.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

      Hallo Friedrich danke für die schnelle Antwort, das 346 passt ja gut, ich dachte dieses auch als Decksversiegelung auf dem Gelcoat zu verwenden. Spricht da etwas dagegen?
      Der UW-Rumpf hat eine recht starke (2-4mm) "Feinschicht" aus offenbar Spritzlaminat die wir nur leicht angefräst haben, nur an einigen Stellen rund um den Kiel habe ich sie aber entfernt und muss dort auf jeden Fall nachlaminieren.
      Auf dem Rest der Fläche habe ich durch das Fräsen keine Struktur angegriffen und hatte in Rücksprache auch mit einem Schiffbauer nicht vor dort zu laminieren, da die neuen Lagen sowieso nur auf das recht weiche Spritzlaminat greifen würden. Wie siehst Du das? Sicher ist es nie verkehrt im Schiffsbodenbereich flächendeckend anzulaminieren, um zu verstärken und auch mehr Wasserdichtigkeit des Laminates zu erreichen?

      Grüße, Merten

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      • #4
        AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

        Hallo Merten,
        auch wenn wir laminieren - egal mit was - können wir die Feuchtedichte nicht erhöhen. Alle Polymere sind im Grunde Riesenkettenmoleküle, wo dazwischen die kleinen H2O Moleküle durchwandern können. Auch die Schichtstärke hat da keinen Einfluss, denn die Feuchtedichte wird durch die Materialdichte bestimmt. Brauchen wir größere Schichtstärken, dann rate ich zu dem Marine 470 EP-Guard Stetecol trotz dem Nachteil der Orangenhautoberflächenbildung. Der Grund ist, jede zusätzliche Schicht vergrößert uns die Oberflächenspannung und wenn nicht wärmebehandelt wird, besteht die Gefahr - bei allen Epoxiden - dass die reißen können. Das Stetecol ist sehr schlagzäh und haben wir da höhere Schichtstärken, dann kann das nicht reißen. Eine Wärmebehandlung ist nicht erforderlich. Da kann in den meisten Fällen auf ein Laminat verzichtet werden. Auch bei einen weichen Spritzlaminat ist das Marine 340 besser geeignet, wobei jedes EP zu reißen beginnt wenn der Untergrund nachgibt.

        Für die Decksversiegelung ist der 346 optimal, da der direkt mit dem 2 K. 311, 312, 316 PU-Acryl überschichtet werden darf. Das 346 lässt sich auch mit einer EP- Feinspachtel nachbearbeiten. Im Decksbereich aber nicht zu große Schichtstärken, da sollte versucht werden mit mit einen Anstrich 346 auszukommen. Bei der Spritzlackierungen sind in der Regel 2 -3 Lagen erforderlich. Wird mit der Rolle gearbeitet und wir haben eine Deckung, dann genügt 1 Anstrich. Grundsatz, hohe Schichtstärken wenn nicht erforderlich sind, sind zu vermeiden.

        Grüße Friedrich

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        • #5
          AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

          Ein coronafreies Hallo,

          auch wir haben uns entschlossen, die Sanierung des UW-Schiffs anzugehen und die aktuellen Umstände geben uns jetzt auch die Zeit dazu.
          Im Frühjahr 2019 hatten wir bei den Saisonvorbereitungen unserer kleinen Segelyacht (LüA 7.95m , WL 6.6m, TG 1.4m) kleine runde Flecken gefunden. Die hab ich dann im Herbst mal etwas kräftiger angeschliffen und als Blasen unter dem original Gelcoat von 1975 identifiziert. Also haben wir eine Sanierung im Winter eingeplant. Die Blasen waren nicht feucht, aber unter dem Gelcoat zeigten sich ein paar lose Glasfaserfäden. Also Rotex raus und los.
          Zuerst haben wir den kompletten Rumpf bis in den Wasserpaß hinein abgeschliffen. Nun soll der Wiederaufbau beginnen, aber ich lese von so viele unterschiedliche Herangehensweisen. Das hat mich jetzt doch ein stückweit verunsichert. Die einen Schreiben 5-6 Schichten mit Füller und Naß-in-naß; hier lese ich von ReinEpoxy und nur 2-3 Schichten, dann Multicoat und dann Vinyl (lese ich auch bei Beiträgen zur Berufsschifffahrt). Und zum Schluß dann AF in 2,5 Lagen.
          Der Gelcoat ist runter, daran läßt sich nix ändern. Das GFK scheint trocken, nach Aussage der Werft. Wir bekommen auch demnächst einen Platz in der Halle für zwei/drei Wochen, dort sollte es dann auch warm genug sein.
          Wir möchten gerne wieder ein AF in dunkelblau haben.
          Was kannst Du uns empfehlen?

