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WICHTIG - RISSE IM ANTIFOULING - WICHTIG

Wir bekommen jedes Jahr 2-4 Reklamationen wo sich Risse im Antifouling bilden wenn das Boot an Land steht. Natürlich sind 2 - 4 Reklamationen bei mehreren tausend Kunden nicht die Welt und für manchen anderen Händler ein Traum. Wir versuchen aber auch die wenigen Reklamationen ernst zu nehmen. Grundsätzlich sind nun mal alle Antifoulings microporös, quellen im Wasser und schrumpfen wenn die trocken werden. Was bei den Standard-Antifoulings kein Problem ist, da die nach einer Saison weitgehend verbraucht wurden und im Folgjahr neu gestrichen werden, kann natürlich bei mehrjährigen Antifoulings ein Problem werden, was sich in Form von kleinen Rissen im Antifouling bis zur Grundierung zeigt.

Die Risse können auch entstehen, wenn Epoxid-Beschichtungen vorgenommen werden, die dann mit PVC-Vinyl und Antifouling überschichtet werden. Auch die Nichteinhaltung des Taupunktes kann solche Spannungsrisse bei der Trocknung verursachen. Bei den EP-Beschichtungen von uns handelt es sich um Reinepoxidbeschichtungen mit hohen Feuchtedichten die nun mal 3-4 Wochen nachhärten. Wird jetzt innerhalb der Beschichtungsintervalle nachbeschichtet, so können Spannungsrisse im Antifouling entstehen. Diese Risse sind nicht weiter schlimm, es kommt zu keinen Ablatzungen und lassen sich mit einer dünnen Lage Antifouling beheben. Wir müssen aber auch feststellen, dass besonder bei hohen Trocknungstemperaturen wenn Boote an Land stehen wie im Süden der Adria, in geheizten Bootshallen, oder bei geringer Luftfeuchte es zu solchen Rissen kommen kann. Haben wir solche Vorgaben, dann muss die Schichtstärke beim Antifoulinganstrich reduziert werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, nicht zu viel - keine zu hohen Schichtstärken. Haben wir Vorgaben wie z.B. EP-Beschichtungen, trockene warme Winterlager, dann sollte auch nur einmal das Antifouling mit der Fellrolle aufgetragen werden. Da unsere Antifoulings einen Dockintervall von 18 Monaten haben, mehrjährig sind, genügt in der Regel bei den Yachten die im Winter auf dem Lagerbock stehen ein Anstrich für 24 bis 36 Monate.

Es kommt dabei zu keinen Abplatzungen und ist nur ein optisches Problem. Im Gegensatz zu den Standardantifoulings, da kommt es nicht zu Haarrissen, sondern zu direkten Abplatzungen die zum Teil dann großflächig bei höheren Schichtstärken erfolgen können.

Eine weitere Ursache ist dass die Gebinde nicht ausreichend aufgerührt werden. Wir haben in den 2 Liter Gebinden ca. 2,6 kg Schwermetalle und Biozide. Es ist also zwingend erforderlich dass mit dem Rührstab und der Bohrmaschine gründlich aufgerührt wird, damit sich die Lölsungsmittel mit den Schwermetallen und Bioziden vermischen. Die Löpsungsmittel sind auch für die Härtung erforderlich. Da nun mal trotz Rührstab die Dosenwand und der Dosenboden nicht aufgerührt werden kann, ist ein umtopfen z.B. in eine Farbmischwanne zwingend erforderlich. Wenn Primer - Antifoulingreste vom Dosenrand oder Dosenboden gestrichen werden, dann entstehen nun mal solche Haarrisse. Wir können nur immer wieder auf eine sorgfältige Verarbeitung hinweisen, denn Geiz um den letzten Tropfen Antifouling vom Dosenrand zu verstreichen, oder Nachlässigkeit bei der Verarbeitung zahlt sich nicht aus.

