Die Energie kann aber auch in chemische Energie umgewandelt werden.
Sonnenbleiche
Die Umwandlung der Sonnenstrahlung in chemische Energie beobachten wir auch, wenn wir bunte Gegenstände längere Zeit in die Sonne legen: Die Farben bleichen aus. Der Grund dafür ist, dass die Farbstoffe die Strahlung der Sonne absorbieren. Die Energie wird leider nicht nur in Wärme umgesetzt, sondern führt auch zu einer Anregung der Farbstoffmoleküle. Diese können dadurch chemische Reaktionen mit Substanzen aus der Luft eingehen.
Dabei werden chemischen Bindungen in den Farbstoffmolekülen zerstört. Das verändert deren ganze Struktur und es entstehen meist Stoffe, die kein Licht absorbieren und uns als weiß erscheinen.
Eine wichtige Rolle beim Bleichen spielt das ultraviolette Licht, das UV-Licht. Es ist so energiereich, dass es manche Farbstoffe direkt "photolytisch" spaltet, ohne dass andere Moleküle beteiligt sind.
Besonders in südlichen Breiten ist die UV-Strahlung sehr stark, so dass die Standardfarben im Yachtbau Kobaltblau und Signalrot in laufe der Zeit sich verändern. Zusätzlich wirkt sich dabei auch noch der Reinigungswahn aus, wo mit Tensiden, Bleichmitteln jeder noch so klein Mückenschiss sofort beseitigt wird. Die Folge ist dann eine Marmorierung der Farbe mit weißlichen Hintergrund, die sich nicht mehr beseitigen lassen. Yachten die z.B. Kobaltblau lackiert oder Pigmentiert wurden brauchen auf Dauer einen UV-Schutz und nicht die Polierkeule. Da sich das Ausbleichen auf Dauer bei keiner noch so guten Pigmentierung vermeiden lässt, macht es doch Sinn die Farbe weiß zu wählen, denn weiß bleibt weiß.
In laufe der Jahre verwittern die Oberflächen von Vinylharzen (Gelcoat) oder auch PU-Lacken. Durch die Verwitterung wird die Oberfläche größer und das einfallende Licht (Energie) wird nicht mehr reflektiert. Die Folge ist, eine erhöhte Energieaufnahme (Erwärmung) und UV-Strahlung (Ionisieren), die diesen Prozess weiter beschleunigt. Durch das polieren der Oberflächen wird die Verwitterung beseitigt, so dass wenige hundertstel Millimeter der Oberfläche abgetragen und geglättet werden. Dadurch ist die Reflexion wieder erhalten. Es spricht nichts dagegen, wenn alle Jahre einmal die Oberfläche poliert wird. Das Licht, das von den Farbmitteln absorbiert wird, überträgt Energie auf diese. Die Energie wird normalerweise in Wärme umgewandelt. Da aber immer die Oberfläche abgetragen wird, wird auch der Gelcoat oder die PU-Lackierung die 0,3-0,6 mm Schichtstärke haben immer dünner. Die Folge sind Lunker und Haarrisse im Gelcoat die kaum noch zu beseitigen sind. Ein in den meisten Fällen übertriebener Polierwahn schadet auf Dauer jeder Yacht. Dazu kommen noch Reinigungsstoffe in diesen Produkten, die auch jede Farbpigmentierung chemisch angreifen. Das schöne Kobaltblau einer Yacht, verwandelt sich in ein ausgebleichtes weiß-blau was dann sehr teuere Sanierungen erfordert.
Grundsatz:
Durch die Glättung der Oberfläche wird eine gleichmäßige Reflexion des Licht - Energie - UV-Strahlung erzielt. Die Oberfläche bleibt weitgehend geschützt. Je poröser die Oberfläche ist, um so größer ist auch die Oberfläche und es erfolgt auch keine Reflexion. Die Folge ist eine verstärkte Ionisierung der Oberfläche und die Farbpigmente werden chemisch verändert. Da eine Yacht doch ein kleines Vermögen kostet, möchte doch jeder die Eigenschaften des Gelcoats und der Farbe so weit wie möglich erhalten. Das Ziel ist doch, die Energieaufnahme zu reduzieren und das geht einfach - billig und ohne den Gelcoat auf Dauer zu schwächen.
Polytrol bildet auf der spröden Oberfläche einen dünnen Schutzfilm. Dadurch wird der Lichteinfall reflektiert so dass die Energieaufnahme verringert wird. 1 -2 mal im Jahr einfach feucht einreiben, nach 10 Minuten trocken abwischen, das ist alles. Der Gelcoat glänzt nicht so schön wie bei den Wunderpolituren, nur er wird dabei nicht abgetragen, die ionisierung wird reduziert, die Farbpigmente werden bei weitem nicht so stark chemisch angegriffen, die Versprödung des Gelcoat somit auch die Haarriss- und Lunkerbildung im Gelcoat wird reduziert. Z.B. eine Neulackierung des Decks fachgerecht ausgeführt bei einer 12 m Yacht kostet ca. 4-5000,-Euro zzgl. 19% Mwst. Ein halber Liter Polytrol kostet ca. 15,-Euro und reicht für 2 Jahre. Da Polytrol auch die Oberfläche von rostfreien Stahl schützt, werden die Korrosionsflecken verhindert. Mit etwas weißen Stein den viele zur Reinigung verwenden, wird rostfreier Stahl noch poliert und geschützt. Diese Anwendung ist in der Industrie auch Standart und die kann sich machen Quatsch was uns da die Werbeabteilungen und so mancher Küstenklatsch in den verschiedenen Foren die vermitteln nicht leisten.
Abhilfe wenn die Farbe ausgebleicht ist: Lackieren mit seewasserfesten 2 Komp. Polyurethan-Acryllack.
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