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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Unterwasserschiff neu aufbauen

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  • #31
    AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

    Hallo Benjamin,
    inzwischen bin ich in Australien und da gibt es wenig für mich zu tun.
    Dein Unterwasserschiff ist im Grunde das Ergebnis der zahlreichen Verkäufer aus dem Booteforum einer Münchner Werbeagentur das wir als Sperrmüllforum bezeichnen und dem Yachtforum wo immer die gleichen 6-8 Forengäste qualifizierte Ratschläge erteilen. Wir haben ein paar mal versucht in den Foren zu informieren, worauf sofort die Polemik beginnt und wir wurden gesperrt. Im Booteforum ist das nur möglich, wenn wir als Gewerblicher dafür bezahlen mit einer freiwilligen Spende und im Yachtforum müssten wir in der Yachtzeitschrift jedes Monat eine Werbung schalten. Ansonsten werden Infos im Interesse der Anderen sehr schnell platt gemacht. Wir waren mal so bescheuert und hatten geglaubt dass Informationen besonders in dem Bereich Unterwasserschiff oder Osmose, wo viel Unsicherheit besteht auch gewünscht sind. Wir haben aber immer ein paar Nachwuchskräfte, die es zwischendurch mal versuchen was für die dann sehr lehrreich ist. Es ist einfacher an die Nauticwerft 200 Tonnen Antifouling jedes Jahr zu verkaufen, als an einen Skipper der zum Hausfrauensachvertändigen mutiert ist, zu beraten.

    Dein Unterwasserschiff ist im Grunde das Ergebnis zahlreicher guter Ratschläge. Wir haben manchmal gesagt dass die Empfehlungen z.B. für den Osmoseschutz der immer noch nicht erfunden wurde ein super Geschäft mit der Angst ist, im Grunde nur Wertevernichtend ist. Natürlich werden solche Worte von Händlern, Verkäufern auch kleinen Bootswerften nicht gerne gehört. Es hat über 10 Jahre Aufklärung erfordert, bis auch bei Bavaria keinen Osmoseschutz mehr den Kunden verkauft und Hansa hat schon vor 4-5 Jahren die Osmoseberater verbannt. In der Regel kommt der angebliche Osmoseschutz von International, Nautic, Hempel von der Vosschemie. Inzwischen wird die berühmte Haifischhaut die so wenig mit einen Haifisch gemeinsam hat wie ein U-Boot mit einen Fahrrad eingestellt. Jetzt ist der neueste Renner die Haifischhaut ohne Granulat und die Yachtzeitschrift hat bei 2 Test-Booten sofort erkannt, dass der Bewuchsschutz in der Ostsee für 6 Monate sehr gut ist. Es ist nichts anderes als ein Silikonanstrich den einer nicht mehr los wird. Diese Anstriche funktionieren nur in sehr kühlen Gewässern und was die Ostssee betrifft, da gibt es auf ca. 15000 qkm keinen Bewuchs da nichts da ist. Wenn aber dann der Anstrich erneuert werden sollte, dann muss der ges. Altanstrich vorher beseitigt werden. Haben wir aber einen Produktwechsel, dann bleibt nur noch strahlen, laminieren, spachteln, EP-Beschictung, primernn dann Antifouling.

    Ich Ärgere mich immer noch jedes mal wenn ich ein solches Unterwasserschiff wie bei Dir sehe, was im Grunde das Ergebnis gutgemeinter Ratschläge ist. Ich bin in einigen Tagen dann in Neuseeland unterwegs und da habe ich dann bis zum 14.12. keine Internetverbindung. Schleife Dein Unterwasserschiff, alles andere kriegen wir schon hin.
    Grüße Friedrich

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    • #32
      AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

      Hallo Friedrich,

      anfänglich habe ich mir auch viele Beiträge über Osmose und deren Erkennung, Osmoseschutz, Blasen, Blasen, Blasen, Angstmachung, Unterwasserschiffsanierung usw durchgelesen. Auffällig war, dass oft die Produkte von International angepriesen wurden. Natürlich bin ich dann los und habe Dosenweise VC17m gekauft, dosenweise VC Prop, da dies unbedingt drauf muss, sonst faulen mir die Antriebe weg usw.
      Genauer betrachtet haben meine Antriebe seit gefühlten 10 Jahren kein VC Prop gesehen und da gammelt noch nichts, es sieht nur nicht besonders hübsch aus. Bauhaus war so kulant und hat alles zurück genommen.

