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Hartantifouling für Regattayacht?

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  • Hartantifouling für Regattayacht?

    @admin:

    Welches Antifouling würden Sie für mein neues Segelboot empfehlen?

    Es handelt sich um eine 10 Meter Regattayacht mit Fahrtgebiet Nordsee, Winter an Land. Normalerweise empfehlen Sie m.E. ein erodierendes Antifouling zu nehmen. Bei einem Regattaboot ist es aber so, dass normalerweise vor jedem Lauf der Regatta der Rumpf mit einer Teppichmatte oder einem Vogelnetz abgebürstet wird (während das Boot im Wasser liegt), um auch den dünnsten Algenfilm und Schmutz zu entfernen. Damit dabei nicht das AF abgewaschen wird, verwendet man bei solchen Booten üblicherweise Hartantifouling zum nach meinem Kenntnisstand. Sie raten aber von Hartantifouling regelmäßg ab. Was würden Sie an meiner Stelle verwenden?

  • #2
    AW: Hartantifouling für Regattayacht?

    Bei einer Regatta ein Antifouling zu empfehlen, da würde ich mich zu weit aus dem Fenster lehnen, da nun mal die Anforderungen zu unterschiedlich sind. Auf der einen Seite brauchen wir einen Bewuchsschutz, damit der Bewuchsschutz möglichst wirksam ist brauchen wir eine große Oberfläche die durch die Rauhigkeitsbeiwerte bestimmt wird. Damit ist physikalisch nicht möglich ein guter Bewuchsschutz mit einer glatten Oberfläche zu verbinden. Die meisten Regattasegler verwenden daher VC17m ein Hartantifouling im Glauben, dass sich durch die glatte Oberfläche, der Gleitwiederstand verbessert. Bei Testversuchen wirkte sich aber die glatte Oberfläche zum Gleitwiederstand erst ab Geschwindigkeiten über 30 Knoten aus. Im niedrigen Geschwindigkeitsbereich bilden sich aber auf solchen Hartantifoulings Bläschen, die gerade bei wenig Wind sich Nachteilig auswirken. Um das zu verhindern, werden Hartantifoulings je nach Geschwindigkeit mit unterschiedlicher Körnung angeschliffen, was den Gleitwiederstand verbessert. Ein Hartantifouling braucht aber auch eine entsprechende Geschwindigkeit zur Selbstreinigung. Was nützt aber ein Antifouling mit geringen Gleitwiederstand, wenn sich innerhalb von ein paar Tagen je nach Gewässer auf der Oberfläche Schleim und dann Bewuchs bildet.
    Wir haben zahlreiche Kunden bei den Atlanticracing, die verwenden zum Beispiel Marine 522 Ecoship und die Yachten die bis zu 28 Knoten laufen verwenden Marine 522 Fastline, damit während der tagelangen Fahrt ein festsetzen vom Bewuchs verhindert wird. Z.B. die Gorch Fock von der Bundesmarine streicht alle 3 Jahre 2 Lagen Ecoship, die kleinen Fregatten der Bundesmarine verwenden das Fastline. Die neuen U-Boote der Bundesmarine haben ein 3 Komp. System, da bereits geringer Bewuchs im Wasser zu orten wäre. Wie auch immer, jedes Antifouling von uns hat besondere Eigenschaften, wobei der Bewuchsschutz vorrangig ist. Ich bin in den siebziger Jahren Jahrelang Regatten gesegelt mit FD, Tornado, Soling, Drias. Vor jeder Wettfahrt wurde das Unterwasserschiff geschliffen und nach der Wettfahrt kam das Boot sofort aus dem Wasser. Hatten wir Wettfahrten in Gewässern mit hohen Bewuchsdrücken und wir mussten 3 Tage im Wasser bleiben, da hatten wir die Boote mit einen Fett, das mit Toxiden angereichert war eingerieben. Grundsätzlich werden bei den Regattayachten z.B. in Slowenien keine Antifoulings verwendet.

    Gruß Friedrich


    Boote-kiel.jpg

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