Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wer kennt diesen Gutachter?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Wer kennt diesen Gutachter?




    Wir haben ein diffiziles Problem zu begutachten, es muß jemand sein, der Erfahrung mit GFK hat. Uns wurde vorgeschlagen Herr Detlef Schumann, Ingenieurgesellschaft Schumann in Hamburg. Auf seiner Website geht er sehr sparsam mit Informationen um, im Deutschen Boots- und Schibbauerverband ist er als Schiffs- und Verkehrsexperte aufgeführt. Ansonsten scheint niemand ihn zu kennen.

    Hat irgendjemand schon mit ihm zu tun gehabt oder kann uns sonst Informationen geben?

    Er ist von der Handwerkskammer öffentlich bestellt und vereidigt, (nicht IHK), die HWK veröffentlicht aber keine Liste ihrer Gutachter oder deren Spezialgebiete. Weiß vielleicht jemand, wie die HWKs ihre Gutachter prüfen?

    Wir sind für jede Antwort dankbar!

    Sailaway

  • #2
    AW: Wer kennt diesen Gutachter?

    Hallo Sailaway,
    ich nehme an, es geht immer noch um den Nachbau einer Colin Archer 40 aus dem Jahre 77 die eine oder auch keine Osmose hat. Nach 30 Jahren, Dauerwasserliegeplatz hat nun mal jedes GFK-Laminat erhebliche Mengen an Feuchte aufgenommen durch einen osmotischen Prozess. Das ist auch normal, nur eine osmotische Diffusion muss noch lange keinen osmotischen Schaden verursachen. Wenn jemand im Kaufvertrag Osmosfreiheit zusichert, dann ist das technisch und physikalisch bei einer Yacht die Jahrzehnet im Wassr lag nicht möglich und wäre für einen Richter ein Argument einer Vertragsrückabwicklung da eine solche Zusicherung nach mehr als 30 Jahren nicht vorhanden sein kann. Die Rechtsauffassungen bei Gericht ist nun mal sehr unterschiedlich und er wird immer entsprechend dem Gutachten entscheiden. Auch zum Beispiel die Zusicherung eines technisch einwandfreien Zustandes bei einer mehr als 30 Jahre alten Yacht ist schon sehr gewagt. Die Feststellung des Gutachters zum Harz-Laminat kann dadurch begründet werden, dass zum Beispiel anstelle eines ISO aus Kostengründen ein Ortopthalharz verwendet wurde. Ohne jetzt die Yacht zu sehen, würde ich bei einen solchen Harz schwerste osmotische Schäden vermuten. Nur das lässt sich nun mal nicht mit einen Feuchtemessgerät feststellen, denn eine solche Messungen kann nur die ca. Feuchte angeben, daraus ergeben sich Vermutungen, aber keine Aussage über eine osmotische Schädigung, mit Ausnahme die ist bereits optisch sichtbar.

    Ein weiteres Problem ist immer der Anwalt, der im Grunde keine Ahnung hat und das nur vortragen kann womit er gefüttert wurde. Damit bleibt die pauschale Aussage des Sachverständigen der mit seinen Messungen und seiner Harzbeurteilung sehr wahrscheinlich nicht unrecht hat und der Vorsitzende, der dann entsprechend entscheidet.

    Auch wenn Nachträglich ein Sachverständiger eine Schadensfreiheit zusichert, was nur durch eine aufwendige Untersuchung einschl. mit entnommenen Materialproben nur möglich ist, bleibt immer die Zusage beim Verkauf einer Osmosefreiheit die nur bei einer Yacht möglich ist, die sich nicht im Wasser aufgehalten hat. Ich sehe einfach das Problem einer Komplexität wo kein Gericht Interesse hat. Das wäre anders, wenn das Boot unter geht und noch ein paar ertrinken.

    Als Sachverständigen würde ich z.B. http://www.ibrm.de/d/html/gutachten_...gutachten.html nehmen, die auch Bavaria beim Verlust des Kieles vertreten haben und im Grunde zum gleichen Ergebnis kamen wie wir es bereits Monate zuvor vermutet haben. Ansonsten bin ich der Meinung, kein Sachverständiger würde hier im Forum gegen einen anderen Sachverständigen eine Beurteilung machen und was die Laien betrifft, die können einen Sachverständigen kaum beurteilen.

    Es ist sicherlich ärgerlich, besonders bei einem solchen Boot, nur denke ich da ist von Anfang an zu viel schief gelaufen und das lässt sich nachträglich kaum noch was beheben. Die Yacht wurde verkauft und dann wegen der nicht vorhandenen zugesicherter Eigenschaften zurück gegeben. Das ist also im Vertragsrecht auch vorgesehen. Damit dürfte meiner Meinung ein Gutachter auch wenn keine osmotischen Schäden festgestellt werden an der rechtlichen Situation kaum etwas ändern.

    Grüße Friedrich

    Kommentar


    • #3
      AW: Wer kennt diesen Gutachter?

      Hallo Friedrich,

      nur zur Klarstellung:

      Ja, es geht um das Boot.

      Aber nicht um Osmose, sondern um Osmoseschäden bzw. die Festigkeit oder Stabilität des Rumpfes, was, wie Du ja auch sehr explizit in diesem Forum darlegst, zwei Paar Stiefel sind.

      ABER: Es wurde bereits durch das private Gutachten eines Kunststoffexperten (um nicht zu sagen DES Kunststoffexperten) in Zusammenarbeit mit einem anerkannten Labor (Veraschung/Biegetest) einwandfrei festgestellt, dass der Rumpf nicht geschwächt ist.

      Das soll nun ein Gerichtsgutachter überprüfen/nachvollziehen - was auch immer, denn das Privatgutachten nützt vor Gereicht ja nicht.

      Deshalb wäre es gut zu wissen, welche Erfahrungen Herr Schumann auf diesem Gebiet hat.

      Sailaway

      Kommentar


      • #4
        AW: Wer kennt diesen Gutachter?

        Solche Schäden lassen sich meiner Meinung am besten mit einen Termographischen Verfahren über die Temperaturverteilung bei Einleitung eines Wärmestromes erkennen. Ich würde am besten bei dem Sachverständigen nachfragen wie er diese Überprüfungen durchführt und ob die Verfahren bei Gericht auch anerkannt werden. Es sollte aber vorher immer mit dem Gericht abgeklärt werden, ob der Gutachter anerkannt wird, wenn nicht, dann muß das Gericht den Gutachter bestimmen.

        Die Präsentation des beschrieben Gutachter im Internet ist meiner Meinung mehr als dürftig und ich muss mir eingestehen, ich hätte da auch meine Bedenken und würde mich im Vorfeld mit einen persönlichen Gespräch informieren.

        Grüße Friedrich

        Kommentar

        Lädt...
        X