      Ich bin wirklich sehr froh, in diesem Forum gelandet zu sein und solch Unterstützung zu bekommen..vielen Dank dafür..ich werde es wertschätzen, in dem ich die Materialien bei dir kaufe.

      ich werde in den nächsten Wochen, während du deine Reise genießt, schleifen, schleifen, schleifen...mache anschließend Fotos davon und wir besprechen das weitere Vorgehen, ich denke ich muss einiges spachteln.

      Falls ich mein GFK über Wasser nicht mehr "weiß" poliert bekomme, was hälst du von säubern, anschleifen, 2k-Lack? Bin mir jedoch noch nicht sicher, ob dies wirklich von Nöten ist. Mein aktuelles Boot ist mein Erstes und mein Einstieg in den Wasser"sport", bin erst 25 Jahre und es wird sicherlich nicht mein letztes Boot sein, ob ich mir wirklich diese Mühe machen soll, ein 10m Boot komplett zu streichen, was ich evtl nur 3 Jahre habe, weiß ich noch nicht. Ich werde erstmal polieren. Hast du eine gute Autopolitur, die du empfehlen kannst?

      Liebe Grüße und viel Spaß in Neuseeland!

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      • #33
        AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

        Wenn ein Gelcoat in die Jahre kommt, dann beginnt er zu kreiden, wird leicht gelblich. Mit einer einfachen Autopolitur aus dem Baumarkt die Paraffin enthält lässt sich das Problem weitgehend beheben. Keine Polituren verwenden die Wunder versprechen, denn die enthalten entweder Nanos, Telflon oder Silikone. Da sich die wie Flüssigkeiten verhalten, betten die sich zwischen den Riesenkettenmolekülen ein, bieten eine super Glanz nur wenn mal was repariert werden muss, dann hält darauf keine Spachtel oder Farbe. Keiner kommt auf die Idee der ein 20 Jahre altes Auto hat, wenn der Lack ein wenig verblichen ist den Wagen neu zu lackieren. Wenn das Überwasserschiff und das kompl. Deck gemacht werden soll, dann ist im Vergleich das Unterwasserschiff Pinats. Das ist was für Leute die so ein Boot zur Beschäftigung als Dauerbaustelle haben (gibt viele solche), aber nicht wenn einer mit einen solchen Boot auch Spass haben möchte. Wenn Du fertig bist mit dem Unterwasserschiff und Du brauchst dann dringenst ein paar Monate Arbeit weil es Dir so langweilig ist und nichts besseres einfällt als zu schleifen, spachteln und den Dreck einzuatmen, dann machen wir den ges. Überwasserbereich.

