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ich habe mir eine 14 Jahre alte Regattayacht (38 Fuss) zugelegt. Dieses Schiff wurde die letzten 5 Jahre lediglich zum segeln ins Wasser gebracht und hat zur Zeit kein AF.
Das Unterwasserschiff ist glatt, weisst lt. Gutachter keine Osmoseschäden auf und wurde gesandstrahlt. Teilweise wurde es etwas übertrieben und das Gelcoat bis auf das GFK abgetragen.
Zukünftig wird das Schiff im Sommer durchgehend im Wasser liegen, voriegend in der Ostsee.
Wie gehe ich jetzt am Besten vor, um einen dauerhaften Schutz zu erlangen?
Hallo Assa,
das mit dem sandstrahlen ist natürlich eine gewaltige Keule für eine 14 Jahre alte Regatta-Yacht die nur zum segeln im Wasser lag und im Grunde vom Gelcoat und Laminat neuwertig war.
Wenn der Gelcoat vereinzelt bis zum Laminat durchgestrahlt wurde, dann ist der auch in den anderen Bereichen vollständig perforiert und nichts mehr wert.
Ist das Laminat sichtbar, dann wurde mit Sicherheit auch die unter dem Gelgoat liegende Barriere mit beschädigt.
Eine vollständige Sanierung die Gleichwertig ist:
- entfetten,
- schleifen bis Gelcoatreste weitgehend entfernt sind,
- 2 Lagen 0,5 mm Epoxid-Laminat,
- 2 Komp. Feinspachtel,
- schleifen,
- 3-4 Lagen 2 K. Multicoat
- 3-4 Lagen 2 K. PU-Acryl
Das ist in etwa der Aufbau der Firma Wrede (einer der führenden Bootswerften), die ohne Sandstrahlen für den Aufwand einschl. Materialien ca. 800,-€ zzgl. Mwst. 19% je laufenden Bootsmeter berechnet. Dafür bekommt einer bei Wrede eine Gewährleistung von 7 Jahren.
Notlösung:
- Gelcoat schleifen mit 80-ziger Körnung,
- entfetten, - 2 -3 Lagen Stetecol
- 1 Lage PVC-Vinyl Barriere
- 2 - 3 Lagen Ecoship Antifouling, Bewuchsschutz reicht für die nächsten 3-4 Jahre.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Was ist denn unter Notlösung zu verstehen, klingt auf jeden Fall deutlich günstiger
Muss das in Kürze wiederholt werden?
Hallo Assa,
wir haben das System erstmals für Yachten ca. 2003-2004 angeboten die von der Blasenpest betroffen waren. Die Blasenpest wird durch osmotische Vorgänge verursacht und wird fälschlicherweise als Osmose bezeichnet. Das Stetecol ist das gleiche Prinzip wie Gelshield oder VCTar2, nur bei Stetecol handelt es sich um ein Industrieprodukt von BASF/Relius mit entsprechend höheren Anforderungen.
Der Erfolg wird aber bestimmt durch die Feuchtewerte im Laminat. Bei Differenzwerten zwischen Decksunterkante und Unterwasserschiff sollte nicht mehr als 0,8% betragen. Bei den Booten die also kaum Feuchte im Laminat hatten funktioniert es inzwischen mehr als 6 Jahre. Wir haben aber auch welche, bei denen waren die Feuchtewerte zu hoch, da bricht dann die Feuchte nach 3-4 Jahren wieder durch. Bei Deinen Boot, das kaum ein Wasserlieger ist, müsste es funktionieren, daher der Vorschlag. Da jedes Boot als Wasserlieger Feuchte aufnimmt, kann es nach Jahren zur Blasenbildung kommen. Das Stetecol wird dann gründlich abgeschliffen, und wenn das Boot ausreichend getrocknet wurde, kann der Vorgang wiederholt werden.
