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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

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  • Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

    Hallo Zusammen,

    tatsächlich bin ich ganz frisch im Forum, lese jedoch schon einige Zeit immer wieder total gespannt einige Beiträge mit und lerne viel neues - darüber hinaus besonders die Beiträge vom Admin Friedrich - nicht nur hier.

    Ich stehe aktuell in einem Wald voller Informationen und Ratschläge verschiedenster Interessenvertreter bzw. Werften. Kurz zu den Fakten:

    Wir haben nach einiger Suche vor wenigen Wochen ein Modell des Herstellers Quicksilver gebraucht erworben, eine Pilothouse 605, da diese einfach unsere Anforderungen an ein Boot perfekt abbilden kann.
    Das Boot steht, soweit ich dies beurteilen kann gut dort. Baujahr 2015. Wir planen dieses Boot ab der Saison 23 als Saison-Wasserlieger (April-Oktober) in der schönen Marina Duisburg am Rhein unterzubringen. Unser Tourengebiet wird sich ebenfalls weitestgehend nur über westdeutsche Kanäle erstrecken.

    Nun zum Unterwasserschiff: Das Boot steht meiner Meinung da, wie viele dieser Bootsklasse: Aus den Rechnungen geht hervor - und das zeigt auch das Unterwasserschiff - es wurde kurz nach Kaufdatum ein Gelshield 200 erworben und, laut Werft in Dortmund auch in fünf Schichten aufgetragen, darauf gibt es dann einen Hartantifouling Anstich Seajet 037 coastal black. Die ersten Jahre, bis 2019, sprich drei Saisons, hat das Boot als Wasserlieger in Kiel bzw. Norderney verbracht. Seit 2020 dann, wurde das Boot von meinem Vorbesitzer immer wieder nur getrailert und nur wenige Wochen am Stück auf der Ostsee zum Fischen verwendet.

    Das Trailern hat am Kiel natürlich seine Spuren hinterlassen und der Kiel im Vorschiff einmal eine unschöne Berührung mit dem Trailer gehabt. Bild im Anhang (vor und nach dem Aschleifen). Dort ist an einer sehr kleinen Stelle oberhalb ein Strukturschaden im Laminat entstanden, wodurch Wasser bei der Probefahrt eingedrungen ist. Bei Besichtigung war die Stelle trocken. Das sah die Werft recht entspannt, hat kurzerhand das angesammelte Wasser via drei Bohrungen austropfen lassen, sowie die Stelle am Kiel freigelegt. Seither trocknet der Kiel seit 3 Wochen. Größtenteils ist dieser auch bereits getrocknet. Hier habe ich auch ein Angebot vorliegen für die Reparatur mit Auflaminieren, Verschwemmen, Beischleifen und angleichen.

    Den restlichen Zustand des Unterwasserschiffes auf Bild 2 im Anhang. Da das Boot nun aufgebockt steht und man eh am US arbeitet, habe ich um Rat zum Überarbeiten, Neuaufbau bzw. weiterem Vorgehen beim US gefragt. Laut der Werft, Bootbaumeister, auch Sachverständiger rät er mir ganz eindeutig, diese Boote nicht als Saisonlieger dauerhaft ins Wasser zu legen. Quicksilver sei keine Marke, wie einige Marken aus den 70ern oder 80ern wo bei der Verarbeitung noch viel Material aufgewandt wurde, was wesentlich weniger anfällig für Osmosische Vorgänge sei. Er rät, das vorliegende AF zu entfernen, die Gelcoat Oberfläche anzuschleifen und eine sogenannte Hydrolyseschutzschicht 2K EP Interprime 450 mittels Spritzapplikation aufzubringen und in der eigenen Temper-Kammer bei 60 Grad durchtrockenen zu lassen. Nur hierdurch sei sichergestellt, dass das US nachhaltig vor Osmosichen Vorgängen geschützt sei. Die Tatsache, dass damals zum Kaufdatum durch eine Werft im Norden Gelshield 200 gestrichen wurde, sei zwar gut, allerdings merkte man deutlich, dass er dies im Hobbybereich ansiedelt und aufgrund der Schichtdicke beim Auftragen diesem Mittels keine ausreichende Feuchtesperre anrechnet. Laut ihm sei diese Hydrolyseschicht das einzige tatsächliche Mittel. Dieses soll wohl im Bereich 500qm aufgebracht werden, darauf dann Haftgrundierung Tiecoat und folgend Antifouling (Hartantifouling).