        Natürlich hat da jeder selbst seine Vorstellungen, aber für manchen ist so ein Boot wie ein IPHON für die Selbstbeschäftigung. Jeder läuft inzwischen wedelnd durch die Gegend, hält sich an den Iphon krampfhaft fest und schaut alle 1 Minute ob sich was getan hat, weil der Vibrator nicht reagiert hat, oder irgend einen war es langweilig und er fragt dann wie es einen geht. Sofort kommt dann die Rückmeldung dass es einen gut geht und was der andere gerade macht. Der antwortet dann, dass er gerade beim Aldi ist und an der Kasse warten muss. Darauf erfolgt dir Rückmeldung dass einer das bedauert und dass einer das letzte mal auch beim Aldi warten musste usw. Das ist vergleichbar mit einer Spielesucht die in Nervenkrankenhäusern therapiert wird und im Grunde die größte Volksver****ung in unserer Geschichte. Vielleicht bin ich da eine Ausnahme, ich habe ein Handy das 28,-€ gekostet hat, keinen Vertrag und ich muss das Handy weil es keinen Farbildschirm hat höchstens 1 mal im Monat aufladen und ich habe das nur im Auto dabei oder wenn ich mal mit dem Kajak unterwegs bin für den Notfall. Es kann mich auf dem Handy keiner anrufen, denn ich schalte es nur ein wenn ich einen Anruf tätigen muss, wobei dass sehr - sehr selten ist. Wer was von mir möchte, schickt ein Mail und ich bestimme die Zeit wann ich antworte. Ich vetrete den Grundsatz, je unwichtiger einer ist, um so mehr muss er auch erreichbar sein. Bei den Skippern ist das Iphon der Polierlappen und ich sage oft zu manchen dass sein Gelcoat inzwischen so dünn ist dass er nur noch eine Seite hat, was aber dann die meisten nicht verstehen?.

        Grüße Friedrich

        Kommentar


        • #34
          AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

          Friiiiedriiich,

          guck dir bitte diese Bilder an, was soll ich da machen

          IMG_20151123_191505.jpg

          IMG_20151123_190950.jpg

          IMG_20151123_190942.jpg

          Liebe Grüße

          Benjamin

          Kommentar


          • #35
            AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

            Das Boot hat bereits schwere osmotische Schäden, was auch zu erkennen ist dass sich die Barriere vom Laminat trennt. Mit dem Gelcoat ist nichts mehr anzufangen, also schleifen - schleifen - schleifen. Wir werden neu aufbauen müssen, das können wir dann am besten am Telefon besprechen so ab Mitte Dezember. Ich fliege morgen nach Neuseeland und da habe ich kaum noch eine funktionierende Internetverbindung.
            Schleife, Du kannst mit der Gallerenarbeit nichts kaput machen.
            Grüße Friedrich

            Kommentar


            • #36
              AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

              Also ist wirklich all meine Hoffnung gestorben ein relativ intaktes Boot zu haben?

              Das gelcoat komplett runter ja? Ist am dem Boot noch was zu retten? Wieso riecht nichts nach Essig oder wieso kommt keine Flüssigkeit raus? Soll ich das gelcoat neu aufbauen und das Boot dann verkaufen oder lohnt es sich noch Geld in Elektrik etc rein zu stecken?

              Ach man, ich habe das Boot im April erst gekauft

              Liebe Grüße und viel Spaß bei deiner Reise

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              • #37
                AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                Vorhin war ein Gutachter am Boot und hat eine Feuchtemessung durchgeführt. Das Gerät hat nur die relative Feuchtigkeit angezeigt. Im Ùberwasserbereich betrug die ca 100 und im grünen Bereich, im Unterwasser ca 140, teilweise bis 160. Ebenfalls im grünen, teilweise bis gelben Bereich. Als er am noch vorhandenen Antifouling gemessen hat, war es fast ausschließlich rot, ist er 1cm über dem noch vorhanden Antifouling gegangen war es wieder im grünen Bereich. Er meinte, dass das Gerät Probleme mit kupferhaltigem Antifouling hat.
                Er hat ebenfalls an den Stellen gemessen, wo kleine Löcher waren, dort war es im grünen Bereich.
                Wie soll ich das Ergebnis bewerten?

                Lies dir bitte auch meinen vorherigen Beitrag durch.

