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ANTIFOULING FÜR REGATTAEINSATZ

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  • ANTIFOULING FÜR REGATTAEINSATZ

    Hallo Forumgemeinde,
    ich brauche von Euch hilfreiche Tipps für meinen Unterwasseranstrich.
    Ich habe ein Sportsegelboot das auch für den Regattaeinsatz genutzt werden soll. Das Boot liegt permanent im Wasser. Der Einsatz ist auf Binnen-gewässern. Das Boot wird getrailert. Das Boot hat noch nie einen Anstrich erhalten.
    Gestern habe ich in der Zeitschrift "Segeln" 2/2010 den Bericht - Antifouling im Langzeittest in 5 Revieren - gelesen.
    Mein Favorit bis zum gestrigen Tage war VC Tar / VC 17m. -durchgefallen!
    Wie sieht es für meine Bedürfnisse mit VC Tar und VC Offshore aus oder habt Ihr eventuell mit anderen Produkten sehr gute Erfahrungen gemacht?
    Bin schon gespannt auf Eure Antworten
    Zuletzt geändert von speerspitze; 20.01.2010, 16:14. Grund: H

  • #2
    AW: ANTIFOULING FÜR REGATTAEINSATZ

    Hallo,
    so sieht ein Regattaboot aus, ohne Antifouling, keinen Wasserliegeplatz und nur mit 300 Körnung nass leicht angeschliffen.



    Ich möchte damit sagen, auf ein Regattaboot gehört grundsätzlich mal kein Antifouling. Das Problem ist nun mal, dass sich das die meisten nicht leisten können und daher einen Bewuchsschutz benötigen. Damit stellt sich die Frage, was am ehesten zu vertreten ist. Alle Antifouling reduzieren die Gleiteigenschaften, damit bleibt nur die Auswahl was im Einzelfall die beste Verhältnismäßigkeit bietet.

    Beispiel: Die Atlanticracing streichen selbstabschleifende Schwermetallantifoulings, da diese einen max. Bewuchsschutz bilden, der bei diesen Einsätzen mehr Vorteil bietet als die hohe Rauhigkeit wodurch die Gleiteigenschaft reduziert wird.

    Boote die getrailert werden brauchen ein hartes Antifouling wegen dem Risko der Beschädigung. Da bieten die Teflonantifoulings eine große Verwendungsbreite an. Grundsätzlich wirken sich die Vorteile von Gleitbeschichtungen erst bei Geschwindigkeiten ab und mehr als 30 Knoten vorteilhaft aus. Diese Beschichtungen reichen auch oft bei geringen Bewuchsdrücken aus, obwohl diese 10-15 Knoten für die Selbstreinigung benötigen. Daher auch die häufige Verwendung besonders im Süßwasserbereich. Wichtig ist dabei, dass ein solches Boot eine hohe Auslastung für die Selbstreinigung hat. Ist diese Auslastung nicht vorhanden, wird sich der Schleim und Bewuchs darauf verfestigen und wirkt sich gegenteilig aus. In diesen Fall ist ein SPC mit hohen Bewuchsschutzeigenschaften die bessere Lösung auch wenn die Gleiteigenschaft gegenüber den Hartantifouling geringfügig reduziert ist.

    Nachteil der Teflonantifoulings ist, diese benötigen einen Epoxydgrund mit VCTar2 und sollte ein solches Boot anderweitig verwendet werden, muss dieses System aufwendig entfernt werden da ein anderes System nicht darauf haftet, was den Verkauf eines Bootes erschweren kann. Ich persönlich bin der Meinung, dass das VC17m mit Graphit immer doch das beste Ergebnis für ein Regattaboot im Süßwasser mit längeren Liegezeiten ist. Nur ich würde es nicht nehmen wegen den späteren Aplikationsproblemen, da ist mir ein Boot einfach zu wertvoll.

    Ich halte immer noch ein Weichatifouling im Zweifelsfall für die beste Lösung. Diese Antifoulings ermöglichen einen hohen Bewuchsschutz für 3-4 Monate, haben gute Gleiteigenschaften, lassen sich mit Laugenbeize leicht abwaschen und ermöglichen später auch die Verwendung anderer Systeme. Ich habe jahrelang Soling auf Regatten gesegelt. Vor jeder Regatta habe ich das Boot aus dem Wasser genommen und gereinigt. Da Regatten oft über mehrere Tage dauern habe ich ein Regattawachs verwendet (sehr teuer) das die bremsende Schleimbildung verhindert.

    Die paar Beispiele sollten nur Zeigen, dass eine Empfehlung auf Grund unterschiedlicher Vorgaben kaum möglich ist. Die Auswahl eines Antifouling wird bestimmt über den Bewuchsdruck - Wasserliegedauer -Temperatur -Geschwindigkeit - und die Auslastung. Es wird seit Jahrzehnten die Entwicklung von AF für die Sportbootschifffahrt vernachlässigt da diese kaum rentabel ist, noch uninteressanter sind die Regattaboote für die Hersteller von Antifoulings, da nun mal kaum eine Verhältnismäßigkeit zu den Herstellerkosten besteht.

    Grüße Friedrich

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