Das Zink auf einer Stahlyacht der wichtigste Korrosionsschutz ist, ist den meisten bekannt. Das Zink auf einer Stahlyacht hat die gleiche Funktion wie der Gelcoat bei einer GFK-Yacht. Werden beim Gelcoat Fehler gemacht, dann ist die Folge eine Osmose. Werden bei der Zinkbeschichtung Fehler gemacht, dann ist die Folge eine Korrosion- Muldenkorrosion- Rissbildung. Wir haben es bei den Stahlyachten mit einen Stahl der Güteklasse 2 zu tun der in seinen kristallinen Gefüge auch Phosphor und Schwefel gebunden hat. Zusätzlich werden im Stahl erhebliche Mengen an Feuchtigkeit gebunden. Diese Kombination verschiedener Lokalelemente mit zusätzlichen Seewasser verursacht eine natürliche Korrosion die zu verhindern ist.
Diese Korrosion lässt sich nicht mit irgend welchen Rostumwandlern, Phosphaten, Aluminiumfarben usw. die aus den Bootszubehör angeboten werden auf Dauer verhindern. Dazu bedarf es einmal einen Anodenschutz (das kann jedes Zink), zusätzlich aber einen Neutralisationsschutz für den Phosphor und Schwefel.
Wenn wir also eine Stahlyacht neu beschichten wollen, dann beginnt das bei der Untergrundvorbereitung. Dass Zink auf Stahl nicht haftet, mit Ausnahme einer Feuerverzinkung ist hinreichend bekannt. In den meisten fällen wird auf Sandgestrahlten Untergrund beschichtet. Dabei werden in der Regel bereits erhebliche Fehler gemacht. Sandstrahlen von Stahl für die Vorbereitung einer Beschichtung ist nicht nur eine Entrostung sondern mehr. Da natürlich auch die Kosten von Bedeutung sind, suchen die meisten ein preiswertes Angebot zum sandstrahlen. Wer es am billigsten macht, bekommt den Zuschlag. Wenn dann nach 2-3 Jahren sich die Beschichtungen vom Untergrund lösen, dann heisst es, der Sandstrahler hat gepfuscht oder die Beschichtung taugt nichts. Um also ein sauberes Ergebnis zu erzielen, muss beides passen. Da die Yachten meist im freien gestrahlt werden, wird dabei aus Kostengründen ein Quarzsand verwendet. Das geht schnell, der Rost ist weg, das wars. Beim Stahl ist es wichtig, über das strahlen eine entsprechende Perforierung zu erzielen. Dazu bedarf es ein Korn von min. 0,9 -1,2 mm. Der meist verwendete Quarzsand ist aber viel feiner und kann eine solche Perforierung nicht erzielen. Auch die Härte ist dabei entscheidend, Quarzsand wird dabei bis in den Nanobereich pulverisiert. Damit kann die erforderliche Oberflächengüte nicht erzielt werden. Stahl ist somit immer mit Stahl (in der Kabine) oder mit Korund im freien zu strahlen. Daher auch die erheblichen Preisunterschiede beim strahlen. Ein Sack Korund ca. 25,-€ zu einen Sack Quarzsand ca. 2,50 €. Wenn einer nach den Strahlen mit einer Rostschutzfarbe streicht, dann genügt natürlich ein einfaches strahlen mit den Quarzsand. Wer aber eine Schwermetallbeschichtung auf dem Stahl beschichtet, der benötigt die erforderlichen Oberflächenbeiwerte. Ein weiteres Manko das von vielen nicht beachtet wird, ist das Silizium im Quarzsand. Dieses Silizium wird beim strahlen regelrecht in das Kristalline Gefüge des Stahles hineingetrommelt. Das Silizium noch bessere Antihafteigenschaften hat wie Teflon dürfte bekannt sein. Schwermetallbeschichtungen mit Zink haben Haftungsprobleme, wenn die Rauhigkeitsbeiwerte zu gering sind und dazu noch die Antihafteigenschaft von Silizium, das ist die Ursache wenn sich Zinkbeschichtungen vom Untergrund lösen oder Ihre Funktion mangelnder Penetrierfähigkeit nicht erfüllen können. Daher ist oft eine Handentrostung z.B. mit einen Skrabber besser, als ein nicht fachgerecht aufbereiteter Untergrund beim strahlen.
