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Beulenpest / Osmose

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  • Beulenpest / Osmose

    Habe eine Jeanneau Aquila, Bj. 1982. Letztes Jahr Aug. gekrant, um das Antif. anzusehen.
    Schnell wieder eingesetzt, ca.20-30 kleine Blasen am UW.Schiff.
    Im Oktober raus und auf den Lagerbock gestellt, die Blasen mit dem Fingernagel
    geöffnet. Die Stellen sind offen bis in die Glasfasern. Eine Feuchtigkeitsmessung (im April)
    des Hafenbetreibers - Handwerker - zeigte viele feuchte Stellen, Gerät tiefrot
    bis an den Anschlag.
    Probleme:
    Boot ist 36 Jahre alt, Zeitwert vielleicht 10K Euro, durch einen Fachbetrieb
    für 5K bis 7K Euro sanieren lasenn macht keinen Sinn.
    Also Eigenarbeit, Zeit habe ich, Festool heute in der Bucht ersteigert.
    Folgendes habe ich vor:
    1. Messreihe über feuchte Stellen anlegen (Greisinger 210 schon gekauft).
    2.Offene Stellen zuspachteln, glätten.
    Auf ca. 1 m/2 habe ich 2 Schichten AF entfernt, darunter kommen 2 Lagen Gelschield,
    Dann eine Schicht die ich noch nicht geschliffen habe. Weil: beim Auftragen des AF
    hatte ich den Eindruck, daß der Rumpf nicht völlig glatt war, sah eher aus wie
    schon einmal mit einem Winkellschleifer abgezogen. Für diesen Verdacht spricht
    auch eine spürbare Stufe/Kante zum Rumpf drüber.
    3.Die angeschliffene Stelle möchte ich mit Gelschield streichen und dann das Boot
    wieder einsetzen und segeln bis zum Herbst. AF kann fleckig bleiben nach dem Kärchern.
    4. Im Herbst raus und auf den Bock, Feuchtigkeit messen.

    Wie weiter?
    Feuchtigkeit, auch wenn sie angestiegen ist ignorieren, und das Boot weiter segeln.
    Oder:
    1.Äußere Schichten bis aufs GFK abnehmen.
    2. UW-Boot mit einem Bautrockner mit Geläse trocknen, mit dem Greisinger prüfen.
    3. Glasmatte auflaminieren (Absatz zum Rumpf)
    4. Rollspachtel ("Neuerfindung" von XX) auftragen, glätten, schleifen.
    5. Gelschield
    6. AF - in Holland zugelassen

    Der Punkt "ignorieren" hat was, aber: was passiert mit dem UW-Rumpf?
    Punkte 1 - 6 machen viel Arbeit, Kosten bleiben aber überschaubar.
    Läßt sich das so machen?
    MfG Appitz

  • #2
    AW: Beulenpest / Osmose

    Hallo,
    nach 36 Jahren einige Blasen, da muss sich keiner verrückt machen. Zuerst einmal wenn die Feuchte gemessen wird, das Greisinger auf 10 mm einstellen, erste Messung unterhalb der Deckskante, da müsste sich dann ein Messwert von ca. 1,6 - 1,8% ergeben.
    Haben wir im Antifouling Kupfer anstelle Kupferoxide, dann werden die Messwerte verfälscht, da muss das Kupferantifouling beseitigt werden. Es kann aber auch von Innen nach Aussen gemessen werden. Grundsätzlich wird jede Messung 5 x durchgeführt und der Durchschnittswert berechnet. Eine optimale Differenzfeuchte zwischen Über- und Unterwasserbereich wäre dann bis 0,8%. Die Feuchtemesgeräte mit Anzeigen grün-gelb-rot sind nicht zu gebrauchen, denn damit bekommen wir keine Werte.

    Bei der weiteren Vorgehensweise müssen wir auch die Verhältnismäßigkeit sehen. Für eine vollständige Sanierung mit abhobeln oder strahlen, 3 Tage Trockenkammer bei 60% C, grundieren, 2 Lagen laminieren, Spachteln, dann nochmals grundieren, Versiegelung und zuletzt Antifouling sind in einer Werft ca. 1000,- bis 1200,-€ je laufenden Bootsmeter, 750,-€ Kielsanierung, 350,-€ mehrmaliges umsetzen zzgl. 19% Mwst. zu kalkulieren. Dafür gibt es dann ca. 7 Jahre Gewährleistung auf Nachbesserung.Damit fehlt bei diesen Boot die Verhältnismäßigkeit. Eine weitere Möglichkeit wäre kräftiges anschleifen, das Gelshield muss runter denn das taugt nichts, den Gelcoat gründlich anschleifen, die Blasen öffnen, die Löcher zuspachteln, darauf dann 2 Lagen Stetecol - eine Reinepoxidbeschichtung, einmal mit Vinyl grundieren und dann Antifouling. Da gewinnen wir nach unseren Erfahrungen 3-4 Jahre, aber meist auch erheblich länger an Zeit. Diese Arbeiten können aber nur durchgeführt werden, wenn wir die Differenzfeuchte unter 1% haben, sonst schließen wir die Feuchte ein und es kommt zur Delamminierung.

    Bleibt uns die Feuchte erhalten, dann die Blasen öffnen, mit einen Dremel ein wenig ausfräsen, mit Aceton reinigen und mit einer EP-Feinspachtel spachteln. Darüber einen Vinylprimer und dann 1 x ein selbstabschleifendes Antifouling. Das wäre eine einfache Lösung, funktioniert auch einige Jahre und es kann leicht nachgebessert werden.

    Ein Problem ist, wenn die Arbeiten in einer Marina in Holland ausgeführt werden, denn da halten inzwischen die Marineros alle die Hand auf und es dürfen dann nur Produkte verwendet werden, die eine Zulassung in Holland haben. Daher Löcher zumachen, Primer, Antifouling und weiter segeln und alle Jahre ein wenig nachbessern. Das geht einfach und schnell,
    Grüße Friedrich

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