          Gruß von der Elbe, christian

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          • #6
            AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

            Hallo Christian,
            ich kann natürlich nicht ohne nähere Angaben und Bilder beurteilen, ob der Aufwand wirklich erforderlich war. Wegen 20-30-oder 40 Blasen ist wirklich kein Gelcoatersatz erforderlich. Normalerweise genügt es die Blasen zu öffnen,mit einen Dremel zu reinigen, EP-Feinspachtel, 1 x Primer, dann Antifouling. Wenn dann alle 3 Jahre ein paar Blasen dau kommen, dann lässt sich das einfach und schnell ausbessern. Wir haben es aufgegeben den Heerscharern an Verkäufern, Bootsbauern, Anstreicherfirmen zu vermitteln, dass solche Blasen keine Osmose sind, sondern Blasen oder eine Blasenpest. Der Unterschied zwischen Ursache und Wirking ist nicht vermittelbar. Normalerweise genügt einfaches Ausbessern - (Ausnahme das ges. Unterwasserschiff ist damit wie bei Pocken befallen) - so das die nächsten 10-15 Jahre kaum eine vollständige Sanierung erforderlich ist. Nur damit ist kein Geld zu verdienen, daher sehen wir das als ein lukratieves Geschäft mit der Angst. Der Aufbau einer GFK-Yacht ist ein wasserfestes ISO-Laminat, darauf ca. 0,6-0,8 mm ISO-Harz, dann ca. 0,6-0.8 mm Gelcoat. Daher lassen sich solche Blasen ohne großen Aufwand leicht ausbessern. Firmen wie Wrede kalkulieren für solche Sanierungen ca. 1200,-€ je laufenden Bootsmeter zzgl. Mwst, dafür gibt es 7 Jahre Gewährleistung auf Nachbesserung, wobei Wrede in der Trockenkammer bei 60°C das Boot entfeuchtet und die EP-Beschichtungen nochmals ca. 24 Stunden tempert damit die EP-Beschichtungen spannungsfrei aushärten können. Die meisten Anstreicherfirmen die oft wenig mit einer Bootswerft gemeinsam haben, schleifen einfach darüber, streichen 3-4 Lagen Gelshield, Kosten bei der Bootsgröße 3-4000,-€, geben 3 Jahre Gewährleistung. Wenn also nicht das ges. Unterwasserschiff mit der Pest befallen ist, hätte einfaches Ausbessern und EP-Spachtel erheblich länger funktioniert. Wegen den Blasen verliert auch kein Boot seine statische Festigkeit. Schwerwiegende osmotische Schäden sind, wenn sich die Poxide mit der Feuchte verbindet, das ISO-Harz trennt sich vom Laminat, das Laminat beginnt zu quellen was am marmorierten Schleifbild meist zu erkennen ist, das Boot wird weich, der Kiel wird im Unterwasserschiff unter Last ein wenig eingedrückt.

            Grundsätzlich, haben wir es mit Blasen zu tun, dann haben wir es auch mit Feuchte zu tun. Wird jetzt ein Unterwasserschiff vollständig versiegelt, Feuchtedicht saniert, dann haben wir Drücke im Laminat bis zu 20 Bar und das Laminat trennt sich vom ISO-Harz, das Boot wird also weich. Viele gut gemeinte Ratschläge besonders aus den Foren schaden meist mehr als dass diese nützen. Jedes Epoxid das verwendet wird hat eine vorgegebene Feuchtedichte. In der Regel wird die max. Dichte bei ca. 0,125 mm erreicht und kann mit noch so viel zusätzlichen Anstrichen nicht erhöht werden. Auch das ist kaum vermittelbar, denn unsere Verkäufer sind der Meinung, viel hilft viel. Nicht ohne Grund ist der hochwertigste osmotische Schutz der Gelcoat nur 0,6-0.8 mm dick. Wenn also mehr besser wäre, dann würde jeder Hersteller einfach 2 Lagen zusätzlich in die Form spritzen, denn jeder Gelcoat der wieder verwechselt wird mit Topcoat ist besser als ein Epoxid. Hochwertiger Gelcoat besteht aus einen Vinyestherharz und Neophentylharzen. Da nun mal die oberste Schicht immer eine Deckbeschichtung ist, ist es also ein Topcoat.

