Für viele Skipper kommt früher oder später der Zeitpunkt, dass alle Altschichten vom Unterwasserschiff beseitigt werden müssen. Normalerweise müsste ich sagen, selber schuld. Seit den 50-ziger Jahren stehen Weichantifoulings und seit 2001 auch selbstabschleifende Antifoulings zur Verfügung, wo es keine Schichtanreiherung der nutzlosen Trägerkomponenten kommt. Dazu kommen noch viele Skipper dazu, die jedes Jahr treu – brav – im guten Glauben PTVT – VC`s - Teflon oder Silikon beschichten, was nach einigen Jahren nicht nur zu einer Galeerenarbeit ausartet, sondern auch noch echt teuer wird. Der Umsatzanteil von Produkten rund um das Boot zur Pflege und Sanierung ist ein vielfaches höher inzwischen, als die Kosten der Antifoulings. Die Verwendung aber zeitgerechter und den Verwendungszweck abgestimmter Antifoulings bestimmt aber diese Aplikationsprobleme mit den Folgekosten. Wie gesagt, wir können nur drauf hinweisen, aber wenn einer dann immer noch ein Teflon beschichtet, weil irgend ein Vertreter das für die optimale Lösung hält, dann können wir Euch nur noch helfen, das Übel zu beseitigen und eine neue Barere für den Antifoulinganstrich aufzubauen. Ich biete Euch eine Lösungsvorschlag an, wo ich weiß dass es für die nächsten 15-20 Jahre funktioniert.
Das erste Übel ist die Beseitigung, wobei die Ausgangslage zu berücksichtigen ist. Wer ein normales Hartantifouling auf seinem Schiff hat, sollte immer die Beize wählen. Diese Verfahren ist am schonensten, ohne den Gelcoat zu beschädigen. Leider sind der Beize Grenzen gesetzt, da die Beize ein Esther oder ein Polyurethan nicht angreifen darf. Das bedeutet, dass die angebotenen Beizen aus dem Bootszubehör alle gleich gut oder schlecht sind. Vom Wirkungsgrad sind die Grenzen etwa gleich, mehr geht nicht, mit Ausnahme es möchte einer seinen Gelcoat und die Barere gleich mit entfernen, aber da ist der Hobel die bessere und schnellere Lösung. Auch was die Schichtstärke betrifft sind einfach Grenzen gesetzt. Die Standartangabe heißt immer bis 8 Farbschichten in einen Durchgang, ist aber Quatsch, denn normale Farbe baut eine Schichtstärke bei 8 Lagen von ca. 0,4 mm auf. Wenn die Skipper die Altschichten entfernen dann sind die Schichtstärke 0,8 - 1,5 mm, das schafft keine Beize in einen Durchgang. Dazu kommt noch der Geiz der Skipper dazu, dass alles was das Unterwasserschiff betrifft nichts kosten darf. Wenn die Ergiebigkeit 3-6 qm je Liter genannt wird, dann kalkulieren Sie mit 2,5 qm. Somit wird das Abbeizen natürlich zu einer kostspieligen Angelegenheit. Eine „schweine“ Arbeit, aber durch das Abschaben mit der Möglichkeit einer Entsorgung immer noch am einfachsten. Anschließend muss die Beize immer neutralisiert werden. Beizen, für die keine Neutralisation geliefert werden kann sollten auf keinem Fall verwendet werden. Auch Beizen mit Lösungsmittel sollten gemieden werden. Werden dies Rückstände nicht neutralisiert und vollständig entfernt, kommt es beim überschichten zu Aplikationsprobleme. Also, Sorgfalt ist geboten.
Bei der Anwendung empfehle ich Dilunett von Owatrol, ein französischer Hersteller, wasserlöslich, mit Net-Trol zur Neutralisation. Der Grund ist die Wasserlöslichkeit bei der Anwendung, dadurch keine Lösungsmitteldämpfe, auch ein Abdecken mit einer Folie ist auf Grund der geringeren Verdunstungsgeschwindigkeit nicht erforderlich. Wenn irgend einer etwas von einen Wundermittel erzählt, glaubt es nicht. Daher meine Bemerkung, dies Produkte sind alle gleich gut oder gleich schlecht.