                Liebe Grüße

                Benjamin

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                • #38
                  AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                  Vergleiche ein 20 Jahre altes Boot das ständig den Witterungen und dem Wasser ausgesetzt war mit einen 20 Jahre alten Auto das auf der Strasse gestanden ist. Wir haben mal Auswertungen bei der Kalibrierung des Feuchtemessgerät an den bayerischen Seen, am Bodensee, und der Donau gemacht. Das Ergebnis war, dass 50% der Boote und Yachten bei einer technischen Beurteilung bereits Sondermüll sind. Das Übel ist, dass die Skipper immer die Boote optisch mit ein bisschen Farbe aufbereiten und die Käufer die sich einen Kindheitstraum erfüllen zu wenig Erfahrung haben. Wir haben mal im Yachtforum ein Feuchtemessgerät vorgestellt, wo jeder Käufer bereits im Vorfeld mit großer Wahrscheinlichkeit osmotische Schäden erkennt. Mit diesen Messgerät würde der ges. Gebrauchtbootemarkt aufgemischt mit den weit – weit übeteuerten Preisen. Wir haben auch darüber informiert, dass Boote nach 40 Jahren teuerer verkauft werden, als diese neu gekostet haben. Wie auch immer, das wurde sofort unterbunden, da nun mal die Interessen der Händler die in solchen Zeitschriften auch für teueres Geld werben zu berücksichtigen sind.

                  Das Boot ist, was das Unterwasserschiff betrifft nicht intakt. Inzwischen wissen wir, dass der Verkäufer gewaltig gepfuscht und manipuliert hat. Um das zu vermeiden, haben wir im Forum darauf hingewiesen, dass der Verkäufer bei versteckten osmotischen Schäden das Boot bis zu 2 Jahre zurücknehmen muss. Das muss in jeden Kaufvertrag stehen. Eine solche Vereinbarung ist bindend und rechtlich auch durchsetzbar. Unser Forum wurde bereits mehrmals gehackt, beschädigt, oder lahm gelegt, vermutlich weil wir da zu kritisch äussern was vielen nicht gefällt.

                  Aber auch den Käufern trifft die Schuld, weil viele meinen ein solches Boot lässt sich einfach für ein paar Euro und handwerklichen Geschick restaurieren. Da wird in den Foren erzählt, wenn es nach Essig riecht dann haben wir Osmose. Immer der gleiche Unsinn, Osmose ist eine Feuchtediffusion und da riecht nichts.
                  Auch osmotische Schäden riechen nicht. Es kann passieren dass Feuchte eingeschlossen wird, sich mit einen Polymer verbindet und dann wenn so ein Hohlraum geöffnet wird, kann es leicht säuerlich oder nach Mandeln riechen. In der Regel erfolgt aber der Druckausgleich und dann riecht nichts mehr. Also alles Quatsch was da in den Foren erzählt wird. Da es aber um ein Geschäft mit der Angst geht, wo sich richtig Geld verdienen lässt, sind meist Händler, Verkäufer, Anstreicherfirmen, oder angebliche Werften nicht mundtot zu machen.

                  Wie auch immer, das mit dem Unterwasserschiff kriegen wir hin. Ich weiß aber nicht wie der Rest vom Boot aussieht. Oft sind die Stringer die aus Holz sind bei solchen Booten verfault. Haben wir Ausschäumungen, dann ist der Schaum berits in der Auflösung, was alles zu lasten der statischen Sicherheit geht.

                  Wenn also das Boot technisch weitgehend in Ordnung ist, dann ist das Unterwasserschiff sicherlich arbeitsaufwendig, aber das kriegen wir hin, so dass es noch für einige Jahre taugt. Natürlich müssen wir Zugeständnisse machen, denn es müssen auch die Kosten zum Wert des Bootes berücksichtigt werden.

                  Wenn Du Deine Arbeitsleistung nicht rechnest, dann lohnt es sich noch in ein solches Boot zu investieren, denn trotz aller osmotischen Schäden wird das Boot noch lange nicht unter gehen. An solchen Booten gibt es aber erheblich größere Kostenrisiken, wie z.B. Die Elektrik oder auch die Maschine.

                  Verkaufen kannst Du nur, wenn Du genauso wie der Vorgänger manipulierst, optisch aufbereitest und einen unbedarften Käufer findest, der sich einen Traum erfüllen möchte.

                  Also schleife, lasse Dir Zeit denn das ist die Hauptarbeit, das mit dem Unterwasserschiff kriegen wir dann hin.

