Der chemische Grundbaustein bei Silikonen, die als Antihaftbeschichtungen verwendet werden, ist häufig Polydimethylsiloxan (PDMS). Für die meisten Antifoulingorganismen hat Silikon eine unattraktive Oberflächenenergie. Es ist die freie Oberflächenenergie, in Kombination mit dem wasserabweisenden, flexiblen und mikro-rauen Material, welches bewirkt, dass sich die Organismen nicht festsetzen können. Man erreicht nur einen begrenzten Schutz gegen eine Bewuchsansiedlung, aber aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit können die Organismen sich nicht sehr stark anheften bzw. sich nicht an der Oberfläche festkleben. Sie können sehr einfach durch Abwischen bzw. durch Fahrtgeschwindigkeiten von 5 - 10 Knoten entfernt werden. Dadurch besitzen Antihaftbeschichtungen einen Selbstreinigungsmechanismus. Im Prinzip ist die Lebensdauer der Silikone unbegrenzt, mit Ausnahme derjenigen Silikonprodukte, die zusätzlich mit Silikonöl oder Paraffin getränkt sind, um durch das Ausschwitzen dieser Öle die Antifoulingwirksamkeit zu erhöhen. Das Ausschwitzen von Silikonölen ist ein sehr kritischer Aspekt, da diese Stoffgruppe praktisch nicht abgebaut wird.
Silikone sind nicht sinnvoll auf den Vertikalflächen des Schiffsrumpfs, die starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Über den Marktanteil von Antihaftbeschichtungen können keine Angaben gemacht werden, der bereits wegen der erheblichen Probleme rückläufig ist. In der Handelsschifffahrt werden die Silikonanstriche auf Kreuzfahrtschiffen, Hochgeschwindigkeitsfähren, Patrouillenbooten und vereinzelt auf Autotransportern oder Containerschiffen als Versuch eingesetzt. Aufgrund der Tatsache, dass diese Anstriche eine Lebensdauer von 60 Monaten und mehr aufweisen, werden sie auch auf Schnellbooten, Fregatten und schnellen U-Booten der Marine getestet. Im Sportbootbereich ist der Einsatz von Silikonanstrichen nur vereinzelt zu finden, während auf Teflon basierende Beschichtungen in Süßwassergebieten und in Gebieten, in denen biozidhaltige Anstriche verboten sind häufiger anzutreffen sind, aber bei weitem nicht die Anforderungen erfüllen. Bei Versuchen der Silikone verschiedener Hersteller in unserer Zentrale, da sind die Ergebnisse noch sehr bescheiden und im Augenblick ein Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück was nicht ermutigend ist.
Da bei den Silikonen und den Silikonölen die Organismen durch das verkleben der Kiemen ersticken, wird es bei diesen AF eine nur sehr begrenzte Anwendung geben. Da diese Beschichtungen sehr empfindlich sind gegen mechanische Einwirkungen, können Boote weder gekrant noch geslippt werden. Ansonsten werden diese Beschichtungen im Augenblick nur in Marktnischen wie das Militär verwendet. Was die Teflonbeschichtingen betrifft, da lassen sich keine sessielen Organismen abwehren wie Seepocken oder Rankenfusskrebse, besonders für die Miesmuschelkollonie ist das die beste Unterlage. Der Zug ist bereits vor 20 Jahren abgefahren und wird nur noch den Sportbootskippern angeboten. Diese Dünnbeschichtungen sind einfach und billigst herzustellen, damit lässt sich auch das meiste Geld verdienen was sich natürlich in der Werbung entsprechend auswirkt. Ansonsten betrachten wir diese Technik als Wertevernichtend und wir erhalten mit Abstand die meisten Anfragen wegen erheblicher Aplikationsprobleme die auf Grund falscher Anwendung bis zur Osmose geht.
Admin