    Natürlich wäre hiermit noch einmal ein ziemlicher Kostenaufwand nötig, um genau zu sein, ca. 3000 Euro. Nun zu meiner Frage, macht dies Sinn? Könnt Ihr diesen Vorgang nachvollziehen und die Aussage, dass diese Beschichtung wirklich notwendig ist, sofern wir das Boot als Saisonlieger fahren? Kann ich nicht auch in Eigenregie den Altanstrich entfernen bis zum Gelshield oder mit Gelshield? Eine neue Epoxy-Sperre Aufbauen, wieder mit Gelshield 200? Oder genügt es diese weiter zu fahren und nur neues AF zu streichen oder ggf. sogar nur zu überstreichen? Wie sind Eure Meinungen und Erfahrungen. Ich bin hin und her gerissen und unschlüssiger denn je, wie ich weiter verfahren soll. Auch schön zu sehen, auf dem Bild, welches die Freigelegte Reparaturstelle zeigt: kleine Hohlräume zw. Laminat und Gelcoat, Laut Werft Fertigungsbedingt Quicksilver, welche auf Dauer dazu einladen, dass sich Feuchtigkeit/Kondensat sammelt und osmosische Vorgänge starten.

    Natürlich möchte ich noch ein paar Jährchen, 4-5 Jahre mit diesem Boot fahren, bevor man sich bestimmt vergrößert, aber ist es hier schon an der Zeit, solch großes Besteck aufzufahren?




    Vielen lieben Dank und beste Grüße aus dem Rheinland!


    Michael
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  • #2
    AW: Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

    Hallo Michael,
    den Empfehlungen des Bootsbaumeister möchte ich nicht wiedersprechen. Der Hinweis, die EP-Beschichtung zu tempern zeigt, dass er auch vom Fach ist. Meine Überlegung ist die Verhältniosmässigkeit und da ist das Angebot mit ca. 3000,-€ sehr günstig, denn im Grunde werden für eine solche Sanierung ca. 1200,-€ zzgl. Mwst. je laufenden Bootsmeter kalkuliert. Was die Auslastung als Dauerwasserlieger betrifft, da sind solche Boote besonders in Gewässern Bodensee Überlingen, Adria weniger geeignet. Meines Wissen - bin nicht sicher- haben wir bei dem Boot eine Sandwiches-Bauweise, somit eine Feuchteaufnahme die wir nicht mehr los werden. Des weiteren werden solche Boote meist überlastet, was zu Laminatschäden führt die nicht sichbar sind. Wir können auch in das Laminat nicht reinsehen. Eine Feuchtemessung würde zumindest betstätigen ob wir eine Feuchteanhäufung im Sandwiches oder Laminat haben. Dazu kommt noch eine 5-fache Gelshildbeschichtung die ja nicht ohne Grund vorgenommen wurde.

    Überlegung: wir haben hohe Feuchtewerte und machen von Aussen mit einen Laminat und einer EP-Beschichtung dicht, dann würde das mehr schaden als nützen, da sich im Laminat Drücke bis zu 20 Bar bilden und es kommt zur Trennung von Laminat und ISO-Harz. Das Boot würde weich, verliert seine statische Festigkeit und das wäre kaum eine Verbesserung. Wird nicht laminiert und ein Anstrich eines 2 K. Reaktivharz verwendet, bei einen Saisonwasserlieger, dann bedarf das keiner Temperung wäre erheblich preiswerter, kann selbst aufgetragen werden. Nachteil ist, da wir nicht Airles Spritzen, bekommen wir eine Oberfläche wie eine Orangenhaut, was aber nur eine optische Sache ist. Wenn der vordere Bereich mit den Liunkern nicht wäre, würde sogar eine Vinyl-Primer-Versiegelung genügen. Ich muss mir eingestehen, ich bin mir nicht sicher und würde geren mehr wissen, da ich noch einige Leichen unter den 5 Lagen Gelshild vermute auf Grund der Lunkerbildung, die eine fortgeschrittene osmotische Schädigung befürchten lässt. Aber keine Panik, das Boot geht damit noch lange nicht unter.
    Vorschlag: zuert eimal Altschichten durch schleifen 80-ziger Körnung entfernen. Da wir bereits durchgeschliffene Stellen haben, können wir den Gelcoat zuerst mal vernachlässigen. Das Boot über die Wintermonate so weit wie möglich entfeuchten. Dann nochmals ein paar Bilder vom Unterwasserschiff, die Feuchtewerte bestimmen und im Frühjahr die weitere Vorgehensweise bestimmen. Ist der Gelcoat sehr stark beschädigt, dann werden die Lunker gespachtelt, 1- max 2 Lagen Stetecol, 1 x dünn Marine 470 Vinyl, 1 x Globic 7890 als Antifouling. Es ist durchaus möglich, dass uns an manchen Stellen die Feuchte nach ein paar jahren durchbricht was sich einfach reparieren lässt. Was die 4-5 Jahre betrifft, da sehe ich kaum ein Problem, wobei keiner weiß was in 5 Jahren ist. Wir haben viele Kunden, da hat es 3-4 Jahre funktioniert, aber bei den meisten funktioniert es schon mehr als 8 - sogar 10 Jahre.