            Was also in Deinen Fall am besten wäre, wird im Grunde bestimmt durch die Feuchtewerte im Laminat. Verwenden wir ein Gelshield, der ist mit Kalk angereichert, hat eine geringe Feuchtedichte, daher oft die unsinnigen Schichtstärken mit 5-6 Lagen. Verwenden wir ein Protect 346 Multicoat, das mit Aluminiumoxiden angereichert ist und daher eine erheblich höhere Feuchtedichte hat, da genügen 2-3 Lagen. Verwenden wir ein Reaktivharz das zum Beispiel bei feuchten Laminat besser geeignet ist, da genügen 1-2 Lagen, mehr ist nicht erforderlich. Besonders bei Booten die in die Jahre gekommen sind, werden Reaktivharze verwendet. Die sind zäher, schlagfester und reissen nicht so schnell, was oft erforderlich ist da Boote Ihre statische Festigkeit verlieren. Nachteil dieser Harze (Marine 340 Stetecol) ist, der Privatanwender hat nicht die Möglichkeit Airles zu spritzen. Wird mit der Rolle das Harz aufgetragen, dann bekommen wir eine Orangenhautoberfläche, was aber bei vielen zu vernachlässigen ist.
            Jedes EP kreidet, daher muss es mit einen Anstrich Marine 470 Vinyl Farbe rotbraun veriegelt werden, das zugleich der Haftgrund für ein mehrjähriges Antifouling Farbe schwarz ist. Bei Saisonwasserlieger 1 x dann mir Marine 522 Ecoship, reicht für mehr als 2 Jahre. Dauerwasserlieger in tropischen gewässern wie Mittelmeer oder Bodensee, 2 x das Antifouling. Reicht für 3-4 Jahre. Der Wasserpass auf ca. 10 cm Breite bekommt wegen der Reinigung einen zusätzlichen Anstrich.

            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

              Moin Freidrich,

              erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung und die damit eingebrachte Zeit.

              Leider habe wir nicht nur 30-40 Blasen auf den ca. 16m² UW-Schiff, sondern eher 30-40 Blasen auf 100cm² :-( Darum wollten wir nicht jede Blase einzeln öffnen und dann verspachteln. Hinzu kommt die Anstreicherarbeiten aus unbekannter Vergangenheit. Aber das ist vielleicht auch der Grund, warum das Laminat scheinbar trocken ist, lt. Aussage der Werft. Das UW-Schiff wurde dabei angeschliffen, mit einer Schicht Polyester-Spachten geglättet und dann mit einem Primer hübsch gemacht, darauf noch AF. Wir hatten dann erst das AF runtergeschliffen, geprimert und dann unser AF aufgetragen.
              Ich hab da nochmal ein Foto herausgesucht:Blasen.jpg

              Ich werde den Rumpf also wie folgt beschichten:
              2x Marine 340 Stetecol mit Rolle
              1x Marine 470 Vinyl, rotbraun
              2x Marine 522 Ecoship, schwarz

              Das Schiff liegt direkt im Strom der Elbe, ist also, bis auf zu den Zeiten des Stillwassers, immer in 'Bewegung'.

              Wie sieht der zeitliche Ablauf der Beschichtung aus? Muß das Stelecol vor dem zweiten Anstrich durchtrocknen oder folgt die zweite Beschichtung gleich hinterher? Das Vinyl wird sicherlich auf das getrocknete Harz gerollt. Und das AF? Auf den getrockneten Primer oder in noch den feuchten/klebrigen Primer?
              Also ein Tag für das Harz und ein weiterer Tag für Primer und AF.

              Und der Bedarf? Je nach Hersteller haben wir mal 13m² und mal 16-19m² UW-Schiff. Gibt es von Euch dazu Erfahrungen/Berechnungen?

              Du hast mit viel meiner Unsicherheit genommen, und wieder Spaß hineingebracht.

