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CARBAMATBILDUNG

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    Die Carbamatbildung bei Epoxydbeschichtungen zu vermeiden erfordert höchste Qualitätsansprüche an 1 u. 2 K. Epoxyde und ist in zahlreichen Anwendungsfällen die Ursache, wenn sich Beschichtungen trennen. Uns werden immer wieder Fotos von Unterwasserschiffen vorgelegt, bei denen sich Epoxydbeschichtungen z.B. VcTar2 Farbe schwarz von VCTar2 Farbe weiß trennt. Auch beim Gelshield wie auch zahlreichen Beschichtungen aus der Sportbootschifffahrt haben wir immer wieder das Problem einer Schichtentrennung. Wie so oft wird dann auf nicht fachgerechte Verarbeitung von den Händlern und Verkäufern hingewiesen aber nicht auf die Carbamatbildung die besonders bei diesen doch einfachen Epoxyd-Produkten verschwiegen wird. Es wird auch einer vergeblich in den bebilderten Anstrichfibeln nach Hinweisen suchen.

    In der Industrie werden höchste Anforderungen an die Epoxyde gestellt. Z.B. Beschichtungen müssen nicht nur bei - 5°C härten und es darf auch nicht im ges. Bereich von -5°C bis +30°C eine Caramatbildung erfolgen. Beim Überschichten müssen Beschichtungen vernetzen was eine entsprechende Penetrierfähigkeit erfordert. Bei unterschiedlichen Beschichtungen die als System angewendet werden wie z.B. im Stahlbau, müssen alle Produkte genau aufeinander abgestimmt sein, damit die kompatibel sind. Auch da dürfen sich Beschichtungen nicht untereinander trennen. Wer sich mal den Beschichtungsaufbau an seinen Auto genauer ansieht, auch da wurden bis zu 10 Schichten aufgetragen, die sich untereinander nicht trennen.

    Erklärung zur Carbamatbildung:
    Durch die chemische Reaktion von Epoxidharzen mit geeigneten Aminhärtern wird im Verlaufe der Härtungsreaktion aus den Einzelkomponenten ein molekulares Netzwerk mit räumlicher Struktur aufgebaut. Wesentlich für die optimale Ausbildung des Netzwerkes ist das genau eingehaltene Verhältnis von reaktiven Epoxidgruppen zu Aminfunktionen. Das makroskopische Erscheinungsbild des Duromeren wird durch die molekulare Struktur der Epoxid- und Aminkomponenten bestimmt. Die geforderte hohe Reaktivität gegenüber den Epoxidgruppen führt allerdings zu ungewünschten Nebenreaktionen der Amine mit Wasser und CO2 .

    Die Reaktionsprodukte dieser Nebenreaktionen stören als Carbamat-/Hydratschicht sowohl das optische Erscheinungsbild als auch die Dauerhaftigkeit. Bekannt sind solche Veränderungen als Weißanlaufen und Wasserflecken. Es handelt sich im Regelfall um irreversible Schädigungen der Beschichtungsoberfläche. Durch Auswahl und Kombination verschiedener Polyamine teils durch Adduktion modifiziert und geeignete Oberflächenadditive in Kombination mit geeigneten Epoxidharzen und Reaktivverdünnern läßt sich die Empfindlichkeit gegenüber Wasser und CO2 in der Anfangsphase der Härtung wesentlich reduzieren.

    Wir können nur immer wieder darauf hinweisen, dass sich besonders im Beschichtungsbereich die bekannten Schnäppchenpreise noch nie bezahlt gemacht haben. In vielen Bereichen genügen natürlich einfache Epoxydbeschichtungen, die unter anderen besonders im Sportbootbereich angeboten werden. Es wird aber kaum einer erleben, dass bei höherwertigen Yachten ein Werft wie Wrede, König, Rambeck usw. solche Beschichtungen angewendet werden. Besonders die Toleranz der Überarbeitungsintervalle bis zu 90 Tage ist ein Merkmal, wodurch sich hochwertige Beschichtungen von anderen unterscheiden. Besonders auch für den Privatanwender ist das wichtig, denn manche Beschichtungssysteme setzen sich aus bis zu 8 Schichten Lagen zusammen die bei einfachen Produkten in einer vorgegeben Zeit überschichtet werden müssen. Nur was nützt es, wenn einer sein Unterwasserschiff versiegelt, nach 2-4 Stunden beginnt es zu regnen und in einer Woche kann er weiter machen. Besonders bei den Stahl-Yachten wo mehrere System angewendet werden, ist eine möglichst lange Intervallzeit besonders wichtig. Werbeaussagen wie schnell härtend, schnelle Trocknung, kurze Überarbeitungszeiten usw. mögen sicherlich für manchen werbewirksam sein, gehen aber immer zu lasten der Eigenschaften.

    ADMIN
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