Leider sind die Möglichkeiten eine Sahlyacht zu strahlen sehr gering. Dazu zahlreiche Subunternehmen die Vorort mit einen alten Baustellenkompressor, Schlauch, Topf und Düse strahlen. Diese Kompressoren bingen meist nicht die erforderliche Luftmenge und zusätzlich mit einen zu feinen Quarzsand wird die erforderliche kinetische Energie nicht erzielt. Es werden dann zusagen gemacht über Werte wie 2 oder 2,5, nach ISO oder DIN usw. die kaum einer kennt und auch nicht überprüfen kann.
Die Preisunterschiede beim strahlen ergeben sich somit einmal aus dem Strahlgut und der Arbeitszeit. Mit einen Quarzsand 0,3-0,5 mm lässt sich locker in der Gleichen Zeit die 2 – 3 Fache Fläche strahlen. Das ist aber nur ein entrosten für Anstriche und nicht eine erforderliche Untergrundvorbehandlung für eine Schwermetall-Zinkbeschichtung einer Stahlyacht. Daher auch meine Antwort zu einen Preisangebot von 35,-€, das für eine Entrostung mit Quarzsand zu teuer ist und für eine Untergrundvorbehandlung einer Schwermetallbeschichtung für eine Stahlyacht mit Zink zu billig ist.
Da die Vorgaben beim strahlen im freien in der regel nur Makulatur sind, wurden in den letzten Jahren besonders bei den Metallbeschichtungen die penetrierfähigkeiten erhöht. Durch die Herstellung immer kleinerer Nanostrukturen ist eine Vernetzung mit den Stahl möglich. Da die Rauigkeitsbeiwerte entsprechend geringer ausfallen, wird auch die Oberfläche nahezu halbiert. Das bedeutet, nicht nur eine geringere Haftung, sondern auch einen reduzierte Reaktionsprozess vom Zink. Da in den meisten Fällen kaum andere Möglichkeiten bestehen, ist natürlich mit erheblichen Qualitätseinbusen besonders was den Langzeitschutz betrifft, zu rechnen.
Damit komme ich zum Zink, bzw. Zinkstaub.
Da eine Feuerverzinkung einer Stahlyacht kaum möglich ist, wird Zink in Nanogröße verwendet um eine Verbindung mit den kristallinen Stahlgefüge zu ermöglichen. Dazu bedarf es einer besonderen Trägerkomponente die diese Verbindung ermöglicht. Wenn einer glaubt, er kauft sich eine Zinkfarbe im Baumarkt, dann taugt die gerade für das Gartentor aber nicht für eine Yacht.
Bei den Stahl-Yachten macht es je nach Anwendungsfall Sinn, den Beschichtungsaufbau mit 2 komp. C`s-Zink - Epoxid EG mit Eisenglimmer - Teerepoxid TE oder Multicolor als 2 Komp. Beschichtung aufzubauen. Die Erneuerbaren Beschichtungen wie PVC-Vinylteer oder PVC-Vinyl und Antifouling sind 1 Komp. Beschichtungen. Besonders wichtig ist die Überarbeitungsdauer von C`s Zink mit bis zu 90 Tagen und einer Feuchtetoleranz, da 2 Komp., 2 Komp. C`s- Zinkstaub wird beim überschichten nicht angeschliffen.
Daher der Beschichtungsaufbau bei Stahl:
2 Komp. Zinkstaub – 5 Lagen 2 Komp. Teer-Multicolor oder Reinepoxyd – Versiegelung 1 Lage 1 Komp. PVC-Vinyl – Antifouling nur selbstabschleifend mit einer geschlossenen Matrix, niemals ein erodierendes Antifouling oder Weichantifouling. Wer sich auf eine Stahlyacht noch ein Teflonantifouling streicht, den kann dann wirklich keiner mehr helfen. Beschichungen sind Heute ein wichtiger Bestandteil des ges. Maschinen-Werkzeugbau. Je nach Verwendung sind sie hochwertigen Martensit - oder Austernit - Stählen weit überlegen. Aber nur dann, wenn alle Komponenten zusammenwirken. Die beste Beschichtung ist nichts wert wenn die Untergrundvorbehandlung nichts taugt, sie ist nicht kompatiebel bei Verwendung unterschiedlicher Komponenten und wenn der Verwendungszweck nicht vorgegeben ist.
Ein fachgerechter Beschichtungsaufbau einer Stahlyacht hat eine Standzeit von mehr als 15 Jahren und wird wenn er nicht beschädigt wird auch in 20 Jahren nicht erneuert. Admin
