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Physikalischen Bewuchsschutz

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    In Bezug auf den physikalischen Bewuchsschutz wird mittelfristig der Einsatz von Antihaftbeschichtungen in der Seeschiffahrt erwartet. Derzeit gibt es noch Probleme mit dem relativ weichen Material und den niedrigen Standzeiten, so daß eine weitere Entwicklung nötig erscheint. Ausgiebige Feldversuche mit Seeschiffen müssen anschließend zeigen, ob die Standzeiten, die derzeit mit Kupfer- oder TBT-haltigen selbstpolierenden Beschichtungen garantiert werden, erreicht werden können. Im Zuge der weiteren Verbreitung dieser Produkte können diese dann auch kostengünstiger im Markt plaziert werden. Bei den elektrischen Alternativen zum Bewuchsschutz besteht Forschungsbedarf im wesentlichen darin, eine ausreichend leitfähige, mechanisch feste Beschichtung zu entwickeln, die außerdem auch kostengünstig appliziert werden kann. Sind diese Probleme gelöst, so könnte die Verwendung elektrischer Felder eine echte Alternative zu biozidhaltigen Beschichtungen werden, zumal die Wirkung steuerbar ist, und somit einen ausreichenden Schutz liefern kann, wenn der Besiedlungsdruck hoch ist, also bei Liegezeiten im Hafen. Andere physikalische Effekte die eine Schutzwirkung gegen Biofouling zeigen sind dagegen nur spärlich untersucht oder wurden bislang nur für die Sportschiffahrt (Ultraschallsysteme) angewendet. Kurz- oder mittelfristig sind hier keine Systeme oder Verfahren zu erwarten, die einen befriedigenden Bewuchsschutz für Seeschiffe aufweisen. Biozidfreie oder aber auch kupferhaltige Beschichtungen erreichen nicht die gewünschte Standzeit von fünf Jahren. In diesem Zusammenhang kann eine zwischenzeitliche mechanische Reinigung den Bewuchs dergestalt minimieren, daß Treibstoffkosten gesenkt werden, bzw. daß die Geschwindigkeit, die im Chartervertrag angeboten wurde, auch eingehalten werden kann.


    Bislang existieren keine Systeme, die eine Wasserabsaugung und Aufbereitung vorsehen. Bürstensysteme oder Hochdruckwasserstrahlsysteme, müssen einerseits adhäsierte Seepocken ablösen, dürfen aber die Farbschichten, besonders den Korrosionschutz, nicht beschädigen. Hier besteht Forschungsbedarf in der Entwicklung effektiver Reinigungssysteme, die evtl. auch auf der Wirkung von Ultraschall, Temperatur, ultravioletter Strahlung oder elektrischer Felder, oder aus einer Kombination aus den genannten, basieren. Bei den mechanischen Reinigungssystemen von gedockten Schiffe liegen Produkte bereits vor. So minimieren z. B. Hochdruckwasserstrahltechnik im Zusammenhang mit einer Abwassersammlung und -filterung den Eintrag biozidhaltiger Substanzen in die Umwelt. Die mit einer Dockung verbundenen Kosten für Vorbereitung, Ein- und Ausdocken lassen erwarten, daß diese Methode im Verhältnis zu einer Unterwasserreinigung ohne Dockung deutlich kostenintensiver ist.
    Durch die Verwendung von Farbanstrichen mit hohem mechanischen Widerstand sowie langer Standzeit und einer schonenden mechanischen Reinigung wäre eine umweltfreundliche Alternative zu biozidhaltigen Farben gegeben. Der Aufbau einer halbautomatischen oder automatischen Anlage zur Reinigung des Unterwasserschiffes von Biofouling ohne Dockung – mit der Möglichkeit das abgelöste Biofouling aufzufangen und zu entsorgen – würde die ökologische Alternative zu herkömmlichem Antifouling mit ökonomischen Vorteilen verbinden. Für die Konzeption einer solchen Anlage besteht daher unmittelbarer Forschungsbedarf.
    Admin
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