nach dem Lesen von vielen, sehr informativen Beiträgen in diesem Forum, hier eine weitere Problemsituation mit der Bitte um eure Kommentare.
Wir haben hier am Bodensee seit 3 Jahren einen Königskreuzer (Finnische Werft, sehr stabil gebaut) BJ. 1978. Vor dem Kauf lag das Schiff 2 Jahre im Trockenen, davor war es > 10 Jahre im Mittelmeer, im Winter jeweils ausgewassert. Weitere Historie unklar.
Das Unterwasserschiff war schon beim Kauf bescheiden, wir haben bisher außer Reinigung im Herbst (danach über den Winter in der Halle) mit dem WAP nichts gemacht.
Das Unterwasserschiff sieht nach gründlicher Reinigung mit der Dreckfräse wie folgt aus (für die Schadensanalyse haben wir ca. 1m² abgeschliffen):
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Bild 1
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Bild 2
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Bild 3; Rumpf nach dem Abschleifen, Fläche ca. 100 x 100 cm
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Bild 4; Durchmesser der Pfropfen ca. 10 mm
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Bild 5; "neuer" Osmose Schaden über dem Pfropfen
Die ursprüngliche Hoffnung war gewesen, dass sich nur viele Schichte von evtl. unverträglichem Antifouling auf dem Rumpf befinden. Jetzt stellt sich leider heraus, dass es
1) schon mal eine Osmose Behandlung gegeben hat. Siehe die "Pfropfen" auf Foto 3, 4, 5. Es handelt sich dabei vermutlich um Polyestersspachtel. Die Pfropfen sind deutlich weicher als das Gelcoat und lassen sich mit dem Taschenmesser rauskratzen. Sie haben ein Kegelprofil, 10-15mm Durchmesser, ca. 5 mm tief in der Mitte (wohl mit einem Bohrer mit Kegelschliff und Tiefenanschlag gemacht).
2) es neue Osmoseschäden gibt. Bisher keine großen Blasen, aber kleine Abplatzungen und stecknadelgroße Bläschen die sich beim Schleifen öffnen.
Eine Messung der Feuchtigkeit mit einem GMK 210 ergab 1,5% im Oberwasserschiff und 2,5 bis 8% im Unterwasserschiff.
Wir haben ein Angebot für EUR 1200 pro Meter Wasserlinie für eine Totalsanierung von einer offensichtlich kompetenten Werft. Dabei soll das Schiff gestrahlt werden (Sand), dann trocknen, Polyesterspachtel zum glätten, EP Versiegelung, Antifouling.
Es stellt sich aber bei Betrachtung des Alters des Schiffs die Frage, ob dieser Invest noch gerechtfertigt ist.
Leider haben wir schon viel Arbeit in das Schiff gesteckt, nichts machen und noch ein paar wenige Jahre segeln und dann verschrotten ist keine sehr verlockende Aussicht.
Die aktuelle Idee ist strahlen lassen (die Pfropfen wenn nötig rausschleifen), auf unter 1,5% Differenz zwischen Ober- und Unterwasserschiff trocknen lassen.
Danach gibt es zumindest 2 Optionen
a) "bin bereit zu zahlen" - d.h. Auftrag an die Werft erteilen
b) selber machen. Plan wäre wie oben beschrieben. Macken im Gelcoat mit Polyester schließen (sollten sich größere Flächen bis auf die Matten ablösen, neu aufbauen. Schleifen. Beschichtung mit EP in entspr. Schichtstärke. Antifouling.
Nur eine Schicht Antifouling drüber zu pinseln haben wir eigentlich verworfen.
Was meint Ihr? Wer hat das schon mal gemacht, wie viel Arbeit geht da rein? Wie hoch sind die Materialkosten? Welche Materialien würdet ihr verwenden?
Vielen Dank für euer Feedback
Matthias
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