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ich habe ein Boot mit 8,5x2,5m dessen Unterwasserschiff mit Antifouling beschichtet ist, welches so aussieht als wäre es mit dem Spachtel aufgetragen.
Leider weiß ich nicht welches Antifouling oder Grundierungen verwendet wurden.
Nun möchte ich diese Beschichtung gern komplett entfernen und neues Hartantifouling auftragen.
Womit beseitige ich des vorhandene Antifouling denn am besten?
Scheifen, Beizen, Nasssandstrahlen oder Trockeneisstrahlen?
Ich danke Euch im Voraus für jede Antwort!
"Mit dem Spachtel aufgetragen" ist sicher etwas übertrieben aber es ist schon sehr schlampig verarbeitet worden.
Leider habe ich derzeit nur ei Bild auf dem man kaum etwas erkennt.
Neue Bilder kann ich leider erst zwischen den feiertagen machen.
Hallo neuer Typ,
so wie moby schreibt, wären ein paar Fotos und weitere Infos wirklich hilfreich. Wir versuchen hier im Forum immer den Einzelfall zu beurteilen, da die meisten Standardinfos wie in den verschiedenen Foren meist nicht übertragbar sind. Daher benötigen wir auch mehr Angaben zu einen Boot da wir auch die Verhältnismäßigkeit beurteilen wollen. Ein 30 Jahre altes Hobby-Bastlerboot ist nun mal anders zu beurteilen als z.B. eine Bavaria 39 oder Schöchel-Yacht. Wir wollen gerne wissen was darunter ist, denn wir wollen ein Boot erhalten und nicht durch eine Beseitigung der Altanstriche zuerst massakrieren wie es meist in den Foren empfohlen wird.
Grundsätzlich empfehlen wir zur Beseitigung von Altanstrichen immer das Abbeizen, da jeder mechanische Eingriff ohne Beschädigung des Gelcot, der nun mal unser wichtigster osmotischer Schutz ist nicht möglich ist. Wir haben unterschiedliche Grundierungen, Sealer, Antifoulings, haben wir bereits ein restauriertes Boot oder ist der Gelacoat noch in einen unbeschädigten Zustand. Dazu kommen noch die Anwendungsmöglichkeiten vor Ort, in Hallen ist die sauberste Lösung das abbeizen, mit anschließenden abkärchern im Freien natürlich. Wenn wir schleifen, dann haben wir ein gewaltiges Übel, da die Polymeren-Stäube Nanostrukturen bilden, die durch den Atemschutz gehen und nicht mehr ausgeschieden werden können.
Wenn wir abbeizen, dann reagieren die Beizen sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Antifoulings, da unterschiedliche Trägerkomponenten verwendet werden. Ein VC lässt sich leicht mit Interstrip entfernen, bei einen Trilux bedarf es ein TOP155, oder manche AF lassen sich mit einer Laugenbeize entfernen.
vielen Dank für die Umfangreiche Antwort und die Erklärung.
Ich habe mir hier im Forum bereits viele Beträge gelesen, jedoch immer wieder wird etwas anderes z.B. über das Thema Beize gesagt.
Zum Boot habe ich ein paar Angaben für Euch, zum Antifouling leider garnichts.
Ich denke am wichtigsten ist die Info, das es sich um ein Boot aus den Staaten handelt.
Die Amis sind die größten Pfuscher, daher würde es mich nicht einmal wundern wenn es nicht mal angeschliffen wurde.
Es handelt sich direkt um eine Baja Shooter mit 27Fuß aus Baujahr 1998.
Daher denke ich lohnt sich ein "vernünftiger" Neuaufbau des Antifoulings.
Gefahren wurde sie in NewYork und Miami (Nord Atlantik).
Im Anhang findet ihr ein Bild auf dem vom Zustand des Antifoulings HALBWEGS zu erkennen ist (das ist noch die beste Stelle).
Bessere Bilder kann ich leider erst zwischen den Feiertagen machen.
Sorry für die sperrlichen Infos.