Dieser Grundsatz gilt nun mal bei allen SPC-Antifoulings und Dickschichtantifoulings die anstelle Dikupfer Zinkoxide verwenden wie Marine 522 Ecoship Farbe weiß - grau - blau, da sollten die Wasserliegezeiten nur max 1-2 Monate unterbrochen werden, lieber weniger da diese Antifoulings ein anderes Quellverhalten haben. Während mehrlagige Schichtstärken besonders für Blauwassersegeler bis zu 5 Anstriche, die dann 2 mal rund um die Welt reichen kein Problem sind, wenn die Wasserliegezeiten nicht unterbrochen werden.

In den meisten Fällen kommt es aber bei den Farben schwarz oder ziegelrot nicht zu solchen Rissbildungen wenn die Wasserliegezeiten in den Wintermonaten 5-6 Monate unterbrochen werden.

Wir bitten um Verständnis wenn das passiert, aber auch bei uns gibt es nun mal keine 100%. Achtet also darauf, meist ist weniger mehr und vermeidet Aplikationsprobleme.

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Beizen - Reinigen oder Schleifen

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  • #16
    AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

    Hallo Börn,
    die vollständige Beseitigung der VC-Beschichtung ist für den Rhein zu empfehlen, im Tegernsee wäre das nicht erforderlich denn der hat kaum Bewuchs, da würde sogar das VC oder ein Wasserpumpen- oder Melkfett genügen.
    Wird aber ein Boot ständig getrailert, dann wäre ein Hartantifouling wie das VC17m die bessere Lösung, da es nicht so leicht beschädigt wird, nur im Rhein funktioniert es kaum. Damit bleibt nur ein Kompromiss was wichtiger ist, Bewuchsschutz für den Rhein oder mechanische Festigkeit zum trailern.
    Grüße Friedrich

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    • #17
      AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

      Hallo Friedrich,

      Danke für die Antwort, aber das hilft mir nicht wirklich viel weiter. Aktuell ist auf diesem Boot VC 17m drauf. Getrailert wird das Boot nur im Frühjahr vom 5KM entfernten Winterlager zum Kran - dann liegt es ca. 3 Monate im Rhein bei Wiesbaden- dann wird es für 14 Tage an den Tegernsee und zurück zum Rhein getrailert - im Oktober / November wird es wieder rausgezogen. Also dauernd getrailert stimmt so nicht, das habe ich wohl missverständlich formuliert.

      Hinsichtlich des Bewuchsschutzes: das VC 17m / oder auch Waterglide (haben wir im Revier quasi alle drauf) hilft bisher sehr ordentlich, im Herbst (oder beim Trailern in den Urlaub) kurz den Dampfstrahler drüber und der grüne Algenschleim ist sofort weg. Von soher ist da für mich kein tatsächliches Problem mit diesen Produkten, nur: Ich hatte es in den Beiträgen im Forum immer so verstanden, dass ein Teflon-Antifouling wie VC17m /Waterglide für ein Segelboot völlig untauglich ist, da diese Produkte eine andere Anwendungsgeschwindigkeit für die Selbstpolitur brauchen (die vom Segelboot nicht erreicht wird). Wenn dies also alles, incl. VC offshore, und überhaupt die VC Produkte für unser Revier nix taugt - was soll ich denn nun drunterstreichen?

      Aktuell sind, weil das Antifouling / VC Offshore beim Voreigentümer wohl einen nicht ganz fettfreien Untergrund hatte, ein paar Abplatzungen zu sehen - das wollte ich als Gelegenheit nehmen mal sämtliche Schichten der letzten 7 Jahre zu entfernen und bei "Null" anzufangen. Also auf dem puren Expoxy, welches wohl mal im Rahmen einer Osmosebehandlung auf dem Unterwasserschiff drauf ist. Deshalb auch meine Frage nach der Beize, weil Schleifen sollen wir ja (aus nachvollziehbaren Gründen der Gesundheits- und Schiffsschädigung) auch nicht.

      Also deshalb nochmal meine Frage: Welches Antifouling soll ich für meine oben beschriebenen Zwecke verwenden? Kannst Du mir da helfen?

