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Restauration Havsfidra 20

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  • Restauration Havsfidra 20

    Hallo Friedrich!
    Ich habe mir vor einigen Wochen einen kleinen „Hochseekreuzer“ gekauft.
    Es handelt sich um einen schwedischen Langkieler mit 20 Fuß aus der Werft Fisksätra.
    Eine Havsfidra aus dem Jahre 1972. Ein Oldtimer mit gefühlten 200 Vorbesitzern, die aus mir unerklärlichen Gründen an allen Ecken und Enden Löcher gebohrt haben und wahrscheinlich nie einen Cent in Wartung und Pflege gesteckt haben. Eigentlich hätte ich das Boot nie kaufen sollen. Es roch bei der Besichtigung extrem muffig/modrig. Alle Holzteile sind schimmelig und feucht. Nun, irgendwie tat mir das Schiffchen leid und ich habe es mitgenommen mit dem Ziel daraus wieder ein schönes Boot zu machen. Ich habe nun alle Holzeinbauten entfernt und auch die Isolierfolie (Vinyl-Belag) aus dem Innenrumpf entfernt. Unglaublich, zwischen diesem Belag und der Bordwand fand ich Wasserblasen und große Schimmelflächen! Je mehr ich mich mit dem Boot beschäftige desto größer wachsen meine Zweifel an der Umsetzbarkeit dieses Vorhabens.
    Die Aufnahmen der Püttinge sind teilweise gebrochen und da dürfte jahrelang eine Menge Wasser ins Boot gelaufen sein - aber nicht nur über diese mangelhafte Verbindungen, sondern auch über die unzähligen anderen Löcher und Schrauben. Die Fenster – muss ich kaum erwähnen – sind natürlich auch undicht.
    Links vorne habe am Überwasserschiff eine große Blase mit einer Spachtel aufgerissen. Ich konnte große Stücke einfach abreißen...

    So, was tun? 5 Liter Benzin und das Thema abfackeln?

    Meine ersten Überlegungen gehen jetzt einmal in diese Richtung:

    Außenbereich:
    Komplette Gelcoat-Entfernung. Lüftungslöcher am Deck bohren - bis zur Innenschale – damit Feuchtigkeit abziehen kann. Ein halbes Jahr trocknen lassen und dann Neuaufbau Epoxy, Laminat, Spachtel und Lack.

    Innenbereich:
    Klebereste von der Bordwand entfernen, damit auch hier eine Durchtrocknung möglich ist.

    Ich packe ein paar Bilder mit. Hoffe, Sie haben ein paar gute Ideen wie ich da vorgehen soll.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michael
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  • #2
    AW: Restauration Havsfidra 20

    Hallo!
    Hier habe ich noch ein paar Bilder vom Kiel, der mir grundsätzlich besser erscheint als der Bereich im ÜW.

    Liebe Grüße und Danke für deine Zeit!
    Michael
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    • #3
      AW: Restauration Havsfidra 20

      Hallo Michael,
      Dein Mitgefühl für das Boot in ehren, aber mein erster Gedanke war die Bronceschraube demontieren denn das Kilo bring 3,-€ und dann den Kiel demontieren das bringt 15 Cent je Kilo. Das Kupfer der elektrischen Leitungen bring 3,60 €. Beim Aluminiummast bekommen wir 60 Cent für das Kilo und den Rest in die Müllverbrennung. Ich denke, das Boot hat einen symbolischen Preis gehabt von 1,-€ und da fällt es schwer nein zu sagen. Nach Deiner Beschreibung ist das Boot vollständig innen und aussen versifft und wie auf den Bildern zu erkennen ist trennt sich das Laminat vom Harz. Halte mal einen Feuchtemesser dran und ich schätze wir bewegen uns im Bereich von mehr als 20%. Das wird auch in einen oder zwei Jahren nicht trocken. Natürlich lässt sich jedes Boot optisch aufbereiten, aber da fehlt meiner Meinung die Verhältnismäßigkeit. Nur mit abhobeln ca. 2 mm, trocknen, 2-3 Lagen laminieren, mehrmnals spachteln, dann grundieren, EP, fillern, lackieren, innen Sanierung, Innenraum neu ausbauen, elektrische Anlage, was ist mit dem Motor usw. Auf dem Foto trennt sich das Deck vom Bootskörper was mit Prestolit gespachtelt wurde. Eine neue Kasko die Du dann ausbaust ist sicherlich billiger als das Boot zu sanieren. Da fällt mir im Augenblick nichts gescheites ein mit Ausnahme, wenn Du jede Woche bei dem Boot am verzweifeln bist, dass Du nach Ingolstadt kommst und wir ein paar Bierchen gemeinsam trinken.
      Viele Grüße Friedrich

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      • #4
        AW: Restauration Havsfidra 20

        Hallo Friedrich!

        Vielen Dank für deine rasche Antwort.
        Ja, dein Fazit - ab damit in die Müllverbrennung - habe ich befürchtet. Und du wirst damit natürlich richtig liegen.
        Noch kann die thermische Verwertung aber warten...
        Ich werde die Feuchtigkeit messen und dir berichten. Übrigens, Deck und Bootskörper haben sich nicht gelöst; da ist alles dicht und fest.
        Die Fuge für die Scheuerleiste wurde nur stümperhaft verschmiert…
        Der Kiel selbst, der Bilgenbereich und alles im Unterwasserbereich ist fest und stabil. Gut, ich habe da noch nicht gemessen und auch keine Probeöffnungen gemacht.
        Bin ja eh schon auf böse Überraschungen seelisch vorbereitet.
        Vielleicht ergibt sich aus deiner Sicht in einem zweiten Augenblick eine Alternative zur Sperrmüll-Aktion.
        Auf ein Bier zu dir komme ich gerne - aber erst nach der Arbeit!
        Liebe Grüße und echt Danke für deine Zeit!
        Michael

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