Hallo,das Boot ist erst 14 Jahre alt, so dass wir den Gelcoat unbedingt erhalten sollen. Die Amis verwenden gerne Graphit-Antifoulings, die bilden dicke Schichten, platzen immer wieder ab, damit kommt es wegen den ständigen überstreichen zu unterschiedlichen Schichtstärken was dann entsprechend aussieht. Was das anschleifen vom Gelcoat betrifft, da nehmen die Amerikaner das nicht so genau. Schleifen sollte daher zuerst einmal weitgehend vermieden werden. Als Abbeize empfehle ich ein Gel 170. Das wird ca. 1-2 mm dick aufgetragen, mit einer Frischhaltefolie abgedeckt und am nächsten Tag kann die ges. Schichtstärke mit einer Kunststoffspachtel abgeschoben werden. Das Zeug kommt am besten in einen Eimer, der dann am besten in die Müllverbrennung wandert. Da meist noch Farbreste erhalten bleiben, wird mit einer Fellrolle nochmals Beize aufgetragen. Nach 2-34 Stunden können dann alle Reste mit einer groben Edelstahlwolle aus dem Farbenzubehör oder von uns beseitigt werden. Dann wird das Boot gründlich abgekärchert, wir müssen alle Reste der Beize beseitigen. Am besten eignet sich eine verdünnte Oxalsäure, oder auch eine Zitronensäure, die uns die restliche Basen neutralisiert. Diese Reinigung ist sehr wichtig, sonst gibt es bei einer Neubeschichtung Blasen. Die weitere Vorgehensweise wird erst jetzt bestimmt. Wir wissen noch nicht, ob z.B ein EP-Grundierung gestrichen wurde. Optimal wäre wenn wir keine solche Grundierung auf dem Boot hätten. Bei 27 Fuss gehe nehme ich an, dass es sich nicht um ein Trailerboot handelt. Die weitere Auswahl vom Antifouling wird bestimmt durch die Bewuchsdrücke, also in welchen Gewässern liegt das Boot, die meist gefahrenen Geschwindigkeit und auch durch die Ruhezeiten wo das Boot nicht bewegt wird. Auch der Z-Antrieb sollte daher beim Bewuchsschutz mit einbezogen werden. Egal was aber gestrichen wird, auf einen nicht versiegelten Gelcoat brauchen wir immer einen Versiegelungsgrund, bzw. Haftsealer für ein Antifouling. Da genügt dann ein Anstrich, dünn streichen, vorher aber gründlich mit technischen Aceton mehrmals reinigen, da in der ersten Deckschicht vom Gelcoat immer Paraffine enthalten sind. Ich weiß, die Vorarbeit ist eine Galeerenarbeit, aber notwendig, sonst wird das zur Dauerbaustelle. Bei 27 Fuss raten wir dann zu einen selbstabschleifendes - selbstglättendes Antifouling, für einen mehrjährigen Bewuchsschutz.Grüße Fritz
Super, das ist doch mal eine Ansage.
Genau das beschriebene "Schadensbild" herscht derzeit am Rumpf.
Von daher gehe ich auch davon aus, dass Du mit dem verwendeten Antifouling Recht hast.
Echt klasse, dann bin ich jetzt schonmal ein gutes Stück weiter.
Problem 2: womit beschichte ich meinen Antrieb neu? Der sieht nähmlich genau so aus.
Ich dachte eigentlich an Glasperlstrahlen und Pulverbeschichten bzw. mit Epoxy grundieren und lackieren.
Problem 3: als Antifouling dachte ich an VC-Offshore.
Da es sich um ein schnelles Boot handelt (welches auch fast immer schnell gefahren wird ) würde ich ein Hartantifouling vorziehen da die selbsterodierenden wohl doch sehr stark bremsen.
Das Boot wird übrigens als Wasserlieger in der Ostsee (Kiel) landen.
Hallo Timm,
mit dem VC-Offshore machst Du bei diesen Boot den Bock zum Gärtner. Ein Hartantifouling mit Teflon und organischen Biozid, bei dem die Trägerkomponente ausgelaugt wird, damit kommt es wieder zu der Schichtstärken-Anreicherung und Ablösung und nach ein paar Jahren sieht das wieder genauso aus wie bisher. Jeder der sich mal die Arbeit gemacht hat die bei Dir ansteht, wird niemals mehr ein VC-Antifouling verwenden. Hartantifoulings machen nur noch Sinn bei Trailerbooten, mit kurzen Wasserliegezeiten und geringen Bewuchsdrücken. Im Mittelmeer funktionieren solche AF keine 6 Wochen, in der Nordsee 3 Monate, in der Ostsee je nach Standort jahrelang weil wir 15 000 qkm haben wo es keinen Bewuchs gibt, aber z.B. in der Marine Travemünde, Kiel Greifswald usw. als Wasserlieger 3-6 Wochen. Was für einen kleinen Gleiter Sinn macht, ist für ein 27 Fuss Boot eine Arbeitsbeschaffung, mit Ausnahme das Boot wird nach der Auslastung jedes mal an Land abgestellt.http://wp1079960.wp114.webpack.hoste...Fastlinedb.pdf
Den Z-Antrieb Glasperlenstrahlen mit anschl. Pulverbeschichtung ist optimal. Da der Z-Antrieb aus Silumin besteht, bedarf es bei einer Epoxid-Beschichtung um eine Spezialbeschichtung, da Alu eine Oxidschicht bildet, die mit herkömmlichen EP-Beschichtungen sich vom Untergrund löst. Diese EP-Beschichtungen haben nur wir EU-weit, bieten diese aber nicht in Kleingebinden an. Daher wäre eine Pulverbeschichtung optimal.