      Beste Grüße und frohes 2013, Björn

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      • #18
        AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

        Grundsätzlich ist ein Antifouling so gut wie es der Bewuchs zulässt.
        Die VC-Anifoulings sind im Grunde keine Antifoulings, sondern Antihaftbeschichtungen die eine Reinigung erleichtern. Da der pflanzliche Bewuchs bis zu 8 Wochen benötigt bis er verfestigt, reicht natürlich in vielen Fällen ein VC-Antifouling aus. Haben wir aber es mit tierischen Bewuchs zu tun und hohe Bewuchsdrücke, dann reicht ein VC wie z.B. in Travemünde keine 14 Tage. Haben wir eine VC-Beschichtung und es ändern sich die Verhältnisse, dann müssen solche Beschichtungen vollständig beseitigt werden, weil z.b: SPC- oder Schwermetallantifoulings nicht darauf haften. Wenn z.B. in einen Revier ein VC oder auch Waterglide für ein Segelboot ausreicht, dann haben wir im Grunde Bewuchsverhältnisse wo alles funktioniert, in der Regel genügt da auch ein Wasserpumpenfett. Nur mancher Skipper würde niemals ein solches gebrauchtes Boot mit VC kaufen, da bei den meisten Booten nach einigen Jahren osmotische Schäden zu befürchten sind.

        Ansonsten sind VC-AF Dünnschichtantifoulings - Antihaftbeschichtungen für Trailerboote mehr als 15 Knoten u. kurzen Wasserliegezeiten. Da diese AF immer mit Schleifaktionen bei der Erneuerung verbunden sind, kommt es in der Praxis zu erheblichen Aplikationsproblemen nach einigen Jahren. Wer sich einmal in den verschiedenen Wassersport-Foren ein wenig informiert, der wird sehr schnell erkennen das die meisten Boote die bereits erhebliche osmotische Probleme haben immer mit VC zu tun hatten. Ansonsten empfehlen wir unseren Kunden max. Bewuchsschutz und max. Bewuchsschutzdauer für alle Gewässer, auch keinen Osmoseschutz der noch nicht erfunden wurde. Wie gesagt, wenn einer zufrieden ist dass sein Boot nach ein paar Wochen leicht zu reinigen ist, dann ist das Thema Bewuchsschutz bedeutungslos, da kann einer streichen was er gerne möchte.
        Gruß Friedrich

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        • #19
          AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

          OK, besten Dank.

          Gruß vom Rhein, Björn

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          • #20
            AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

            Hallo,
            ich besitze mit einigen Freunden eine J24, 78er Baujahr. Wir haben das Schiff im letzten Sommer in Schweden gakauft, wo es einige Jahre an Land stand.
            Das U-Schiff ist mit einem Graphitartigen Anstrich geschützt, ungefähr 0,5-1 mm dick. Um Kosten und Zeit zu sparen, möchten wir das Graphit abbeizen und anschließend das GFK in mehreren Schritten schleifen und polieren, sodass es regattatauglich ist. Ist Ihnen Graphit als Anstrichart bekannt? Was für eine Beize sollten wir hier am Besten nehmen? Und wie gehen wir beim beizen am Besten vor?

            Das Schiff soll zu Training und Regatten gekrant werden und ansonsten an Land stehen.

