Die Hersteller von GFK-Yachten empfehlen den Skippern bei Booten mit Dauerwasserliegeplätzen, alle 3-4 Jahre einen halbjährlichen Landliegeplatz, zum "trocknen". Wenn also eine Yacht z.B. beim Osmosetest wie im vorigen Beitrag beschrieben Feuchte im Laminat erkennen lässt, dann ist Geduld angesagt und es sollte sich einer Gedanken machen mit einer Osmoseprophylaxe. Entscheidend für einen Erfolg ist aber immer, der Feuchtewert im Laminat der unter 2,5% betragen muss. Der bei vielen, ich würde sogar behaupten, bei den meisten Booten mit Wasserliegeplatz überschritten wird.
Wenn also so ein Boot eine zusätzlich Feuchtesperre erhält, dann wird die Feuchte eingeschlossen. Da aber der osmotische Druck mehr als 5 Bar beträgt, wird eine Schädigung des Laminates nicht reduziert sondern beschleunigt, da die Feuchte durch eine Versiegelung nur sehr schwer und entsprechenden Überdruck entweichen kann. Damit müsste jeden klar sein, das Ergebnis wird bestimmt von der Feuchte im Laminat und ohne einen Feuchtemessgerät lässt sich die Feuchte auch nicht bestimmen. Daher kann nur spekuliert werden, wenn aber einer glaubt dass sein Boot in ein paar Tagen oder Wochen trocken wird, der irrt sich gewaltig.
Beispiel:
Osmotische - Schäden einer Elan 32, Alter ca. 12 Jahre. Der Gelcoat mit der Barriere wurde auf eine Tiefe von ca. 2-3 mm abgehobelt, so dass das Laminat frei liegt. In Italien - Hochsommer - das Boot wurde Abends abgedeckt und tagsüber in der prallen Sonne getrocknet. Es waren ca. 10 Tage erforderlich, bis die Feuchtemessungen einen Wert unter 2,5% anzeigten. Wenn also Osmoseprophylaxe, dann bei einen neuen Boot sofort mit einen PVC-Vinyl Primer und bei einen älteren Boot sollte mindesten das Boot über den Winter ausfrieren können und dann erst in den warmen Monaten Mai Juni diese Prophylaxe durchführen. Auch eine Bootshalle wie viele glauben kann diesen Trocknungsvorgang nicht beschleunigen. Besonders schädlich sind Bootshallen, in denen gearbeitet wird und somit auch sporadisch geheizt wird. In einer solchen Halle wird ein Boot nicht trocken.
Es wird vieles darüber berichtet, wie eine Osmose erkannt wird. Da heißt es dann, Bläschen mit Essig - oder Mandelgeruch, oder auch ohne Geruch. Diese Bläschen tauchen meist im Bereich des Wasserpasses auf, Größe 0,5 mm bis 5 mm oder auch größer. Bei einen solchen Anzeichen wurden bereits erhebliche Mengen an Feuchte über das Laminat über einen langen Zeitraum aufgenommen und erst durch den entstehenden Überdruck von mehr als 5 Bar bilden sich diese Bläschen. Das bedeudet, wenn es so weit ist dann beginnt das Laminat bereits zu versagen. Wenn sich diese Blasen bereits am Unterwasserschiff zeigen, dann reden wir bereits über eine fortgeschrittene Osmoseschädigung die von vielen immer noch nicht ernst genommen wird. Wie groß die Schädigung bereits ist, lässt sich oft beim Kranen erkennen. Bei den Segelyachten die in der Regel auf einen Kiel abgestellt werden, wird dann der Kiel ein wenig eingedrückt. Das bedeutet, dass die Mattenbinder bereits stark geschädigt sind, da müssen sich noch lange nicht Blasen zeigen. Oft auch zu erkennen, dass die Lagerbockstützen den Rumpf ein wenig einbeulen. Auch da ist das Laminat bereits hinüber, die Regattasegler der 470 oder auch FD-Segler sagen dazu dass der Rumpf weich wird und die den Sport etwas ernster nehmen tauschen dann die Boote meist nach 3 Jahren aus. Eine Yacht die nicht Osmosgeschädigt ist, kann locker auf dem Kiel gestellt werden und mit mehreren Spanngurten bei einer Zugkraft von 3-400 kg je Gurt gesichert werden, so wie das auf den unteren beiden Bilder deutlich zu sehen ist. Da wird nichts eingedrückt....!
