ich erhalte immer Anfragen über die Feuchtigkeitsanteile bei Holzbooten wenn diese beschichtet werden sollen. Wie jedem bekannt ist, nimmt Holz erheblich mehr Feuchtigkeit auf als Stahl oder GFK. Dazu kommt, dass Holz in allen Richtungen unterschiedlich "arbeitet" was zu erheblichen Spannungsproblemen führt oder führen kann.
Je nach Holzart dehnt sich das Holz in Längsrichtung von 0,1 -0,3%. Radial stehende Jahresringe ca. 0,5% und tangential liegende Jahresringe ca. 1%
Der Sätigungsbereich für Feuchtigkeit je nach Holzart liegt zwischen 23 und 35 % Holzfeuchte. Hölzer wie Teak, Gabun - Mahagoni - oder Klititschia nehmen erheblich weniger Feuchtigkeit auf da diese Ölhaltig sind. Für diese Hölzer sollte nur ein Holzöl (Hartöl) verwendet werden, da auf Grund der natürlichen Ölhaltigkeit eine Haftung der Beschichtung immer probematisch sein kann. Daher ist es immer erforderlich, vor einer Epoxydbeschichtung besonders bei diesen Hölzern eine Entfettung der Oberfläche mit einen Acetonreiniger durchzuführen. Diese Entfettung sollte dabei ca. 3 mal erfolgen, dann gibt es mit der Haftung keine Probleme.
Es sollte auch bedacht werden, dass das Holz bei jeder Feuchtigkeitsänderung schwindet oder quillt. Radial etwa 0,1 - 0,2 %, tangential etwa 0,2 - 0,35 %, wobei die Längsausdehnung bei Booten vernachlässigt werden kann.
Bei einem Holzboot ist es zwingend erforderlich die Feuchtigkeit zu messen um keine unliebsamen Überaschungen nach dem beschichten zu erleben. Der max. Feuchtigkeitsbeiwert sollte nicht über 15% Feuchtigkeit betragen. Um die Feuchtigkeit am Bootskörper so weit wie möglich auszuschließen, haben sich am besten 2 K. Epoxyde bewährt. Nachteil dieser Epoxyde ist, dass dies auf Dauer nicht UV-beständig sind. Daher sind für die Bereiche die der Sonne ständig ausgesetzt werden, z.B. Decksaufbauten, Mast usw. Holzöle besser geeignet. Diese Holzöle die einen Haftgrund erfordern sind UV-beständig, reissen nicht und sind Seewasserfest. Sie können ohne Probleme angeschliffen und überschichtet werden. Da diese Öle bis zu 1 mm in das Holz eindringen, wird das Holz dauerhaft geschützt. Nachteil sind die langen Trockenzeiten bis zu 10 Tagen, aber die Vorteile für Nachbearbeitung oder bei Reparaturen überwiegen bei weitem.
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