Ganz allgemein ist Fouling die unerwünschte Anlagerung von Feststoffen, lebenden Organismen an starren Grenzflächen.
Die Organismen sind in der Lage, sich selbst an sehr glatten Oberflächen zu halten und werden auch durch massive mechanische Belastung nicht gelöst. Im Fall der angesprochenen Krebstiere, den Seepocken und Entenmuscheln sorgt dafür eine Fussscheibe, die eine sehr starke Saugwirkung durch den entstehenden Unterdruck an der Fläche induziert. Im Falle der Miesmuscheln werden die Tiere durch einen starken Klebstoff festgehalten, der selbst an Teflon klebt und so einen extrem guten Halt gewährleistet.
Die in den achziger Jahren entwickelten Teflon- Antihaftbeschichtungen für die Sportbootschifffahrt sind dagegen wirkungslos. Die Zusätze von Kupferoxyden konnten dieses Problem reduzieren aber nur mit einen sehr geringen Wirkungsgrad. Da diese Teflon- Antifoulings Dünnbeschichtungen sind, sind entsprechen wenig Kupferoxyde enthalten. Da diese Oxyde ausgelaugt werden, ist die Bewuchsschutzdauer verhältnismäßig kurz. Mehr als 3 - 6 Monate je nach Gewässer können dadurch nicht erzielt werden. In wärmeren Gewässern wie in der Adria oder Mittelmeer sind solche Beschichtungen für Dauerlieger wirkungslos. Somit nur ausreichend für Kurzurlauber die Ihre Boote -3 Wochen im Waser lass und dann slippen. Da diese Produkte angeblich die Umwelt weniger belasten, werden diese von vielen Skippern im guten Glauben noch angewendet. Ansonsten wurde diese Technik von den wenigen namhaften Antifoulingherstellern und auch wegen der erheblichen Aplikationsprobleme nicht mehr weiter verfolgt. Händler die diese längst veraltete Technologie noch vertreten, liefern dazu eine große Produktpalette um die Folgschäden dann wieder zu beseitigen.
Der Einzige Schutz gegen diese Organismen sind zur Zeit noch Schwermetalle wie Blei - Zinn - Kupfer. Auf diesen Schwermetallen siedeln diese Organismen nicht an. Auch der Versuch diese Organismen durch Pestizide abzuwehren war erfolglos. Auch wenn diese abgetötet wurden, blieben sie am Unterwasserschiff haften und sorgten für eine erhebliche Schleimdicke, wodurch die Pestizide wirkungslos wurden. Da Blei - Zinn verboten wurden, konnte somit nur noch Kupfer verwendet werden. Da Kupfer im Seewasser sehr schnell oxydiert können diese Organismen durch das Kupfer nicht abgewehrt werden. Da diese Oxydationschichten keine feste Bindung zum Kupfer haben, werden diese mit den daran haftenden Bewuchs abgewaschen, daher "selbstabschleifend", oder fallen bei entsprechender Schichtstärke mit den haftenden Oxyd durch das sich bildende Eigengewicht mit dem Oxyd ab. Daher sollten diese Antihaftbeschichtungen nur zweckgebunden verwendet werden. Da wo sie nützen, ist es in Ordnung, wenn nicht dann ist eine andere Lösung erforderlich.
Es sollte aber jeder bei der Anwendung bedenken, wenn diese Beschichtungen die Anforderungen nicht erfüllen (gilt in den meisten Anwendungsfällen in südlichen Breiten), dann müssen diese Beschichtungen vollständig beseitigt werden, da eine andere Beschichtung keine Haftung zum Untergrund erzielt. Das bedeutet einen erheblichen Arbeitsaufwand, der meist mit Schleifarbeiten verbunden ist und der Gelcoat beschädigt wird. Mit der Folge, dass Euch dann zahlreiche Produkte vom Gelshield bis zum VCTar angeboten werden, um den massakrierten Gelcoat zu überschichten bzw. zu verstärken. Diese Technik aus den achzigern ist längst überholt und wurde auf Grund der Gefahr von Aplikationsproblemen von allen Herstellern bis auf einen nicht weiter verfolgt. In vielen Bereichen der Ostsee funktioniert es, in den Lagunen um Venedig funktioniert es auch ......für ein paar Stunden?
Ich selbst würde eine gebrauchte Yacht die eine Silikon - bzw. Teflonbeschichtung hat nur mit erheblichen Abstrichen kaufen. Für den laufenden Meter können pauschal je nach Typ ca. 800,- bis 1000,-€ vom Preis abgezogen werden. Das sind bei einer 10 m Yacht ca. 8 - 10 tausend Euro weniger.
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