                  Was den Gutachter betrifft, der mit einen solchen Feuchtemessgerät misst, das grün gelb rot anzeigt, da kann ich mir nicht vorstellen dass es sich da um einen wirklichen Gutachter handelt. Wir messen die Feuchtewerte in Prozent, bestimmen die Vergleichswerte im zehntel Prozentbereich. Mit Werten wie 100 oder 140 – von was?- kann doch keiner was anfangen. Es gab mal vor Jahrzehnten solche Feuchtemessgeräte im Handel, meist aus Holland, aber mit so etwas misst wirklich kein Gutachter. Gutachter haben hochwertige Feuchtemessgeräte, kosten ab 1500,- Euro, haben auch eine Wärmebildkammera und machen sogar Materialproben. Eine Beurteilung mit rot grün gelb ist rausgeworfenes Geld und gehört mehr zu der Beratung von Anstreicherfirmen die sich manchal auch Werft nennen.

                  Grüße Friedrich

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                  • #39
                    AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                    Hallo Friedrich,

                    vielen Dank für deine Unterstützung. Ich habe nun erstmal meine Yachtrechtschutz per Mail über den Sachverhalt aufgeklärt, mir wurde mündlich zugesichert, dass das Boot frei von Osmose ist, ein Zeuge war dabei. Vielleicht können die mir weiter helfen.

                    Ich werde also alles schleifen, bis auf das Laminat. Wir telefonieren dann Mitte Dezember, wie wir weiter vor gehen.

                    Der sogenannte Gutachter vertraute, nach meiner Frage , seinem Gerät. Er meinte es zeige die relative Feuchtigkeit an und würde Feuchtenester aufspüren.
                    Ist dein Gerät, was du im Forum anbietest, besser?

                    Vielen lieben Dank und eine schöne Reise weiterhin.

                    Liebe Grüße

                    Benjamin

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                    • #40
                      AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                      Leider wird der Hinweis beim Kauf - frei von Osmose - ob schriftlich oder mündlich bei der Vertragsvereinbarung nicht helfen. Der Grund ist, jede Yacht die aus GFK besteht hat ab Beginn wenn das Boot ins Wasser kommt nun mal Osmose. Osmose ist eine Feuchtediffusion, wo die H2O Moleküle durch die Riesen- Kettenmoleküle von Polymeren durchwandern. Vergiss den Unsinn der da von den Vetretern - Verkäufern - Anstreicherfirmen und manchen Werften in den Forum über Osmose vermittelt wird.

                      Dafür gibt es auch für Polymere Durchdringungswert-Vorgaben. Diese Feuchtemoleküle können osmotische Schäden verursachen, müssen aber keine Schäden verursachen. Wir haben also mit der Osmose einen natürlichen physikalischen Vorgang. Es muss also unterschieden werden, Ursache und Wirkung, das sind zwei verschiedene Dinge. Würde ich z.B. bei Gericht vorgeladen als Gutachter, würde ich das so auch bestätigen. Der Hinweis frei von Osmose ist Unsinn, denn das ist grundsätzlich physikalisch bei einer GFK-Yacht oder Boot das im Wasser liegt nicht möglich. Daher muss die Vereinbarung lauten beim Kauf - keine sichtbare und nicht sichtbare osmotische Schäden. In diesen Fall würde dann für 24 Monate ein Rückgaberecht bestehen.

                      Ein Gericht würde immer einen Sachverständigen hinzuziehen, denn der Richter weiß nun mal nicht was bei einer Segel-Yacht Osmose ist. In diesen Fall entscheiden also die Sachverständigen und der Richter gibt das dann im Urteil weiter.
                      Der Hinweis zur relativen Feuchte erfordert immer eine Bezugsgröße. Z.B. in der Adria haben wir gemessen unter der Deckskante ca. 1,65 - 1,75% Feuchte im Laminat. Messen wir dann am Unterwasserschiff, dann dan sollte die Differenzfeuchte nicht größer als 0,8% sein, denn bereits bei 3,0 Prozent, 1,3% Differenzfeuchte können osmotische Schäden entstehen. Bei 4 und 5 % haben wir es bereits den Verdacht einer Delaminierung wo sich das Harz und das Laminat trennt zu tun. Um also über die Feuchtemessung Hinweise zu erhalten brauchen wir genaue werte. Erst wenn dann der Verdacht besteht, dann werden z.B. Aufnahmen mit der Wärmebildkammera gemacht.