            Vielen Dank,

            Jonathan aus Berlin

            Kommentar


            • #21
              AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

              Wir haben mit dem GEL 170 VC-Antifoulings mit Graphit abgebeizt was optimal funktionierte. Wichtig ist dabei die augetragene Schichtstärke der Beize, im Verhältnis der Schichtstärke die abgelöst werden sollte. Wir hatten vor einer Woche einen ähnlichen Fall mit Graphit wo uns der Kunde darüber berichtet hat. Er hatte ca. 2 mm das GEL 170 aufgetragen, mit Frischhaltefolie für 2-3 Stunden abgedeckt und dann lies sich die Beschichtung mit der Kunststoffspachtel bis zum Gelcoat abschaben. Wir empfehlen aber grundsätzlich längere Einwirkzeiten, aber da muss einfach zuerst einmal ein kleiner Bereich ausprobiert werden. Wir raten aber immer zur Vorsicht mit den Beizen, denn zu langes einwirken sollte vermieden werden. Am besten eine kleine Fläche, 2 - 3 Stunden warten und dann ausprobieren. Es kann auch mal die Einwirkzeit über Nacht ausgedehnt werden wenn das erforderlich ist. Unsere Beizen sind angeblich umweltfreundlich, keine Verätzungen der Haut und neutralisieren sich. Ich rate aber trotzdem zur Vorsicht, auch wenn die Innhaltsstoffe noch nicht in der BIOZID-Verordnung erfasst wurden, sollte da einer den Werbeausagen nicht zu sehr vertrauen und entsprechen vorsichtig damit umgehen. Eine Nachreinigung kann z.B. mit einer dünnen Lage Beize und durch die Anwendung einer Edelstahlwolle (Phanterwolle) erfolgen. Die Phanterwolle wirkt glätten, beschädigt auch nicht den Gelcoat. Damit lässt sich dann wirklich der Originalzustand wieder herstellen.
              Grüße Friedrich

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              • #22
                AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                Hallo Friedrich,

                danke für die schnelle Antwort.

                Ich war heute im Bauhaus und bei AWN. Die bieten beide vor allem den Abbeizer von International ("Interstrip AF") an. Wäre der hier auch zu empfehlen? Laut Verpackung ist nur eine Einwirkzeit von mindestens 10 Minuten erforderlich. Der 1 l -Preis beträgt 27,99.

                Außerdem habe ich heute bei einem Bootsbauer nachgefragt, der mir eher zum schleifen geraten hat. Er meinte, da ich nicht hundertprozentig weiß, was für ein Antifouling verwendet wurde, könnte es sein, dass das Abbeizen nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Kann ich denn bei dem GEL 170 oder auch bei dem Interstrip AF sicher sein, dass das Antifouling runtergeht?

                Viele Grüße,

                Jonathan

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                • #23
                  AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                  Hallo Jonathan,
                  der Abbeizer Interstrip ist ein Lösungsmittel-Abbeizer und hat auch nur eine Einwirkzeit von 10 Minuten. Da aber der Abbeizer je nach Temperatur nach 20 Minuten trocken ist weil die Lösungsmittel verdunsten, lässt sich damit nur eine kleine Fläche von ca. 30 x 60 cm bearbeiten. Also 10 Minuten einwirken, 10 Minuten abschaben und dann wird das auch bei einen kleinen Boot zur Arbeitsbeschaffung. Siehe Beitrag unter http://www.antifouling-shop.com/show...light=ABBEIZEN

                  Grundsätzlich werden bei den AF unterschiedliche Trägerkomponenten verwendet. Bei den hochwertigen AF die alle selbstabschleifend sind, wird ein 1 K. Vinyl verwendet was auch kein Problem ist egal welcher Abbeizer. Bei den meist sehr preiswerten AF wie z.B. von Compass, Bonsea, Seatec usw. wird eine Epoxid-Trägerkomponente verwendet, da diese erheblich preiswerter ist und da kann es dann schon mal schwierig werden. Z.B. bei Trilux 33, oder wie alle preiswerten Antifoulings von International versagen die meisten Abbeizer, aber das GEL 170 oder auch unser TOP 155 haben damit kein Problem. Natürlich gibt es Abbeizer da geht alles runter, auch gleich der Gelcoat wie z.B. unser Brillux Rasant der nur an Gewerbebetriebe geliefert werden darf. Ich kann nur warnen bei Abbeizen aus den Baumärkten die alle Dichlormethan enthalten und damit ist der Gelcoat was seine Eigenschaften betrifft für immer erledigt. Ich kenne im Augenblich kein AF, wo die beiden Brillux die es auch im Farbenfachhandel auf Bestellung gibt versagt hätten.