Nur seit Einführung der VC- Antifouling haben wir es mit einen neuen Problem zu tun. Die aus den 50-ziger Jahren bewährten Weichantifoulings wurden verdrängt mit einer Beschichtung die in meinen Augen mehr schadet als nützt. Nicht nur dass der Bewuchsschutz von Antihaftbeschichtungen in den meisten Fällen die Anforderungen nicht einmal annähernd erfüllt, sondern wenn ein Produktwechsel daher zwingend erforderlich ist, dass einer das Zeug nicht mehr ab bekommt. Bei den meisten Produkten wird dann das Abbeizen zu einer Galeerenarbeit, darunter noch die Grundierungen die meist kreiden und auch nicht mehr abgehen. Warum so viele Skipper die Praxis anwenden, ist uns unverständlich, besonders dann wenn es alt bewährte System gibt, oder auch neue Systeme bei denen solche Probleme es nicht entstehen. Daher oft mein Hinweis, dass ich solche Anwendungstechniken ablehne. Wenn wir dann von zahlreichen Hanse – Yachbesitzern Anfragen wegen Osmose bekommen, das in der Ostsee und noch mit Winterlager, während die gleichen Yachten im Mittelmeer, die ganzjährig im Wasser liegen keine Probleme haben, dann ist die Ursache nicht beim Hersteller zu suchen, sondern bei der Pflege des Unterwasserschiffes.
Sandstrahlen: Mit einen Bürstenkopf mit Absaugung können diese Beschichtungen sehr gut entfernt werden. Diese Sandstrahlgeräte gibt es bei uns in Bayern zum ausleihen. Als Granulat wird ein Korund verwendet mittlerer Körnung. In 2 Tagen lässt sich damit eine 12-15 m Yacht bearbeiten. Die Kosten betragen ca. 200,- € Leihgebühr und ca. 100,-€ Korund – Granulat. Wenn aber einer diese Technik nicht beherrscht, dann kann der Schaden erheblich werden. Also bleibt schleifen – schaben oder die Paragonscheibe. Mit der Paragonscheibe gehen alle Beschichtungen runter. Eine geringe Unaufmerksamkeit und es ist ein Loch im Gelcoat. Die Technik geht besonders bei dicken Schichtstärken schnell, erfordert aber sehr genaues arbeiten und das Unterwasserschiff muss in den meisten Fällen komplett gespachtelt und geschliffen werden. Somit hat dieses Verfahren mehr Nachteile als Vorteile.
Schleifen: Mit der Heimwerkermaschine wird das zu einer Urlaubsbeschäftigung. Mit einer professionellen Maschine optimal, aber eine geringe Unaufmerksamkeit und der Gelcoat ist futsch.
Schaben: Mit den Farbschaber mit oder ohne Absaugung, wird immer noch das beste Ergebnis erzielt. Es gibt auch einen Elektroschaber von Bosch, kostet ca. 100,-€. Die Klinge kann einfach nachgeschliffen werden. Damit wird immer noch das beste Ergebnis erzielt, viele meiden die Handschaber da der Kraftaufwand erheblich ist. Daher der Elektroschaber, der sich wirklich rentiert. Sollte dabei der Gelcoat mal ein wenig beschädigt werden, dann lassen sich soche Beschädigungen leicht mit einer 2 Komp. Epoxydspachtel reparieren. Für die weitere Bearbeitung genügt dann ein einfacher Exenterschleifer da nur noch geglättet werden muss.
Nach dieser Arbeit sollte immer das Unterwasserschiff mit Aceton abgerieben werden um die Penetrierfähigkeit für die Epoxydbeschichtung zu erhöhen. Dabei werden je nach Anwendungsfall, 2 Komp. Reinepoxyde oder 2 Komp. Teerepoxyde verwendet die chemisch aushärten. Die Epoxyde die meist über den Bootszubehör angeboten werden, müssen in der Regel 15 bei 40°C getempert werden, was von den Vertretern verschwiegen wird, oder Sie wissen es meistens nicht. Zusätzlich müssen vor einen Antifoulingauftrag alle Epoxyde versiegelt werden, da diese zum kreiden neigen. Auch das wird in den meisten Fällen verschwiegen oder ist den Vertretern nicht bekannt.
Grundsätzlich kann dieser Unsinn von Anfang vermieden werden. Unterwasserschiff mit Aceton abreiben, damit werden die Parafine beseitigt, die Penetrierfähigkeit erhöht, ein anschleifen und somit eine Schwächung des Gelcoats wird vermieden. Das Esther bekommt eine Feuchtigkeits- Dampfsperre mit einem PVC nicht einen Epoxyd, somit ist der Gelcoat für die nächsten2 Jahrzehnte versiegelt. Ist Preiswert und kostet für eine 10 m Yacht 50 -100,-€.
Darauf erfolgen nur hochwertige Antifoulings mit einer geschlossenen Matrix die sich selbst abschleifen und alle 3 Jahre ohne anschleifen erneuert werden kann. Damit hat einer auch in 20 Jahren keine Probleme. Diese Technik wird seit Jahren in der Industrie angewendet und hat sich bewährt. Ich kann Euch versichern, die streichen kein Teflon und die Schiffe gehen deshalb nicht langsamer und brauchen auch nicht mehr Sprit.
Admin

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