                      Es wird sicherlich nicht Dein letztes Boot sein und Du wirst eine Menge Erfahrungen sammeln. Die beste Investition ist in einen solchen Fall ein Feuchtemessgerät um die 200 Euro siehe Beispiel in unserer Website, was einen vor erheblichen Schäden bewahren kann. Es ist nicht so genau, daher auch der günstige Preis.

                      Grüße Friedrich

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                      • #41
                        AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                        Hallo Friedrich,

                        ich bin gerade dabei das komplette Boot zu schleifen und bin mit dem Grobschliff fast fertig. Ich würde als nächstes
                        1.) das Boot entfetten, falls nötig? wenn ja, mit was?
                        2.) vorhandene Riefen, Löcher, Unebenheiten mit Epoxydspachtel verspachteln. Ist es sinnvoll eine komplette dünne Schicht mit der Spachtelmasse über das gesamte Boot zu spachteln? Oder hat das den gleichen Effekt, wenn ich es mit dem Epoxyd-Harz streiche?
                        3.) Feinschliff mit Exenterschleifer und 60er Körnung?

                        und dann geht es erstmal weiter mit dem ganzen anderen Kram...aber zuvor Schritt für Schritt

                        Ich hoffe du konntest deine Reise genießen

                        Liebe Grüße

                        Benjamin

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                        • #42
                          AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                          Hallo Benjamin,
                          mit dem schleifen hast du das gröbste zuerst einmal geschafft. Dein Unterwasserschiff, was da einer an Unsinn alles gestrichen hat, ist für uns immer ein Musterbeispiel für die zahlreichen Bootsforen, die für einen solchen Unsinn auch verantwortlich sind.
                          Wenn Du mit dem Schliff fertig bist, lass das Boot zuerst einmal bis zum nächsten Frühjahr trocknen. Zeige dann noch ein paar Bilder im Forum. Wenn wir dann spachteln, müssen wir vorher mit 99,9% Aceton entfetten, gibt es im Farbenfachhandel oder auch bei uns., ist gleicht teuer. Kein Aceton von den Baumärkten wegen der Rückfettung verwenden. Beim Spachteln versuchen wir mit möglichst wenig Spachtelauszukommen, denn alles was zuviel ist schadet mehr als es nützt. Löcher zu machen und grobe Poren schließen. Wir streichen dann 3 Lagen eines Reinepoxid, und da machen wir auch einen Zwischenschliff, ist aber nicht mehr tragisch. Zuletzt kommt dann eine PVC-Versiegelung und das Antifouling.
                          Den Feinschliff machen wir dann mit 200 Körnung, dann nochmals mit 240 Körnung. Das muss einer selbst im Gefühl haben. Wir haben immer noch das Risiko vom Quellverhalten des Laminates da wir nicht nur sichtbare ostmotische Schäden haben. Es kann uns also passieren wenn alles fertig ist und das Boot kommt nach 6 Monaten aus dem Wasser, dass wir eine Rissbildung im Primer - meist beim Antifouling wegen dem quellen bekommen. Ist aber nicht tragisch, es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und im Frühjahr wird dann mit einer dünnen Schicht AF einfach überstrichen. Wenn wir also mit dem beschichten anfangen, dann muss der Taupunkt beachtet werden. Die Skipper machen immer wieder den gleichen Fewhler, den Taupunkt nicht zu beachten.
                          Besonders im Frühjahr, oder auch in den Bootshallen haben wir sehr starke Temperaturschwankungen. In den Nachtstunden kühlen dann die Boote sehr stark ab und in den Vormittagsstunden heizen sich solche Bootshallen oder die Umgebungsluft sehr schnell auf. Die Folge ist dann, es streicht einer ein nasses Unterwasserschiff im Glauben dass es trocken ist. Auch da können dann Risse in der Beschichtung - meist ab Primer auftreten, was sich aber leicht beheben lässt.

