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Antifouling löst sich stellenweise ab. Wie vorgehen?

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  • Antifouling löst sich stellenweise ab. Wie vorgehen?

    Hallo, ich bräuchte einen Rat vom Experten, da ich eine langfristige und professionelle Lösung bevorzuge und vom Erfolg der vorgeschlagenen Vorgehensweise (noch?) nicht wirklich überzeugt bin.

    Zu meiner Frage/Problem:

    Mein Schiff (Segelyacht 37 Fuss) wurde 2013 im Ijsselmeer als Neuboot erstmalig zu Wasser gelassen. Die Werft/Händler führte 2013 die Arbeiten am Unterwasserschiff durch und trug den Unterwasseranstrich auf.
    Es handelte sich dabe um Guardia von Veneziani in schwarz.

    Nach 6 Monaten kam das Boot an Land (Winterlager) und stand für etwa 6 Monate auf dem Trockenen. 2015 wurde das Unterwasserschiff mit demselben Material (Guardia) überstrichen. Anschließend wechselten wir das Revier vom Ijsselmeer in die Ostsee. Nach dem Winterlager (ebenfalls auf dem Land) wurde das gesamte Unterwasserschiff im Frühjahr 2016 angeschliffen und mit Micron Extra Eu in Schwarz überstrichen.
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    Im Frühjahr 2017 wurde nach dem Winterlager ebenfalls eine Schicht Micron Extra Eu aufgetragen allerdings ohne erneut anzuschleifen.
    2018 wurde das Boot ohne Streichen des Unterwasserschiffs zu Wasser gelassen.
    Beim Aufslippen zum Saisonende vor wenigen Tagen zeigte sich ein bewuchsfreies Unterwasserschiff, allerdings löste sich beim Hochdruckreinigen an mehreren Stellen die Farbe bis auf den Primer? ab. Siehe Bilder
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    Zusammenfassend wurden am Unterwasserschiff bisher folgende Anstriche durchgeführt:

    2013 Neuboot. Anstrich mit Guardia (schwarz)
    2015 Anstrich mit Guardia (schwarz)
    2016 Anschleifen und Anstrich Micron Extra Eu (schwarz)
    2017 Anstrich mit Micron Extra Eu (schwarz)

    Mich würde nun interessieren, wie ich das Unterwasserschiff im nächsten Frühjahr sinnvoll und vor allem langfristig aufbereiten kann.
    Die Empfehlung hier vor Ort war, die „blanken Stellen“ mit 80er Schmirgelpapier anzuschleifen und dann dort selektiv 2 mal mit Micron Extra überzustreichen, aber ich zweifle, ob das ein sinnvoller Weg ist, da sicherlich nach der nächsten Saison wiederum viele Stellen nach dem Hochdruckreinigen „blank“ wären.

    Ich freue mich über fundierten Rat.
    freundliche Grüße
    Peter

  • #2
    AW: Antifouling löst sich stellenweise ab. Wie vorgehen?

    Hallo Peter,
    ich vermisse den Hinweis, welcher Haftgrund wurde für das Antifouling Veneziani Guardia verwendet. In der Praxis schleifen die meisten Anstreicherfirmen/Händler die meist sehr unbedarft sind den Gelcoat an, was natürlich den Gelcoat schwächt, die Oberfläche entsprechend vergrößert und damit auch die Feuchteaufnahme erhöht. Dabei werden die Paraffine aus dem Gelcoatanschliff auf der Oberfläche verteilt und streichen dann das Antifouling, denn das geht einfach und schnell.
    Richtig wäre gewesen, mit einer Stahlwolle den Gelcoat abreiben bis der matt ist, dann 2-3 mal mit 99,9% Aceton reinigen, darauf dann ein Versiegelungsgrund (kein EP sondern Vinyl) für den Gelcoat, da nun mal jeder Gelcoat kreidet und dann erfolgt der Antifoulinganstrich.

