Nachdem ich schon seit langem hier in diesem wirklich superinformativen Forum gesurft bin und das richtige Vorgehen zu meinem Problem zusammengesucht habe, trau ich mich nun doch noch, das Ergebnis meiner Recherche hier zu posten. Bin gespannt, ob ich mit meinen Überlegungen zu einer "verhältnismässigen Sanierung" auf dem richtigen Dampfer bin.
Kurz zum Fall: Seit 2 Jahren Besitzer einer mittelprächtig erhaltenen Beneteau First 24 (Bj. 1985), 8 Monate im Wasser (Neuenburger See, CH), 4 Monate auf Hafentrailer draussen. Beim Auswassern 2011 zahlreiche kleine Blässchen festgestellt (siehe Bilder unten). Aus Zeitmangel + um Zeit zu gewinnen, diese vor dem Einwassern 2012 aufgemacht (z.T. war Flüssigkeit drin) und nach Messung mit dem Feuchtemessgerät GMK 210 hier aus dem AF-Shop lokal mit Watertite vorübergehend zugemacht. Feuchte lag mit 1,5-2,7% (eine kleine Stelle 2,5-3,5 unter Pantry) vor dieser Lokalbehandlung erstaunlich gut. Nun steht das Boot nach Auswasserung im Okt 2012 wieder draussen und wartet darauf, halbwegs richtig saniert zu werden. Zumindest, was mir finanziell möglich und angesichts des Alters verhältnismässig erscheint.
Angedachtes Vorgehen: Mein Ziel ist, das Boot für die nächsten 5-7 Jahre zu erhalten und die "Blasenpest" mit vernünftigen Massnahmen in Schach zu halten. Der Vorbesitzer hat immer VC 17 drauf und ich nehme an, da ist auch VCTar2 hafttechnisch drunter (weiss ich aber nicht sicher). Den zahlreichen Tipps hier im Forum entsprechend (v.a. dem hier) habe ich nun folgende Massnahmen vor (ca. 13 qm Unterwasserschiff):
- VC17 abbeizen mit Top155 (oder Gel 170/Yacht-Strip, was wäre besser? -> ca. 5 Liter)
- Abschaben und neutralisieren mit Netrol (->ca. 2 Liter), ggf. mit Edelstahlpfannenreiniger für Farbreste.
- Schadhafte Stellen leicht ausfräsen, bzw. ausschleifen
- Waschen + Trocken lassen (mind. 3 Monate bis Feuchte max 2,5%, bzw. <1% Differenzwert zur Decksunterkante)
- Mit technischem Aceton reinigen (ca. 3 Liter) und schadhafte Stellen mit 2k-Epoxyd-Spachtel (wäre Watertide ok? Alternative hier im Shop?) ausbessern
- Teer-Epoxyd 5 Lagen (5x2 Liter) oder 3x Multicoat Epoxyd mit Fellrolle auftragen (braun-schwarz-rotbraun). Welches Produkt ist besser? Wie lange trocknen zwischen den Lagen?)
- Cc`PVC-Vinyl Primer/-sealer (schwarz) 1x streichen (ca. 2 Liter, wie lange trocknen?)
- Selbstabschleifendes AF 2x streichen (SPC Antifouling Ecoship ziegelrot möglich)
und hoffen, dass die Blasen sich die nächste Zeit nicht mehr hervortrauen

Offene Fragen:
- Ist dies Vorgehen so okay? Ich nehme an, das VC-Tar bekomm ich beim Beizen nicht runter. Kann ich da einfach drüber "epoxydieren" oder muss ich doch ggf. bis zum Gelcoat runterschleifen?
- Ist Multicoat besser als Stetecol besser als Teerepoxyd (Trocknung, Überarbeitungsintervall)? Preis ist angesichts des hohen anfallenden Arbeitsaufwandes erstmal egal. Entscheidend ist mir, dass es möglichst lange hält.
- Was ist gemeint mit „Wichtig ist das Durchhärten?“ Bezieht sich das auf die Lagen Epoxyd (also Wartezeit zwischen den Lagen) oder den anschliessenden Vinylprimer? Wie lange dauert ungefähr die Durchhärtung einer Lage (bei 16-20° drausen)? Das Boot liegt 150 km entfernt, ich kann da also nicht abends mal eben hindüsen.
- Da ich die Arbeiten auf dem Hafentrailer draussen vornehmen muss: Kann ich die Bereiche, wo das Boot auf dem Trailer aufgebockt ist (ich also nicht rankomme), eine Saison später in gleicher Weise lokal nachbehandeln?
- Schliesslich: Den moderat korrodierten Kiel wollte ich nach dem Rost-Weg-Flexen mit einer Rostschutzfarbe (Welche?) streichen und dann ebenfalls mit Vinylprimer + AF behandeln.
Ganz herzlichen Dank

Beste Grüsse, Jörg
Hier noch ein paar pics:
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