                          Grüße Friedrich

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                          • #43
                            AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                            Hallo Friedrich,

                            ich sehe da ein großes Problem mit bis zum Frühjahr warten. Ich stehe mit meinem Boot in einem Verein, wo motte April der Kran kommt. Es darf auch kein Boot an Land stehen bleiben, wird von irgendeinem Amt verboten. Mein Boot steht unter einem Zelt, macht es Sinn dort einen Bauheizer reinzustellen und den auf geringster Temperatur zu stellen, evtl über mehrere Tage und dann zu streichen etc?
                            Es gibt im Internet Silikonentferner, der auch entfettet. Kann ich sowas nehmen?

                            Taupunkt, ich muss also auf konstante Temperaturen sowohl am Tag und in der Nacht achten? Also möglichst nicht in den Minusbereich? Hilft es, wenn ich jeweils zwischen jeder Lage, egal ob Primer oder PVC-Versieglung oder AF, immer 48h warte? Also eine Lage Primer 48h warten, nächste Lage Primer usw...?

                            Liebe Grüße

                            Benjamin

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                            • #44
                              AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                              Hallo Benjamin,
                              dann müssen wir die Sache durchziehen. Wenn Du unsere Datenblätter ansiehst, dann sind unsere Produkte bis zu 5°C zu verarbeiten. Wenn wir also z.B. mit einen Baustellenheizer Luft und Objekttemperatur hinbekommen, dann kriegen wir das hin.
                              Die Spachtelungen brauchen ein paar Stunden zum Härten, dann schleifen. Auch das Stetecol braucht ein paar Stunden, dann kann der Zwischenschliff erfolgen.

                              Im Grunde ist es nicht so wichtig dass es richtig warm ist, sondern dass wir für ein paar Stunden möglichst gleiche Temperaturen haben. Also z.B. gleichmässig aufheizen, warten und dann beschichten. Drucker dir mal die Datenblätter vom Stetecol, EP-Spachtel, PVC-Sealer und vom Antifouling Fastline aus. Da hat Du auch die Temperaturvorgaben. Minustemperaturen sollten wir nicht haben, da müssen dann die Beschichtungen bereits ausgehärtet sein. Keinen Silikonreiniger verwenden, sondern das reine Aceton. Damit entfetten wir nicht nur, sondern damit entfeuchten wir auf Grund der schnelleren Verdunstung die Oberfläche.
                              Grüße Friedrich

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                              • #45
                                AW: Unterwasserschiff neu aufbauen

                                Vielen Dank für deine Unterstützung.

                                Ich werde bis ca Ende des Jahres noch brauchen, um den Rest abzuschleifen. Habe zur Zeit ein kleines Handicap, hab mir mit der Flex in den Finger geschnitten
                                Mit der Flex mache ich den Grobschliff, anschließend würde ich entfetten und spachteln und anschließend nochmal Feinschliff mit ca 100er Körnung richtig? Kann ich jeden Epoxydspachtel aus Ebay verwenden? Habe da einen recht preiswerten gefunden.

                                Den Rest würde ich dann mit dir besprechen, wenn es soweit ist.

                                Muss ich beim Stetecol die Schichten komplett aushärten lassen, bis ich eine neue Schicht auftragen kann? Und wie sieht es bei den anderen Schichten aus? Möchte mal ungefähr die Zeit ausrechnen die ich benötige. Beim Stetecol steht, dass nur kleine Flächen mit der Rolle aufgetragen werden soll, 10m sind ja nicht unbedingt wenig. Ich kann jedoch nicht eine Spritzanlage kaufen.

                                Liebe Grüße

                                Benjamin

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