Bleibt das Boot im Wasser und der Z-Antrieb (ausnahme Schraube) soll geschützt werden, dann bleibt nur FASTLINE siehe Datenblatt http://wp1079960.wp114.webpack.hoste...astlinedb.pdf- Auch als AF sollte das Fastline bei hoher Auslastung verwendet werden. Das AF nimmt auch die Bundeswehr für die schnellen Fregatten, ist für Geschwindigkeit von mehr als 55 Knoten ausgelegt. Da es selbstabschleifend ist, glättet es sich selbst, der Bewuchsschutz bleibt konstant und die Bewuchsschutzdauer wird über die Schichtstärke bestiimmt. Der Bewuchsschutz ist gleichbleibend bis es verraucht ist Da wir das Produkt von BASF anbieten, biete ich auch immer gleichwertige Produkte anderer Hersteller mit an. Das wäre z.B. das Seaquantum LL, Seaquantum Ultra, Seaquantom Classic, Oceanic 8490K von Hempel. Im Grunde aber egal, kommen eh alle von BASF oder Hempel. Natürlich ist auch ein erodierende Antifoling Unsinn, es wird sehr rau, hat eine schlechte Haftung und muss vor jeden Neuanstrich weitgehend beseitigt werden.
Was die Geschwindigkeit betrifft, da haben wir erst bei mehr als 35-40 Knoten einen Vorteil mit VC17m. Aber nicht geeignet als Wasserlieger.Im Bereich bis zu 30 Knoten haben wir aber einen Geschwindigkeitsverlust. Haben wir Miesmuscheln Seepocken. dann hilft kein Teflon oder VC, denn die haften darauf bestens, dann läuft das Boot keine 35 Knoten mehr. Was ist dann Vorrangig, Gleiteigenschaft jenseits von 35 Knoten, oder Bewuchs was eine ständige Reinigung erfordert.
Den Abbeizer bekommst Du von uns siehe unsere Website unter http://wp1079960.wp114.webpack.hoste...ts/de/d77.html oder aber über den Farbenfachhandel bestellen. Grundsätzlich stellt sich immer die Frage was einer will. Die Produktauswahl richtet sich immer nach der Anforderung und setzt sich immer im System zusammen das aufeinander abgestimmt wird. Erst wenn das Boot weitgehend vorbereitet ist, dann wird die weitere Vorgehensweise bestimmt. Wir wissen noch nicht ob wir kurze wenige zehntel mm lange, oder längere Haarrisse haben. Wie sieht es mit der Feuchte im Laminat aus, wenn das Boot ein Wasserlieger war, dann haben wir es auch mit Feuchte zu tun. Das Boot ist für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt, diese Boote werden auch entsprechen durch die Welle geprügelt was jedes Laminat weich macht, viele kleine Haarrisse verursacht, damit scheiden herkömmlich EP-Beschichtung oder Trägerkomponete aus.
ich habe es vor ein paar Wochen mal mit einer Dose Gel170 probiert.
Leider mit sehr ernüchterndem Ergebniss.
Bei der Einwirkzeit von ca. 20h ist das Gel/Antifouling schon wieder getrocknet.
Nach ca. 10h war die oberste Schicht albwegs ab zu bekommen.
Leider auch sehr ungleichmäßig, so das eine Stelle immer ca. drei mal behandelt werden muss.
Selbst dann hat man nur das Antifouling ab...ohne die Grundierung.
Diese lässt sich von dem Gel überhaupt garnicht stören.
unsere Techn. Beratung ist erst wieder ab Anfang August besetzt, und kann im Moment leider nicht antworten.
Ich bitte daher um etwas Geduld.
Meine Frage wäre, hattest Du die Abbeizschicht auch mit einer PE-Folie (Haushaltsfolie abgedeckt)?
ja, hab alles schön ordentlich so gemacht wie oben beschrieben.
Dick aufgetragen, mit Folie abgedeckt, einwirken lassen und dann mit einem Kunststoffspachtel abgezogen.
Naja gut, zeitlich steh ich nicht so unter Druck...aber ich denke in ein paar Wochen muss der Kram runter...wenn nicht mit Beize dann mit Gewalt und einem Schleifer.
Hallo Timm,
das Problem mit den Abbeizen ist uns bekannt, wobei wir bei dem Gel 170, Top155 noch die besten Testergebnisse hatten. Bei Beizen mit Dichlomethan die funktionieren würden, wird der Gelcoat zu stark beschädigt was dann zu weiteren Problemen führt. Die Ursache ist, wir haben ein paar Antifoulinganbieter, die nehmen aus Kostengründen Epoxidträgerkoponenten her, die dann einer kaum noch los wird. Bei hochwertigen Antifoulings werden Vinylträgerkomponenten verwendet, sind auch erheblich teuerer. Bei diesen Komponenten wird dann die Trägerkomponente auf die Auslastung und Geschwindigkeuit abgestimmt, so dass sich diese AF selbst abschleifen und es nicht zu den Schichtstärkenanreicherungen kommt.
Wenn nichts mehr hilft, dann wäre noch das Yachtstrip zu empfehlen und ist sicherlich immer noch die bessere Lösung als schleifen.
ich danke Dir für die Antwort.
Leider habe ich nicht vor jetzt 10 verschiedene Beizen für grenzwertig hohe Preise zu kaufen, um davon immer wieder fast alles weg zu schmeißen!
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