              Vielen Dank, christian

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              • #8
                AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                Hallo Christian,
                am besten die Produktdaten aus dem Online-Shop ausdrucken, dann muss ich nicht so viel schreiben. Zu beachten ist, vor dem Stetecol mit 120 Körnung anschleifen, dann nochmals mit technisch reinen Aceton das Unterwasserschiff gründlich reinigen. Bei der Verwendung von Stetecol für den zweiten Anstrich die Überschichtungszeit beachten, denn dann ist ein Zwischenschliff nicht erforderlich. Alle Epoxide egal welcher Hersteller haben die Eigenschaft nachzuhärten und zu schrumpfen. Wird jetzt sofort der Marine 470 und das Antifouling aufgetragen, dann können Haarrisse im Antifouling entstehen. Es macht also Sinn, nach dem Stetecol-Anstrich 10-14 Tage zu warten bis die Spannungen die bei der chemischen Härtung entstehen sich abbauen. Dann die Oberfläche die sehr rauh ist nochmals mit 120 Körnung verschleifen, es muss aber nicht 100% glatt sein, Orangenhautoberfläche genügt da darauf dann der Primer 470 und das Antifouling gestrichen wird. Da das Antifouling selbstabschleifend ist, glättet sich die Oberfläche nach einiger Zeit von selbst.

                Die Ergiebigkeit und weitere Angaben sind in den Produktdatenblättern nachzulesen. Nach meinen Erfahrungen hat das Boot ca. 13-14 qm. Da reichen 2 Liter Marine 470 Farbe rotbraun, 2 Liter Marine 522 Ecoship Farbe schwarz bei einen Saisinwasserlieger, wenn Jahreswasserlieger und das Boot kommt alle 3 Jahre aus dem Wasser, 2 x 2 Liter Marine 522 Ecoship. Beim Stetecol müssten 2 x 2,4 Liter reichen. Wenn es geht, nicht zu dick rollen, denn hohe Schichtstärken sind nur ein Geschäft für den Verkäufer und schaden in der Regel mehr als dass solche nützen.

                Zur Sicherheit: Wir haben es mit Bisphenol-A-Epichlorhedrin im Stetecol und mit Trycreylpohosphat im Antifouling zu tun. Daher am besten Vinyl-Handschuhe tragen um Hautkontakt zu vermeiden. Atemschutz ist wenn im Freien gearbeitet wird nicht erforderlich. Immer eine Schutzbrille aufsetzen, eigene Erfahrung war sehr schmerzahft und verursachte 4 schlaflose Nächte.

                Grüße, Friedrich

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                • #9
                  AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                  Eine, vielleicht, abschließende Frage, ne, es sind noch zwei:

                  1. Soll ich die vielen kleinen Nichtmehr-Blasen vor dem Stetecol spachtel um eine ebene Fläche zu bekommen oder lieber schleifen?
                  2. Das Gelcoat hab ich mit einer 24er Körnung runtergeholt. Nachschleifen mit 80er?

                  Die Produktblätter werde ich mir umgehend herunterladen.

                  Vielen Dank, christian

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                  • #10
                    AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                    Hallo Christian,
                    wo erforderlich mit einer 2 K. Epoxid-Feinspachtel spachteln und verschleifen. Da wir mit Stetecol arbeiten, ist ein nachschleifen mit 80er nicht erforderlich.
                    Grüße Friedrich

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                      Hallo Friedrich,
                      wenn ich das lese, frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht ein Unterwasserschiff, von dem der alte Antifouling bis auf den Gelcoat entfernt wurde, mit Gelshield abzudecken. Ich lese aus deinem Beitrag hier, dass ein intakter Gelcoat völlig ausreicht. Ich habe eine Bianca. Und die Werft hatte damals ja sehr gut Polyester verarbeitet. Was meinst du?
                      Grüße charles

