Hallo Stefan,
bei ca. 65-70 m² Unterwasserschiff 5 Kg Antifouling, das sind ca. 2,5 Ltr. für die Adria, das kann nur ein Scherz sein. Die Ergiebigkeit von hochwertigen SPC Antifoulings ist ca. 8 m²/Ltr., bzw. bei 2 Anstrichen in der Adria die min. erforderlich sind 4 m². Der Bedarf wäre also ca. 18 - 20 Liter, das sind 40 Kg Antifouling. Würde ein Hempel SPC Oceanic 8590K gestrichen, dann sind 3 Anstriche erforderlich, Bedarf ca. 25 Liter. Da es leichter ist, auch ca. 40 kg.
Es gibt im Bootszubehör ein Hempel Dünnschichtantifouling für Aluminium, Mille Ultimate, bzw. Mille Dynamic, nicht tropentauglich, Ergiebigkeit 13 Liter/m², das muss aber auch 3 mal gestrichen werden für eine Bewuchsschutzdauer von 6 Monaten bei geringen Bewuchsdrücken, so dass auch da ein Bedarf von 16 Liter erforderlich ist. Ein solches Antifouling ist in der Adria, wie wenn einer mit einer Fliegenklatsche einen Hochhausbrand löschen möchte.
Es gibt auch kein Hempel-Antifouling für eine sonnige Umgebung im Bootszubehör. Das einzige Hempel/Hempadur was für das Boot in der Adria geeignet ist, wäre das Oceanic 8590K, das bei 3 Anstrichen einen Bewuchsschutz von 3 Jahren ermöglicht, nur das bekommt kein Privatanwender, nicht einmal eine kleine Bootswerft denn da müsste einer 2-3 tausend Liter abnehmen.
Eine Alternative wäre Seaquantum Ultra, Seaquantum LL, Takata Classic, Olympic, Tenax, Seatec Platinium, Intermooth 300 usw. Alle Antifoulings sind mehrjährig, brauchen einen Vinyl-Versiegelungsgrund, Bedarf ca. 12 Liter, sonst hält ein Antifouling nicht. Bei der Auswahl eines Antifouling für Aluminium brauchen wir Kupfer(I)oxid, Zinkoxide und Trykreylphosphat und nicht einfach Hempel, denn Hempel hat an die 15 verschiedene Antifoulings. Eine Mehrjährigkeit ist auch wegen der Karn- und Lagebockkosten bei diesen Boot erforderlich, denn in Kroatien würde das Kranen und der Lagerbock für jedes Jahr zum streichen mehr als 1000,-.€ betragen.
Mein persönlicher Eindruck bei solchen Beschreibungen, das ist eine Anstreicherfirma und da fehlen die einfachsten Grundlagen. Für ein solches Boot bestimmt der Eigner, bzw. ein Sachverständiger die genaue Vorgehensweise auch Arbeitsabläufe, denn sonst wird eine solche Yacht zur Dauerbaustelle. Ansonsten sollte bei einer solchen Aluminium-Yacht die viel zu wertvoll ist eine Boots-Werft beauftragt werden, wie z.B. die Firma Pictulan auf der Insel Raab, da haben wir es mit Fachleuten zu tun, aber auch die stimmen jede Vorgehensweise mit dem Eigner ab.
Grüße Friedrich
Kommentar