    Also schleifen, Bilder, Feuchte messen, dann telefonieren um die weitere Vorgehensweisen- Möglichkeiten abzustimmen.
    Grüße Friedrich

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    • #3
      AW: Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

      Hallo Friedrich, erst einmal vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort und die damit verbundene Zeit!

      Natürlich brauche ich wieder Deine Hilfe und muss einige Dinge erstmal wieder erfragen, um mir ein Verständnis deiner Beschreibung zu machen

      Zur Sandwich-Bauweise ist mir leider nichts bekannt, ich habe im Zusammenhang mit diesem Boot schon öfter mal die Bauweise ergoogelt, sowie bei einschlägigen Händlern der Marke erfragt aber nie eine wirkliche Antwort dazu erhalten. Feuchtemessung würde für Dich bedeuten, rein das Laminat zu messen? Sprich Gelcoat runter und in das Laminat messen? Das wäre ja aktuell nur im Bereich der Reparaturstelle am Kiel möglich, da wir ja sonst noch flächendeckend Gelcoat und die beschriebenen Schichten haben? Zur ersten Begutachtung des Bootes hat der Bootsbauer der Werft auch direkt versucht diese Messungen über Wasser bzw. unter Wasser durch zu führen. Jedoch ohne plausible Werte, mal 13%, mal 3% mal 8%. Laut seiner Aussage nicht aussagekräftig, da er hier von irgendwelchen Materialien oder ähnlichem ausgeht, welche den Messwert verfälschen. Aber auch hier gibt es sicher diverse Messmöglichkeiten und -Mittel um soetwas noch einmal mit Fakten zu untermauern, was den aktuellen Feuchte-Gehalt angeht. Hier hake ich direkt als erstes nach.

      Auf was zielst du mit dem Gelshield genau ab? Ich gehe davon aus, dass dort damals einfach aus Unwissenheit oder eben gängiger Praxis bei vielen Händlern oder kleinen Werften als Klassiker das Gelshield 200 in fünffacher Lage gestrichen wurde? Man sieht ja auf dem ersten Bild ja auch noch eine rot/braune Schicht. Ggf, Gelshield, Haftgrund und dann das beschriebene Antifouling?

      Mit dem folgenden bin ich als Unwissender leider gänzlich überfordert: Wird nicht laminiert und ein Anstrich eines 2 K. Reaktivharz verwendet, bei einen Saisonwasserlieger, dann bedarf das keiner Temperung wäre erheblich preiswerter, kann selbst aufgetragen werden. Nachteil ist, da wir nicht Airles Spritzen, bekommen wir eine Oberfläche wie eine Orangenhaut, was aber nur eine optische Sache ist. Wenn der vordere Bereich mit den Liunkern nicht wäre, würde sogar eine Vinyl-Primer-Versiegelung genügen.

      Laminiert wird seitens der Werft nur an dieser einen Stelle am Kiel, ca 4cm x 2cm, dort ist ein Strukturschaden am Laminat, durch den eben das Wasser eingedrungen ist. Dort wird angeschäftet, etwas weiter freigelegt, was auf dem ersten Bild zu sehen ist. Matten gelegt und dann wie beschrieben mit EP geformt etc. Dazu hat die Werft ohnehin meine Freigabe.

      Ja die diversen Lunker haben mich auch geshockt, Laut Bootsmeister jedoch recht typisch für die Qualität dieser Boote. Er wirkte dabei recht entspannt - ich eher weniger.