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                      • #12
                        AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                        Halo Charles,
                        es ist natürlich grundsätzlich der Einztelfall zu beurteilen um die weitere Vorgensweise zu beurteilen. Ist der Gelcoat noch weitgehend i.O., wir haben keinen Dauerwasserlieger, das Boot kann auch über längere Zeit an Land entfeuchten, dann reicht meist ein Anstrich mit einen Vinyl-Primer. Ist der Gelcoat stark befallen einer Blasenpest wo die Skipper meinen dass das eine Osmose ist, dann macht es Sinn den Gelcoat weitgehend abzutragen und mit einen Epoxid das eine bessere Haftung hat als ein Polyester zu ersetzen. Die Auswahl welches Epoxid, wie z.B. ein Gelsgield 200 das mit Kalk, ein VCTar2 das mit Quarzsand, ein Multicoat das mit Aluminiumoxiden angereichert wurde, oder ein Reaktivharz das z.B. eine sehr hohe Schlagfestigkeit - Zähigkeit und Elastizität hat, oder in Einzelfällen ein 2 K.Teerepoxid bestimmt wieder der jeweilige Anwendungsfall. Es muss auch die Verhältnismäßigkeit bei einen Boot gesehen werden, denn ich muss z.B. auch das Alter, den Wert eines Bootes beurteilen, denn wenn z.B. eine Baltic- Nautic- Yacht nach 10 Jahren repariert werden soll, die immer noch im Millionen Bereich liegt, dann sind bei solchen Yachten 100% - auch mehrere tausend Euro angesagt und die Kosten nebensächlich. Habe ich eine 40 - 45 Jahre alte Neptun, Optima, Dehler usw. dann haben wir es mit einen Bootspreis zu tun wo die Ensorgungskosten weit größer sind als ein solches Boot mit Trailer und Außenborder, dann kann ich keinen Kunden z.B. Sanierungskosten von 1200,-€ je laufenden Bootsmeter, Kielsanierung, mehrmaliges Umsetzen usw. zzgl. Mehrwertsteuer vermitteln.

                        Grüße Friedrich

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                        • #13
                          AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                          Hallo Friedrich,

                          ich kann Dir immer wieder für Deine offenen Antworten danken.

                          Bei uns ist ein entscheidender Schritt geschafft, der alte Gelcoat ist runter, die ersten Stellen sind repariert, am kommenden WE werden die Reparaturen abgeschlossen.

                          Und damit muß das Stetecol her. Klar, bestellen kann ich über die Shopseite. Ich möchte vorher nochmal handwerkliche Fragen klären.

                          Das Schiff steht z.Zt. auf vier Pallen, die Pratzen stützen den Rumpf im Bereich des UW-Schiffs.

                          1. Wie mach ich das dann mit der Fläche unter den Pratzen?
                          2. Und wie trage ich zwei Schichten Stetecol auf? Naß-in-naß? Oder zwischendurch trocknen lassen?
                          3. Kann ich die zwei Lagen in unterschiedlichen Farben auftragen?

                          Hab gerade kein Foto griffbereit, wird am WE nachgereicht. Versprochen.

                          Viele Grüße von der Elbe, christian

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                            Hallo Christian,
                            zu 1, entweder muss versetzt werden, oder aber mit 4 Gurten abspannen. Es kann auch auf der einen Seite gesichert werden und die Stützen werden dann um 3-4 cm runter gedreht so dass wir mit einer kleinen Fellrolle dazwischen kommen, dann wird es gegenüber gemacht. Das Boot steht auf dem Kiel, weitgehend im Gleichgewicht, siehe http://www.antifouling-shop.com/show...E-ABZUSTÜTZEN. Das geht ohne Probleme auf einen Lagerbock in der marina, oder auf dem Trailer.
                            zu 2, Überschichtungsintervalle richten sich nach Temperatur, stehen im Datenblatt. Wir streichen nicht nass in nass.
                            zu 3, Bei kleineren Booten ist ein Farbwechsel nicht erforderlich.

                            Werden die Stützen wieder hochgefahren, dann zwischen den Auflagen ein Kuchenbackpapier aus dem Haushalt dazwischen legen. Das Papier hat Antihafteigenschaften, so dass nichts verkleben kann.

                            Grüße Friedrich

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Neubeschichtung nach Osmosebehandlung auf nacktem GFK

                              Moin Friedrich,

                              der Rumpf ist jetzt weitestgehend vorbereitet.
                              IMG_20200629_172749_064.jpg
                              Die große Reparaturstelle ist noch zu erkennen, der Rumpf ist mit Epoxy abgespachtelt.
                              Am Samstag wird der Rumpf mit 80er Körnung geschliffen. Dann kommt die erste Lage Stetecol drauf. Nach vier Stunden wollen wir dann umpallen und diese Flecken auch streichen.
                              Das Wetter bzw. die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sollten es zulassen, daß wir am Sonntag die zweite Lage auftragen. Dazu eine Frage:
                              Muß vor dem zweiten Anstrich angeschliffen werden?

                              Wir freuen uns schon auf die Fertigstellung.
                              Viele Grüße von der Elbe, christian

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