Stetecol ist sehr Preiswert siehe Website. Sinn macht es aber nur mit einer PVC-Vinyl - Versiegelung und in Verbindung eines hochwertigen selbstabschleifenden Antifouling. Da diese Antifouling nicht nur einen erheblich besseren, sondern auch längeren Bewuchsschutz bieten, auch keine Aplikationsprobleme in den nächsten Jahren verursachen, ist das System mit abstand auch das preiswerteste System, auch wenn die Af teuerer sind als z.B. ein Bonsea von Schwenkner. Auch wir bieten solche Antifolings für besondere Anwenungen für ca. 23,-€/Ltr. an, würde ich aber nicht für die Ostsee mit entsprechenen Seepocken und besonders Miesmuschel-Bewuchs empfehlen.
Ein Aufwendigeres System wäre eine Beschichtung mit ca. 4 Lagen 2 Komp. Barriere. Nach dem Feinschliff werden ca. 4-5 Lagen 2 Komp. PU-Acryl gespritzt. Darauf dann der Sealer PVC-Vinyl und dann das Antifouling.
das klingt ja sehr gut.
Eine Frage habe ich noch bezüglich des AF.
Das Schiff wird jeweils im Oktober aus dem Wasser genommen, nach ca. 1.000 sm segeln in der Saison.
Kann ich dann einfach im Winter eine neue Lage des Ecoship Antifouling auftragen oder ist ein an-/ abschleifen notwendig?
Hallo Assa,
das Ecoship ist ein SPC-Antifouling, Standzeit 60 Monate, von 3 - 35 Knoten, D-Temperatur 22°C, Tropentauglich, alle Gewässer, Dockinterval je Anstrich 12-14 Monate, selbstabschleifend, selbstglättend so wie das Takata Classic, das Oceanic8490K von Hempel, oder Seajet Platinium 039. Das Antifouling wird also auch im gewerblichen Industriebereich für langsame Boote der Küstenschifffahrt verwendet.
Die Wasserliegezeiten dürfen beliebig oft und beliebig lange Unterbrochen werden. Wenn das Boot im Winter aus dem Wasser kommt, dann genügen 2 Anstriche für die nächsten 3 Jahre. Sollte mal eine Beschädigung sein, dann haben wir kleine 200 qcm Dosen für Reparatur, oder es füllt sich einer selbst ein wenig ab.
Wenn die Boote länger stehen, dann wird auch die Biozidabgabe reduziert. Daher kann sich etwas Schleim bilden der leicht mit einen Pop-Schwamm zu beseitigen ist. Diese Antifouling reagieren chemisch, es kann also zu leichten Verfärbungen besonders im Wasserpassbereich kommen. Daher den Wasserpass einmal öfters streichen, denn wenn der zwischendurch einmal gereinigt wird, wird immer etwas Antifouling mit abgerubbelt. Ist je nach Schichtstärke nach 2-3 Jahren der Anstrich noch i.O., dann wird nicht gestrichen. Das Antifouling wird nicht ausgelaugt, sondern wirkt bis es verbraucht ist. Wird überstrichen, dann wird nur sauber gemacht. Das geschieht am besten mit einer Edelstahl-Phanterwolle oder dem Popschwamm. Es geht auch abkärchern mit entsprechender Vorsicht, denn mit den Hochdruckreinigern lässt sich sogar der Gelcoat zerstören. Ein anschleifen ist nicht mehr erforderlich.
Für manche klingt das wie ein Märchen, ist aber nicht denn das sind die geforderten Spezifikationen der B-Schifffahrt. Die Hersteller dieser SPC-Antifoulings sind Hempel/Hempadur, Jotun, Akzo-Nobell und bei uns BASF/Relius.
Ansonsten gibt es natürlich Gewässerbereiche mit hohen Konzentrationen von Nitraten, Kohlendyoxiden, Schwefel, Eisenoxiden und da hilft kein Bewuchsschutz, egal welcher Name oder Hersteller. Wer in den Silhäfen von Hamburg liegt, im Brackwasser sein Boot nicht bewegt, oder auf Lippari, Vulkano mit den Schwefelquellen, der hat dann ein Problem.
Grüße Friedrich
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