                  Was den Bootsbauer betrifft, der weiß entweder nicht Bescheid, oder er ist einer von den ewig Gestrigen die nicht verstehen, dass der wichtigste Osmoseschutz nun mal der Gelcoat ist und dass wir den erhalten wollen und nicht beseitigen oder auch nur beschädigen. Daher auch mein Hinweis mit der Edelstahlwolle die glättet und nicht schleift wie Schleifpapier. Schleifen bedeutet immer den Gelcoat schwächen, die Oberfläche um den 3-fachen Wert vergrößeren, damit auch die Feuchteaufnahme entsprechend zu vergrößern. Das sind Empfehlungen oft aus den Foren, wo wir es meist mit anonymen Verkäufern oder Händlern zu tun haben, für die jeder der schleift im Grunde ein potenzieller Kunde ist. Z.B unter http://dph-bootservice.de/index.html haben wir einen aus dem Yachtforum, der uns nicht besonders wohl gesonnen ist, der inzwischen nicht einmal gegen Vorrauskasse (nicht nur von uns) nur einen Liter AF bekommt. Er versucht immer über PN im Yachtforum seine Dienste günstig anzubieten, nur er bekommt keine Ware mehr.
                  Grüße Friedrich

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                  • #24
                    AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                    Hallo Friedrich,

                    auf der Dose von Interstrip steht, dass es das GFK nicht angreift. Da ich schon am Wochenende zum Arbeitstag aufgerufen habe, kann ich nicht auf Bestellware zurückgreifen. So wie sich das angehört hat, ist das einzige was gegen Interstrip spricht wohl der Aufwand durch die geringe Einwirkzeit (und vielleicht der Preis). Aber wir werden wahrscheinlich zu fünft sein und ich hoffe, dass wir am Wochenende möglichst eine ganze Runde am Uschiff schaffen. Ich werde erstmal eine 1l-Dose aufmachen und testen, falls es nicht klappt müssen wir uns wohl das GEL 170 bestellen.

                    Noch einige kleine Fragen: Ich habe den Tip bekommen, dass es mindestens 10-12° Lufttemperatur zum Abbeizen sein müssen. Stimmt das? Wenn ja werden wir wahrscheinlich einen Heizlüfter bekommen und unter die Plane stellen. Es wäre aber natürlich ohne deutlich weniger Aufwand, falls das Abbeizen auch bei weniger Temperatur funktioniert...

                    Auf der Dose von Interstrip steht leider keine Größenordnung für wie viele Quadratmeter eine Dose ungefähr reicht. Kannst du eventuell ne ungefähre Schätzung abgeben, wie viele Liter ich brauche? Wie gesagt, die AF-Schicht ist ungefähr 0,5-1 mm dick. Wenn ich mal die Quadratmeter des Uschiffs überschlage komme ich auf ca. 18 qm.

                    Danke im Voraus!!!

                    Viele Grüße, Jonathan

                    Kommentar


                    • #25
                      AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                      Unter Produktdaten http://www.yachtpaint.com/MPYACMData...Y+20100721.pdf und Sicherheitsdaten
                      http://datasheets.international-coat...71_DEU_GER.pdf sind alle Informationen einsehbar.

                      Siehe Toxität unter http://www.gifte.de/Chemikalien/mesitylen.htm daher entsprechende Schutzausrüstung verwenden.

                      Grüße Friedrich

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                      • #26
                        AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                        Danke für die ganzen Infos!

