Die Oberflächenspannung von Silikonen liegt bei 20 bis 25 mN/m, also im optimalen Bereich. Teflon hat Werte von 15 bis 17 mN/m, also etwas unterhalb des Optimums. Zum Vergleich: Epoxybeschichtungen haben Werte zwischen 35 und 40 mN/m, Glas um 50 mN/m und Metalle zwischen 70 und 80 mN/m, also deutlich oberhalb des Optimums. Bei Silikonen bewirkt diese freie Oberflächenenergie in Kombination mit dem wasserabweisenden, flexiblen und mikro-rauhen Material, dass sich die Organismen nicht festsetzen können. Die Wirkung von Teflon reicht für Binnengewässer, aber nicht für die bewuchsstärkeren Küstengewässer.
Man erreicht nur einen begrenzten Schutz gegen eine Bewuchsansiedlung, aber aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit können die Organismen sich nicht sehr stark anheften bzw. sich nicht an der Oberfläche festkleben. Sie können sehr einfach durch Abwischen bzw. durch Fahrtgeschwindigkeiten von 5 bis 10 Knoten entfernt werden. Dadurch besitzen Antihaftbeschichtungen mit Silikon einen Selbstreinigungsmechanismus.
Im Prinzip ist die Lebensdauer der Silikone unbegrenzt, mit Ausnahme derjenigen Silikonprodukte, die zusätzlich mit Silikonöl oder Paraffin getränkt sind, um durch das Ausschwitzen dieser Öle die Antifoulingwirksamkeit zu erhöhen. Das Ausschwitzen von Silikonölen ist ein sehr kritischer Aspekt, da diese Stoffgruppe praktisch nicht abgebaut wird.
Außerdem kann die Lebensdauer einer Silikonbeschichtung durch mechanische Beanspruchungen verringert werden. Sie werden dadurch leicht beschädigt und dürfen daher auch nicht auf Schiffen eingesetzt werden, die im Eis fahren.
Über den Marktanteil von Antihaftbeschichtungen können keine Angaben gemacht werden. In der Handelsschifffahrt werden die Silikonanstriche zunehmend auf Hochgeschwindigkeitsfähren, Kreuzfahrtschiffen, Patrouillenbooten und vereinzelt auf Autotransportern oder Containerschiffen eingesetzt.
Aufgrund der Tatsache, dass diese Anstriche eine Lebensdauer von 60 Monaten aufweisen, werden sie auch vermehrt auf Schnellbooten, Fregatten und schnellen U-Booten der Marine eingesetzt. Im Sportbootbereich ist der Einsatz von Silikonanstrichen bislang nur vereinzelt zu finden. Für schnelle Motorboote wären sie bei schonender Kranung aber sehr geeignet. Teflon basierende Beschichtungen sind in Süßwassergebieten und in Gebieten, in denen biozidhaltige Anstriche verboten sind, schon jetzt häufiger anzutreffen.
Die Aplikationsprobleme sind zur Zeit noch nicht gelöst. Bei Anwendungen dieser Silikone ist mit erheblichen Folgekosten zu rechnen, da nicht überschichtet werden kann.
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