Steinkohlenteer (inzwischen nicht mehr zulässig) ist an sich kein Antifouling; durch die Auslaugung von Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen(PAK) aus dem Steinkohlenteer, insbesondere
Fluoranthen, zeigt es jedoch die Eigenschaften von Antifoulings. Seit Juli 1997 existiert in den Niederlanden ein Verbot von PAK-haltigen Beschichtungen. Es wurde geschätzt, dass in den Jahren 1995 bis 1999 eine 80%-ige Reduktion der PAK erfolgt ist. In Deutschland, der Schweiz und Frankreich sind PAK-haltige Beschichtungen ebenfalls verboten.
Alternative Beschichtungssysteme sind bereits vor diesem Verbot entwickelt worden. Diese alternativen Systeme enthalten hauptsächlich Teeröle (sehr teuer), welches erheblich weniger PAKs enthält. Einige dieser alternativen Systeme wurden in einem Praxisversuch in den Niederlanden im Jahre 1995 getestet. Die alternativen Systeme erwiesen sich als fast ebenso effektiv wie die Systeme auf Steinkohlenteerbasis. Lediglich auf stark verrosteten Materialien ergab sich eine geringere Effektivität; auch verloren einige Systeme ihre Farbechtheit unter UV-Bestrahlung. Der Schutz durch alternative Systeme war gleichwertig für die Verwendung auf Stahl und auf intakten steinkohlenteerhaltigen Altanstrichen.
Seit vielen Jahren werden neue Schiffe nur mit bitumenhaltigen Stoffen behandelt. Da diese sich als kompatibel zu den alten Beschichtungen aus Steinkohlenteer erweisen, sind alle neuen Beschichtungen an bestehenden Schiffen auf der Grundlage dieses Produkttyps erfolgt. So verfügt heute fast die gesamte Binnenschifffahrtsflotte über eine derartige bitumenhaltige Beschichtung.
Z.B. Das System mit 2 Komp. Teerepoxden und der Versiegelung mit 1 Komp. PVC-Vinylteer, darauf ein SPC-Antifouling mit Dikupfer-Zink-Zineb. Da die zu verwendeten hochwertigen Teeröle immer teurer werden, werden dise Beschichtungen aus Kostengründen auf Dauer nicht mehr hergestellt und nur noch vereinzelt zur Verfügung stehen. Es wurden aber bereits gleichwärtige Alternativen entwickelt.
Anmerkung: Teerepoxyde, PVC-Vinylteer ist nicht verboten wie das fälschlicherweise immer wieder von einigen behauptet wird. Die Hersteller sind Jotun, Nippon, Hempel/Hempadur, usw. Da es sich um Industrieabfüllungen ab 20/100 Liter handelt, wird beim Antifoulingschop die Abfüllmenge von Teerepoxyd und PVC-Vinylteer (2 Liter Gebinde) an die Sportbootschifffahrt angepasst.
Admin
Anmerkung: Benzo(a)pyrenfreie Teerepoxide sowie PVC-Vinylteer werden nicht mehr hergestellt. Erhältlich sind noch Teerepoxide aus Kohleteer, die in Holland hergestellt werden. Damit werden z.B. noch Bojen in den Binnengewässern gestrichen. Da diese Epoxide toxisch sind und auch über die Haut aufgenommen werden, sollten Skipper die nicht über entsprechende Schutzeinrichtungen verfügen, solche Produkte nicht verwenden.