                        lg Jonathan

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                        • #27
                          AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                          Zitat von ADMIN Beitrag anzeigen
                          Schleifen bedeutet immer den Gelcoat schwächen, die Oberfläche um den 3-fachen Wert vergrößeren, damit auch die Feuchteaufnahme entsprechend zu vergrößern. Grüße Friedrich
                          Hallo,

                          Leider habe ich dieses sehr interessante Forum zu spät entdeckt. Mein 3 Jahre altes Boot habe ich gerade aus dem Wasser holen lassen, um das AF zu erneuern. Vom Hersteller her gab es original ein Seajet 117 als Epoxy Primer und ein 039 Platinum als AF. Vor einem Jahr habe ich das AF erneuern lassen, ein Micron, das aber in den Flussmündungen Portugals und Spaniens sehr schnell Probleme machte mit Muscheln. Jetzt ist das Schiff auf Madeira. Nach dem Rausholen wurde es mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt und dann, leider, wurde das alte AF abgeschliffen. Hier auf der Werft scheint es üblich zu sein, dass bei jedem Boot das Gelcoat massakriert wird. Da ich etwas verunsichert war, habe ich dieses Forum im Internet gefunden.
                          An den meisten Stellen ist noch der original Epoxy Primer zu sehen in grau, aber dort wo Muscheln waren, wurde zu fest auf den Excenterschleifer gedrückt. Das ganze sieht jetzt so aus, wie auf den Bildern.

                          Was sollte man jetzt machen? Neues Seajet 117 auf dem Gelcoat auftragen dann AF Platinum? Bei den Stellen, wo das Gelcoat hervorscheint, gibt es teilweise noch altes Antifouling. Einfach drübersteichen oder mit Beize das ganz sauber machen? Ich hoffe, man kann den Schaden noch anständig reparieren...DSC00794.jpgDSC00795.jpgDSC00796.jpgDSC00797.jpgDSC00798.jpg

                          Kommentar


                          • #28
                            AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                            Hallo Jonathan,
                            das Seajet Platinium 039 von Nippon ist ein SPC-Antifouling das identisch ist mit den Antifoulings der Berufsschifffahrt, wie diese auch von International, Hempel oder von uns BASF angeboten werden. Der einzige Unterschied ist eine reduzierte Standzeit von 60 Monate auf 36 Monate, was auf Grund der geringeren Biozidanteile die Bewuchsschutzdauer - nicht zu verwechseln mit der Bewuchschutzwirkung - auf ca. die Hälfte reduziert. Daher bietet das Seajet bei 3 Anstrichen einen Bewuchsschutz von 2 - 3 Jahren im Vergleich das Relest® Marine 522 einen Bewuchsschutzbei 2 Anstrichen von 3-4 Jahren. Die Bewuchsschutzwirkung wird durch die verwendeten Biozidanteile die identisch sind und durch die Lechingrate (Abriebkomponente) bestimmt die beim Seajet 039 vergleichbar ist mit dem 522 von BASF. Das 522 LF ist etwas weicher, was je nach Anwendungsfall eine bessere Selbstreinigung als das 522 ermöglicht.

                            Darauf ein Micron Extra, ein erodierendes Antifouling in den Flussmündungen Portugal, meist Brackwasser, das für einen Bewuchschutz für ca. 3 Monate ausgelegt ist, was in der Regel für eine Saison in den meisten Bereichen z.B. der Ostsee ausreichend ist, kann da nicht funktionieren. Z.B. der Biozidanteil von Micron Extra bei einen Volumen von 2 Liter (2000 qcm) beträgt lt. Datenblatt 220-240 Gramm. Der Biozidanteil z.B. bei 522 Ecoship beträgt mehr als 2600 Gramm. Damit ist es auch eine max. Biozidabgabe über einen längeren Zeitraum je nach Schichtstärke von mehreren Jahren möglich.

