Holz kann viel Wasser aufnehmen und wieder abgeben (auch Luftfeuchtigkeit). Sein Feuchtegehalt hat einen großen Einfluss auf seine physikalischen Eigenschaften und auf sein Volumen.
Begriffe zur Holzfeuchte und deren FeuchtebereichBegriffHolzfeuchte u in %Anmerkungensaftfrisches Holz / naß< 50 bis
< 100frisch gefälltfasergesättigt< 28 bis 32Gleichgewichtsfeuchte bei 100% rel Luftfeuchte, u(gl)halbtrocken< 20 bis 30.lufttrocken< 0 bis 20.darrtrocken0bei 103 °C getrocknet
Die gemessene Holzfeuchte zeigt an, wieviel Wasser in Gewichtsprozent im Holz vorhanden ist. Holz hat die Eigenschaft, die eigene Feuchte dem jeweiligen Klima der Umgebung anzupassen. Die Änderung des umgebenden Klimas führt im Holz zu einer Änderung des Wassergehaltes. Das Holz nimmt Wasser auf oder gibt es ab. Die Holzfeuchteänderungen bewirken eine Volumenveränderung, das Schwinden oder Quellen des Holzes. Die dem jeweiligen Klima entsprechend angepasste Holzfeuchte ist die Ausgleichsfeuchte des Holzes, die sich nach einer gewissen Zeit einstellt.
Ein Stück Holz ist der Teil eines individuellen Organismus: eines Baumes - mit von der Baumart und der Lage im Stamm abhängigen Eigenschaften. Es gibt kein Stück Holz, das einem anderen gleicht. Dies gilt nicht nur für Hölzer aus verschiedenen Baumarten. Erscheinungsbild und Qualität werden bei jedem Baum von der ihn umgebenden Umwelt beeinflußt. Das Holz einer Fichte, die an der Südseite eines Waldes wächst, hat breitere und kräftigere Jahresringe als das einer Fichte von der Nordseite. Eine Fichte, die windgeschützt auf einem saftigen Talboden wächst, wird krä ftiger und breiter werden als eine Fichte im Hochgebirge. Die kräftig gewachsene Fichte ergibt ein gutes Bau- oder Möbelholz - die langsam gewachsene Bergfichte ein gutes Geigenholz.
Aber auch innerhalb eines Stammes hat das Holz an den verschiedenen Stellen unterschiedliche Eigenschaften. So ist z.B. bei der Eiche das helle Holz unter der Rinde - der Splint - sehr wenig witterungsbeständig, das dunkle Kernholz dagegen außerordentlich dauerhaft.
Die Holzqualität schwankt auch mit dem Alter des Baumes. Bei einer jungen Eiche ist das Holz schwer und fest. Wird die Eiche alt, produziert sie leichteres und somit weniger festes Holz. Umgekehrt ist es bei der Fichte oder den anderen Nadelhölzern, diese erzeugen in der Jugend leichteres und mit zunehmendem Alter schweres und damit festeres Holz. Dies wird verständlich, wenn man die Zellstruktur dieser Bäume genauer betrachtet.

Hierdurch verfärbt sich der Kern, und es entstehen
Kernholzbäume mit dunklem Kern und hellem Splint,
z.B. Eiche, Lärche, Kiefer, Nußbaum.
Holz aus einem solchen natürlich imprägnierten Kern ist besonders witterungsbeständig.
Bei anderen Baumarten besteht zwischen Kern und Splint nur ein Feuchteunterschied. Man bezeichnet diese als
Reifholzbäume mit hellem, aber trockenem Kern und hellem Splint,
z.B. Fichte, Tanne, Buche, Ahorn.
Viele schnellwachsende Bäume sind sogenannte
Splintholzbäume ohne Feuchte- oder Farbunterschied im Querschnitt,
z.B. Birke, Erle, Pappel.