      Um auf Deinen Vorschlag einzugehen: Das gesamte US einmal bis auf das Gelcoat von allen Anstrichen befreien? Da habe ich echt Angst um das restliche, wahrscheinlich intakte Gelcoat, das ist ja ruck zuck weggeschliffen musste ich feststellen, beim kurzen Freilegen des Kiels. Aber klar - da kommen wir offenbar nicht drum herum ja? Nur bis auf das Gelshield zu Schleifen würde uns nichts bringen, da man den Zustand von Gelcoat nicht beurteilen kann korrekt?

      Das ist nun mal die Tätigkeit mit den meisten Stunden auf dem Zettel des Bootsmeisters, denke ich. Zugegebener Maßen auch die bescheidenste Arbeit
      Vielleicht sollte ich dies anstreben, und freigeben oder das ganze selber übernehmen und im folgenden Verlauf dann zusammen mit der Werft den Zustand beurteilen, Feuchte Messen und dann entscheiden ob es die Hydrolyseschutzschicht wird oder die von dir beschriebene Lösung, wenn ich das korrekt verstanden habe?


      Vielen Dank für die Ratschläge und viele Grüße!

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      • #4
        AW: Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

        Hallo Michael,
        mein Vorschlag war, erst zu sehen was unter den Altbeschichtungen ist. Normalerweise streicht einer keine 5 Lagen Gelshild. Haben wir solche Lunker, dann sind die nicht nur auf dem angeschliffenen Bereich beschränkt. Übrigens, in ein Iso-Laminat dringt kein Wasser ein, das ist kein Schwamm. Bei osmotischen Prozessen haben wir es mit Feuchtemoleküle zu tun, die in das Laminat eindringen und angereichert werden, siehe Blasenpest. Daraus können dann osmotische Schäden entstehen es muss aber kein Schaden entstehen was die Regel ist. Es stellt sich natürlich die Frage, soll nur geflickt werden, die Altanstriche werden angeschliffen und darauf erfogt dann wieder ein Bewuchsschutz, der jedes Jahr neu überschichtet wird, dann ist der Preis von 3000,-€ eine Steilvorlage, denn flicken lässt sich das locker mit 3-400,-€. Das kann wirklich einer selbst machen, wird aber dann zur Dauerbaustelle.
        Die Messwerte sind natürlich sehr ungewöhnlich. Um halbwegs brauchbare Messwerte zu erzielen bedarf es min. ein Greisinger Feuchtemessgerät das mit einen Doser abgeglichen wurde. Jede Messung wird 5 mal durchgeführt und kumuliert um die Messfehler einzugrenzen. Im Überwasserbereich unterhalb der Deckskannte, müsst dabei ein Wert von 1,6-1,8% vorhanden sein. Im Unterwasserbereich sollte dann der Wert nicht höher als 2,5% betragen. Es macht auch Sinn im Bilgenbereich zu messen, also von Innen nach Aussen. Dabei sollte dann ein Messprotokoll angefertigt werden.

        Die Frage ist, soll die Sache halbwegs fachgerecht saniert werden, dann muss alles runter. Wird geflickt, dann fehlt bei dem Preis die Verhältnismäßigkeit.

        Grüße Friedrich

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        • #5
          AW: Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

          Guten Morgen Friedrich,

          ich glaube ich verstehe so langsam wohin die Reise gehen muss. Klar kann ich die Stelle vorne von der Werft zulegen lassen und vernünftig instand setzen lassen, Übrigens ebenfalls 3000 Euronen, laut Ihm reicht EP nicht aus, er würde gerne Matten legen um die Struktur nachhaltig an dieser Stelle auf zu bauen. Und ich danach selber den Rest des Unterwasserschiffs nur anschleifen und neuen Bewuchsschutz aufbringen. Aber dort hätte ich, wie du ja auch angedeutet hast, ein schlechtes Gefühl in Sachen Haltbarkeit, zumal Du ja bereits osmotische Vorgänge im US vermutest. Und ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, bin tatsächlich davon ausgegangen, dass wenn ich mir dieses Boot, mit dem Alter von 7 Jahren zulege, mir ein kompletter Neuaufbau des US ersteinmal in den nächsten 3 Jahren erspart bleibt. Pustekuchen.

          Ich könnte mir also vorstellen, das Boot im jetzigen Zustand wieder abzuholen, in Eigenregie die Altanstriche bis auf das Gelcoat abschleifen, und trocknen lassen. Dann wieder der Werft zuführen und weitere Maßnahmen nach Feuchtemessung bestimmen, Trocknen kann ich nur in einer kaum bis gar nicht beheizten Halle, welche aber winddicht und modern isoliert ist. Ich denke das wird aber auch nur marginal den Preis beeinflussen, zumal ich weitere Kranungen, Arbeitsplatz mieten etc. muss. Spätestens wenn es aber an das Aufbringen der verschiedenen Mittelchen geht, da benötige ich doch wieder vernünftige Umgebungsbedingungen, welche ich als Hobby-Mensch kaum sicherstellen kann oder? Bestimmte Luftfeuchte, Temperatur, am besten Tempern. Oder entfällt das?