                            Das mit den anschleifen des Gelcoat ist natürlich mehr als ärgerlich, da wir davon ausgehen können das der Gelcoat bereits vorher bei dem verwendeten Primer Seajet 117 angeschliffen wurde. Der Gelcot hat eine Schichtstärke von 0,6-0,8 mm und wurde natürlich ein wenig geschwächt. Da der Gelcoat bereits bei einer Schichtstärke von 0,125 mm seine max. Feuchtedichte erreicht hat, ist die Schwächung des Gelcoat nur die vergrößerte Oberfläche mit erhöhter Feuchteaufnahme, die im Grunde nur mit erheblichen Aufwand korrigiert werden kann. Wie aber auf den Bildern zu sehen ist, fehlt da die Verhältnismäßigkeit. Bei der Feuchtediffusion reden wir über mehrere 10000 Stunden. Da unter dem Gelcoat noch zusätzlich eine ca. 1 mm dicke Barriere vorhanden ist, rate ich nur zu einer Versiegelung des Gelcoat mit einen Sealer Relest® Marine 470 und drüber wieder ein SPC-AF wie z.B. da Seajet Platinium 039. Da aber das ges. Boot mit Micron Extra Antifouling überstrichen wurde, das als erodierendes Antifouling beim Überstreichen mit Seajet oder einen anderen SPC-Antifouling Haftungsprobleme verursacht, rate ich das ges. Unterwasserschiff dünn mit dem vorgesclagenen Sealer zu überstreichen. Der 470 Sealer vernetzt mit den Resten von Micron Extra. Den angeschliffenen Bereich streiche wir mit einer Lage zusätzlich, so dass wir in den Bereichen ein etwas größere Schichtstärk erhalten.

                            Da wir in Portugal doch etwas höher Temperaturen als die empfohlenen 16-23°C haben, empfiehlt es sich nach der Versieglung 1-2 Tage zu warten weil wir besonders im Bereich der etwas höheren Schichtstärke bei größeren Schichtstärkn und besonders im Wasserpasbereich nachträglich eine Schrumpfung haben werden. Wird jetzt ein wenig verfrüht ein SPC-Antifouling aud den Sealer gerstrichen, dann bilden sich in diesen Bereich am Wasserpass der unterschiedlich zum unteren Wasserbereich im Wasser aushärtet kleine Haarrisse im Antifouling. Diese Harrisse sind aber nicht weiter schlimm und verschwinden wieder, wenn dann beim nächsten Slipp der Bereich mit neuen AF überschichtet wird.

                            Grundsätzlich muss aber der Sealer auf das Antifouling abgestimmt sein. Das Seajet Platinium 039 wäre kompatibel zum Relest®522 AF Ecoship. Da aber die Hersteller unterschiedliche Lösungsmittel verwenden, sollte auch der passende Sealer zur Versiegelung verwendet werden. Nur Nippon hat keinen passenden Sealer, der zu 100% auch als Versieglungsgrund für Polyesterharze geeignet ist. Trotzdem wäre der Sealer von Nippon und die weitere Verwendung von Seajet 039 immer noch die bessere Lösung, als mit gewaltigen Aufwand die angeschliffenen Bereiche mit einer Beize frei zu legen und dann mit einen Gelshield 200 von Interntional zu versiegeln das immer als ein Osmoseschutz empfohlen wird, der noch nicht erfunden wurde.

                            Vom Kostenverhältnis wäre es sinnvoll zuersten den von uns empfohlenen Sealer aufzutragen, darauf dann 2-3 Lagen 522 Ecoship das dann nach 3-4 Jahren ohne Probleme (sogar ohne anschleifen mit Seajet Platinium 039 überstrichen werden darf. Da das 522 selbstabschleifend wie das Seajet ist, können wir eine Schichtstärkenanreicherung vernachlässigen. Eine Lieferung nach Portugal ist sicherlich ein wenig teuer, da wir Kleinabnahmemengen in der Regel mit UPS versenden und es sich um einen Gefahrguttranport handelt. Wir versenden auch manchmal nach Portugal mit DHL was erheblich preiswerter ist, aber immer wieder zu Beschädigungen der Gebinde verursacht, so dass der Inhalt auslaufen kann. Da die AF auf Grund der hohen Biozidanteile Kupfer(I)oxid sehr schwer sind, bei 2 Liter 5 kg, betragen die Frachtkosten einschl. Versicherung nach unseren Erfahrungen für die Bedarfsmenge einer 30-34 Fuss Yacht ca. 100,-€. Bei größeren Mengen wie z.B. unsere 20 Liter Gebinde mit 50 kg versenden wir nur mit Spedition was ein wenig mehr kostet und wo wir dann die Mehrkosten übernehmen.