Wenn also eine Osmoseschädigung bereits erkennbar ist, dann heißt das, Gelcoat beseitigen, so wie es auch die Wrede - Werft empfiehlt. Da für eine solche Sanierung ür den laufenden Bootsmeter ca. 1 000,-Euro je laufenden Meter zu veranschlagen sind, versuchen viele eine Sanierung die wir nur als Notbehelf bezeichnen. Da bieten Werften für 3 000,-Euro für eine 10 Meter Yacht eine Sanierung an. Vergesst den Quatsch, das ist keine Sanierung sondern das ist einen alten Autoreifen flicken.
Notbehelf:
Schleift den Gelcoat so weit wie möglich runter, er ist nichts mehr wert. Alle ersichtlichen Osmoseschäden sind zu beseitigen. Wenn das Boot im Seewasser gelegen ist, dann ist das Boot alle paar Wochen zu waschen, damit die Salze ausgewaschen werden die sonst die Feuchte ziehen. Besorgt Euch ein Messgerät, und dann heißt es warten bis der Wert unter 2,5% liegt. Bei kleineren Booten bietet sich auch eine Trockenkammer einer Autolackiererei an, wo das Boot bei ca.50° C min 48 Stunde getrocknet wird. Ansonsten ist ein halbes Jahr Trocknunkungsphase nicht viel. Wenn das Boot so weit entfeuchtet ist, wird das Unterwasserschiff gründlich mit Aceton gereinigt und dann alle Omoseschäden mit 2 Komp. Epoxydharz gespachtelt. Darauf erfolgen dann 6 Lagen 2 Komp. Teerepoxyd das mit einen PVC-Vinyl Teer (ist kein Teer) versiegelt wird. Darauf werden nur SPC`s Antifoulings gestrichen die eine zusätzlich Feuchtedichte ermöglichen. Sollten einmal die AF-Schichten entfernt werden müssen, dann wird nicht geschliffen sondern abgebeizt - neutralisiert - mit Aceton gereinigt und dann wieder mit PVC-Vinyl Teer versiegelt vor dem Antifoulinganstrich. Wenn also die Trocknung ausreichend war, dann hat ein Sipper einige Jahre seine Ruhe. Bei einer solchen Sanierung sind 3-5 Jahr realistisch.
Fachgerecht:
Der Gelcoat - die Barriere und das Laminat wird ca. 2-3 mm abgehobelt. Die Feuchte muss wie zuvor unter 2,5% reduziert werden. Anschließen wird das Boot mit 2 - 3 Lagen Laminat und Epoxydharz neu laminiert. Darauf erfolgt dann eine Feinspachtelung 2 Komp. Epoxydspachtel mit ca. 1,5 - 2 mm Schichtstärke zuerst mit der Zahnspachtel, nach den schleifen wenn alle Konturen passen wird dann verfüllt und nachgespachtelt. Abschließend wird dann ein Gelcoat mit einer Schichtstärke von ca. 0,8 mm gespritz, der mit einen PVC-Vinyl Teer wieder versiegelt wird. Ersatzweise kann auch ein 2 Komp. Teerepoxyd verwendet werden, das meist auf Grund seiner einfacheren Handhabung und auch einer höheren Elastizität vorteilhafter ist. Bei einer solchen Sanierung geben Firmen wie die Wrede - Werft eine Gewährleistung von 7 Jahren.