    Das Antifouling von Veneziano ist von Borero und Borero wird von International geliefert. Es enthält geringe Anteile an Kupferbioziden, hat eine Zulassung für Holland, Standzeit 12 Monate, Bewuchsschutz 1 Saison 3-4 Monate. Da es erodierend angeblich selbstabschleifend, es ist kompatibel zu Micron EU von International, so weit würde es passen. Nur der Fehler bei der Erstanwendung kann natürlich nicht mehr rückgängig gemacht werden. Kommt es zu Abplatzungen, dann geht das weiter, da alle Antifoulings microporös sind, im Wasser quellen und an Land schrumpfen.
    Ein weiterer Fehler ist der jährliche Anstrich mit einen Saisonantifouling, was unweigerlich zu unsinnigen Schichtstärkenanreicherunge führt, was das Abplatzen untertützt. Dazu noch ein Hochdruckreiniger, der einen Gelcoat perforieren kann und einer bereits geschwächten Antifauling-Haftung den Garaus macht.
    Die Empfehlung, die Übergänge an den Abplatzungen zu verschleifen, darüber 2 x Micron Ectra ist im Grunde nur eine optische Sanierung, was zu weiteren Schichtstärkenanreicherungen führt und den Abplatzvorgang weiter beschleunigen wird.
    Seit Jahren gibt es mehrjährige selbstabschleifende Antifoulings mit Dockintervallen von 18 Monaten bei einen Anstrich, was bei Saisonwasserlieger mehr als 3 Jahre ausreicht. Damit vermeiden wir die unsinnigen Schichtstärkenanreicherungen die zu Abblösungen führen.

    Im Grunde wird das zur Dauerbaustelle und der Zustand wird sich weiter verschlechtern. Es kommt also der Zeitpunkt, da muss alles runter und neu aufgebaut werden. Wir haben eine noch neuwertige 37 Fuss Segelyacht mit einen unbeschädigten Gelcoat. Damit das so bleibt müssen die Altanstriche abgebeizt werden - eine Gallerenarbeit - um den Gelcoat nicht zu beschädigen. Darauf erfolgt dann eine Laugenreinigung, um die Beizreste zu neutralisieren. Dann wird das Unterwasserschiff nochmals mit Stahlwolle gründlich gereinigt, mit Aceton nachgereinigt, darauf dann ein Versiegelungs- Haftgrund für ein Antifouling, dann ein Anstrich eines selbstabschleifenden mehrjährigen SPC-Antifouling. So kommt es nicht mehr zu den unsinnigen Schichtstärkenanreicherungen, da das Antifouling selbstabschleifend ist, dünner wird und nur alle 3 Jahre 1 x überschichtet wird.

    Wie auch immer, die Notlösung mit dem Micron Extra nur an den Abplatzungen vornehmen und nicht für das ges. Unterwasserschiff um nicht noch weiter die Schichtstärken anzureichern. Für ein solches Boot ist das keine Dauerhafte Lösung, so dass eine vollständige Beseitigung der Altanstriche geplant werden sollte.

    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Antifouling löst sich stellenweise ab. Wie vorgehen?

      Hallo Friedrich,
      vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Da kommt ja einiges an Arbeit oder Kosten (oder beides zusammen) auf mich zu. Ich werde versuchen mal mit dem Händler Kontakt aufzunehmen und herauszufinden, welcher Haftgrund damals verwendet wurde.
      Inzwischen habe ich die Antwort
      Es war Interprotect 2 Komponenten


      Ich denke, dass ich dann im nächten oder spätesten übernächsten Jahr (muss zeitlich passen) das Unterwasserschiff komplett neu aufbauen (lassen?) werde. Bis dahin werde ich mit der oberflächlichen Korrekuren über die Runden kommen müssen.

      Meinst du dass als provioridche Ausbesserung Primacon auf die leicht angeschloffenen „Fehlstellen“ eine temporäre Lösung wäre?
      Würde das einer späteren gründlichen Sanierung in irgendeiner Form entgegenstehen?

      Grüße Peter

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