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OSMOSE- ANWENDUNGSPRAXIS ?

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  • OSMOSE- ANWENDUNGSPRAXIS ?

    Besonders erschwerend ist die Vorgehensweise vieler Skipper, die am Unterwasserschiff mit Begeisterung schleifen. Anstelle dafür zu sorgen, dass der Gelcoat geschützt wird, wird dann die Vernetzung des Gelcoat durch schleifen aufgerissen. Durch die Rauhigkeit vergrößert sich natürlich entsprechend die Oberfläche, die Haftung für andere Beschichtungen wird erhöht, das Eindringen des schädlichen Feuchtemoleküle wird erleichtert, dabei sehr stark erhöht und entsprechend die Erosion unterstützt. Was für ein Unsinn, da wird der Gelcoat der aus dem hochwertigsten Harz besteht zuerst beschädigt, damit dann ein Epoxyd aufgetragen wird, das bei weitem nicht die Feuchtedichte eines Gelcoats hat. Kein Hersteller kommt auf die Idee, das Unterwasserschiff mit 5 -10 Lagen z.B. Gelshield oder VCTar2 zu streichen, damit das Boot zusätzlich vor einer Osmose geschützt wird. Diese Ideen sind das Werk von Werbekaufleuten und zahlreichen Vertretern und Händlern und werden noch durch den Küstenklatsch zahlreicher Foren unterstützt.

    Besonders mit der Einführung der Antihaftbeschichtungen die durchaus Sinn machen wenn diese entsprechend Ihren Verwendungszweck eingesetzt werden haben meiner Meinung zu einen Anstieg osmotischer Schäden beigetragen. Nicht das Produkt ist die Ursache, sondern der Verwendungszweck solcher Produkte, der in vielen Fällen nicht gegeben ist. Es ist doch ein Unsinn, ein Teflon-Antifouling z.B. für eine Segelyacht im Mittelmeer zu verwenden, das min. 10 Kn für die Aktivität benötigt und kaum Schutz vor sessilen Organismen ermöglicht. Für Trailerboote und Gleiter ja, aber auch da gibt es inzwischen bereits bessere Möglichkeiten.

    Die Praxis ist:

    • Unterwasserschiff anschleifen, darauf dann ein Epoxyd (das nicht feuchtedicht ist)

    • dann ein Hart - Weich - oder Teflon Antifouling (microporös)

    • jedes Jahr dann schleifen und den AF-Anstrich erneuern

    • wenn Schichtanhäufung, dann wird geschliffen bis zum Gelcoat, meist geht es weiter

    • dann wieder Epoxyd das keine dauerhafte Feuchtesperre hat

    • darüber wieder einen Bewuchsschutz der jedes Jahr erneuert werden muss usw.

    Richtig wäre:

    • Unterwasserschiff entfetten, Paraffin mit Aceton beseitigen

    • darauf kommt eine feuchtedichte Versiegelung

    • dann ein möglichst feuchtedichter Bewuchsschutz selbstabschleifend und entsprechen langer Bewuchsschutzdauer

    • der Bewuchsschutz muss ohne anschleifen erneuerbar sein

    • wenn nach Jahren eine Schichtanhäufung ist, dann wird abgebeizt, neutralisiert und nicht geschliffen

    • die Versiegelung wird dann erneuert, dann wieder Antifouling, das ist alles


    Ich habe im Jahr ca. 120 Anfragen wegen Osmoseverdacht - beginnende Osmose - oder auch Osmosepropylaxe. Besonders bei der beginnenden Osmose, dabei Yachten die gerade mal 5 - 8 Jahre alt sind ergibt die Nachfrage, dass ohne Ausnahme die Osmose selbst verschuldet wurde. Wenn also z.B. eine Bavaria 44 wie im manchen Foren beschrieben nach 6 - 8 Jahren Osmoseschäden hat, dann wurde mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kräftig nachgeholfen.

    Die Praxis ist immer die gleiche:


    Der Gelcoat wird mehrmals angeschliffen, darauf erfolgte eine Versiegelung mit einem Epoxyd das nach einigen Jahren versprödet, kreidet, dann ein erodierendes Hartantifouling oder eine Antihaftbeschichtung, dabei immer wieder Schleifvorgänge bis zum Gelcoat. Die meisten Hochwertigen Yachten überstehen diese Prozedur Dank Ihrer Barriere über 10-15 Jahre, nur irgendwann ist dann Schluss.
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