                            Ansonsten ist auch eine Nachlieferung in der EU kein Problem. Nur ausserhalb der EU empfehlen wird dann bei geringen Mengen je nach Standort ein passendes SPC-Antifouling. Wir begleiten also in solchen Fragen die Blauwassersegler weltweit, den die meisten SPC-Antifouling die weltweit von 9 Herstllern produziert werden, unterscheiden sich meist nur beim Namen aber nicht im Inhalt.

                            Viele Grüße nach Portugal aus Ingolstadt an der Donau,
                            Friedrich

                            Kommentar


                            • #29
                              AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                              Zitat von ADMIN Beitrag anzeigen
                              Sealer Relest® Marine 470
                              Vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich bin etwas beruhigt, kann das aber immer noch nicht verstehen, wie ich das zulassen konnte.

                              Da meine Zeit hier begrenzt ist, müssen wir gleich mit der Arbeit am Unterwasserschiff anfangen, also mit der Bestellung wäre das zeitlich zu knapp. Kann ich statt Sealer Relest® Marine 470 auch Primocon verwenden?

                              Auf der Anleitung von Primocon steht, dass man "nacktes Gelcoat" mit 200 Papier anschleifen sollte, aber so wie ich das verstanden habe, sollte man da gar nichts machen. Da mein Gelvcoat leider schon "gröber" angeschliffen ist, sollte ich am besten beim Gelcoat nichts mehr machen, oder?

                              Relest®522 AF Ecoship: Das kannte ich leider nicht, so ein langer Schutz ist wirklich großartig. Ich habe schon Seajet 039 Platinium hier dabei in Portugal. Bei der nächsten Bestellung würde ich auf jeden Fall Relest®522 AF Ecoship auftragen.

                              Schöne Grüße...

                              Kommentar


                              • #30
                                AW: Beizen - Reingen Oder Schleifen .....?

                                Mit Primokon, das mehr dem Bitumen zuzuordnen ist würde einer den Bock zum Gärtner machen. In diesen Fall rate ich nichts zu nehmen und das Seajet Platinium 039 direkt aufzutrag, Das Platinium hat herforragende Haftungseigenschaften auf Grund der Vinylträgerkomponente. Bei unseren Ecoship haben wir nur doppelt so viele Biozidanteile, daher auch weniger Vinylanteile, daher brauchen wir bei einen Produktwechsel bei Erstanwendung zusätzlich ein Vinyl als Sealer.

                                Also das Seajet darauf und dann schauen wir was in 2 - 3 Jahren passiert. Haben wir keine Haftungsprobleme auf dem Gelcoat, dann hätten wir auch kein Problem mit dem Ecoship das Seajet zu überstreichen. Das Seajet wurde noch vor Jahren von BASF geliefert und wird seit ein paar Jahren von Nippon selbst hergestellt. Daher passt das mit dem Ecoship zusammen. Ecoship hat also nur höhere Biozidanteile, sonst ist alles gleich. Primokon sollten wir also schnell vergessen und wird in der Regel als Haftvermittler von Micron Extra verwendet. Also keine weiteren Experimente, weiter mit Seajet 039, wenn ein etwas längerer Bewuchsschutz gewünscht ist kann mal später mit 522 Ecoship weiter gemacht werden. Wenn aber der angeschliffene Bereich nach einiger Zeit Probleme machen sollte z.B. Ablösung, dann brauchen wir den Sealer was nachträglich kein Problem ist, da der überlappend beim AF verwendet werden darf. Schlimmer wäre, wir bekommen Aplikationsschäden am Gelcoat z.B. Blasen. Wenn der Fall eintreten sollte, können wir das auch nicht verhindern, nur reparieren.

                                Also keine Sorge, einfach mit Seajet 039 weiter machen und abwarten.

                                Grüße Friedrich

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