          Du hast ja oben von 2 Lagen Stetecol gesprochen, direkt auf das abgeschliffene Unterwasserschiff, sprich den alten Gelcoat? Damit realisierst Du die Fechtigkeitssperre richtig? Und das muss nicht getempert werden? Würden dort meine Umgebungsbedingungen in der Halle im Winter genügen?

          Viele Grüße aus dem Rheinland!

          Michael

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          • #6
            AW: Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

            Hallo Michael,
            Du musst entscheiden was du möchtest. Flicken, Da werden nur die Schadstellen instand gesetzt. Einfache Sanierung, Unterwasserschiff abschleifen so weit wie möglich bis auf den Gelcoat, Spachtelung der Lunker, Vinyl versiegeln, dann Antifouling. Vollständige Sanierung, Sandstrahlen oder hobeln, 2-3 Tage in die Trockenkammer bei 60°C, 1x mi 0,2 mm laminieren, spachteln, 3x Multicoat, 1 x Vinyl, dann Antifouling. Wir haben bei einer Sanierung immer das Problem beim Flicken oder einer Teilsanierung, dass die alten 1 K. Beschichtungen nicht vollständig beseitigt werden können. Darauf haftet keine 2 K. EP-Beschichtung, wird da z.B. beim Flicken überlappt, kommt es wieder zu den Abplatzungen. Daher der Vorschlag nur mit Vinyl das eine 1 K. Beschichtung ist zu versiegeln. Es wird aber immer eine Dauerbaustelle werden, lässt sich aber leicht nachbessern.
            Wobei beim zweiten Vorschlag würde ich gerne vorher noch ein paar Bilder sehen. Da das Boot doch sehr klein ist, wäre der zweite Vorschlag am einfachsten zu realisieren.

            Das Stetecol ist ein Reaktivharz und enthält keinen Kalk so wie z.B. Gelschield 200. Es ist zäh, schlagfest, hat eine hohe Feuchtedichte, nur max. 1-2 Lagen, muss nicht getempert werden. Aber auch da müssen alle 1 K. Beschichtungen vorher vollständig beseitigt werden. Wir müssen uns ehrlich machen, solche Boote sind meist verbraucht und werden dann zu unmoralischen Gebrauchtbootpreisen angeboten. Ich habe mir mal die G-Preise angesehen, da ist es nicht ungewöhnlich dass ein 10 Jahre altes Boot mehr kostet, wie in Friedrichshafen auf der Bootsmesse wenn einer 50% Anzahlung leistet. Bei diesen Boot haben wir einen Zustand was die Lunker betrifft, was auch eine Trennung vom Laminat und ISO-Harz vermuten lässt. Diese osmotische Schädigung lässt sich dann nicht mehr reparieren.

            Grüße Friedrich

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            • #7
              AW: Unterwasserschiff Quicksilver - Neuaufbau/Hydrolyseschutzschicht/Anifouling??

              Hallo Friedrich!

              Ich habe mich nun vor zwei Wochen dazu entschlossen, das ganze wie von der Werft vorgeschlagen machen zu lassen. Altanstriche entfernen, Reparaturstelle am Kiel Vorne auf laminieren, Auftrag Hydrolyseschutzschicht auf ganzem UWS, sowie neuem Hart-AF. Laut Bootsbauer habe ich damit die nächsten 5-6 Jahre Ruhe vor Nachstreichen o.ä.
              Wie Du schon weiter oben erwähnt hast, macht es bei der Preisdifferenz absolut Sinn.

              Einzig ein Problem gibt es: Die oben beschriebene Stelle im Vorsteven trocknet kaum ab. Der Rest des UWS ist trocken, diese Stelle jedoch will nicht abtrocknen. Ein MA der Werft ist wohl damit beschäftigt mehrmals am Tag das ganze mit Heissluft etwas zu beschleunigen. Schauen wir mal was da noch kommt. Trockenheit ist ja nunmal die absolute Grundvoraussetzung, für das weitere Aufbringen.


              Viele Grüße

              Michael

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